Wehmütig blickt der 1. Trompeter Alexander Schulz in Richtung der geschlossenen Rheinhalle, als er am vergangenen Sonntagnachmittag mit dem Fahrrad durch das Bruchgelände fährt. „Ich darf gar nicht daran denken“, so Schulz. „Die gesamten umfangreichen Vorbereitungen, die erfolgreiche Arbeit am Programm – und jetzt auch noch den ganzen Tag über der strahlende Sonnenschein. Ich bin mir sicher, wir hätten bei unserem Frühjahrskonzert wieder ein sehr großes Publikum gehabt und unser Jugend- und das Gesamtorchester bestens präsentieren können.“ – Dem Musikverein 1929 Ketsch ging es mit dem Frühjahrskonzert-Termin aber leider nicht anders als vielen anderen Vereinen, die ihre seit langem geplanten Veranstaltungen wegen der Maßnahmen gegen das Corona-Virus absagen mussten.
Auch die gesamten weiteren Planungen für die kommenden Wochen und Monate stehen unter dem Vorbehalt, dass die künftigen Entwicklungen in Sachen Corona-Virus diese zulassen. – Sicher ist bereits, dass die ursprünglich für Ende April vorgesehene Jahreshauptversammlung und der Ehrungsabend für langjährig verdiente Mitglieder und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch auf unbestimmte Zeit verschoben werden müssen.
Eigentlich beginnt mit dem Monat Mai für den Musikverein 1929 Ketsch in jedem Jahr die „Freiluft-Saison“ mit zahlreichen Auftritten in Ketsch und Umgebung. Doch wissen die veranstaltenden Vereine und Einrichtungen bisher noch ebenso wenig, ob ihre geplanten Veranstaltungen tatsächlich durchgeführt werden können. Der Musikverein hat die Termine jedenfalls fest notiert und wartet ab, wie sich die Verhältnisse entwickeln.
Aktuell sind selbstverständlich auch keinerlei Proben von Jugend- oder Gesamtorchester möglich. Auch insoweit hoffen die Musikerinnen und Musiker auf eine baldige Normalisierung der Situation, damit sie dann wieder gemeinsam ihrem geliebten Hobby nachgehen können.
„Selbst wenn derzeit keine gemeinsamen Orchester-Proben möglich sind, so müssen die Musiker aber natürlich weiterhin an ihrem Instrument üben. Gerade bei einem Blasinstrument ist das regelmäßige Üben ungemein wichtig. Ich gehe davon aus, dass in diesen Zeiten mehr Musiker als sonst – oder häufiger als sonst – zuhause üben“, so Schulz, der zugleich um Verständnis hierfür bei den jeweiligen Nachbarn der Musiker bittet. as