Die vollbesetzte Ketscher Rheinhalle war ein Ausdruck der hohen Erwartungen, die das Publikum in das alljährliche Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch setzt – und diese Erwartungen sollten an diesem Sonntagabend nicht enttäuscht werden.
Beeindrucken konnte gleich zu Beginn das Jugendorchester des Musikvereins unter der Leitung seiner beiden Jugenddirigenten Andreas Gebhardt und Julian Schulz mit dem kraftvollen „Game of Thrones“, gefolgt von der virtuos dargebotenen „Irish Folk Song Suite“ und einem musikalisch höchst anspruchsvollen Medley mit Filmmusiken aus „Der Herr der Ringe“.
Anschließend nahm das Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch auf der Bühne Platz. Mit „Walking Home“, einer Originalkomposition für Blasorchester von Per-Olof Ukkonen, setzte das Gesamtorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Kunihiro Ochi das Konzertprogramm fort. Klangfarbenreich präsentierte sich die „English Folk Song Suite“, die der bekannte englische Komponist Ralph Vaughan Williams für Militärband geschrieben hatte. Die musikalisch wie technisch höchst anspruchsvolle Tondichtung „Pilatus – Mountain of Dragons“ von Steven Reineke zeigte, welche vielfältigen klanglichen Möglichkeiten ein Blasorchester bietet. – Im zweiten Konzertteil brillierten Anja Zorn, Sascha Kowallik und Markus Schneider mit Leroy Andersons „Bugler`s Holiday“ für drei Solotrompeten und Orchester. Auch für das heiter und beschwingt klingende Arrangement bekannter Melodien aus „Mary Poppins“ von Alfred Reed mussten die Musiker bis an ihre Grenzen gehen. Besonders die Percussionsabteilung musste hierbei alle Register ziehen. Eine ganz andere Musikrichtung stand danach mit „Soul Bossanova“ von Quincy Jones auf dem Programm. Ein Medley von Rockmusik-Titeln („Rock Highlights“), von Manfred Schneider für Blasorchester arrangiert, bildete den Schlusspunkt des diesjährigen Frühjahrskonzerts, mit dem der Musikverein 1929 Ketsch sowohl seine musikalische Bandbreite wie auch sein aktuell sehr hohes Leistungsniveau präsentierte.
Auch wenn es im Publikum unterschiedliche Ansichten darüber gab, welches Stück dieses Abends das absolute Highlight war, bestand doch Einigkeit darüber, dass sich der Besuch des Frühjahrskonzerts des Musikvereins wieder einmal gelohnt hat. Und so konnten die Musiker erst nach zwei Zugaben die Bühne verlassen.
Vorsitzender Günter Karl dankte den Jugenddirigenten Gebhardt und Schulz und Chefdirigent Ochi stellvertretend für die gesamten Orchester und den Musikern für ihre monatelangen intensiven Vorbereitungen auf dieses Konzert. Ein besonderer Dank ging auch an das Organisationsteam unter der Leitung von Stefan Strobel und Iris Neal sowie an das junge Technik-Team um Malte Janson, das für Licht und Ton verantwortlich zeichnete.