Natürlich hatten auch die Verantwortlichen des Musikvereins 1929 Ketsch in den vergangenen Wochen die Nachrichten zum Corona-Virus sehr aufmerksam verfolgt und sich besonders mit dem Herannahen des Konzerttermins am 22. März viele Gedanken darüber gemacht, ob unter den gegebenen Umständen das Konzert überhaupt durchgeführt werden sollte. – Als dann in der vergangenen Woche noch plötzlich die Nachricht hinzukam, dass sich der neue Dirigent Patrick Wewel in der Konzertwoche kurzfristig einem operativen Eingriff unterziehen muss, war die Entscheidung sofort gefallen. Es erschien vollkommen unverantwortlich, den Dirigenten unmittelbar nach einer Operation einer solchen Belastung auszusetzen, wie sie mit einem Konzert verbunden ist. Allein schon deshalb konnte der geplante Konzerttermin nicht gehalten werden. Und auch unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen in Sachen Corona-Virus war die Konzertabsage die einzig richtige Entscheidung. Im Publikum wären sicher viele Personen gewesen, die Risikogruppen zugerechnet werden, es sich aber gleichwohl nicht hätten nehmen lassen, das Konzert zu besuchen, um ihren Musikverein zu hören oder etwa auch das Enkelkind im Jugend- oder dem Gesamtorchester spielen zu sehen.
„Eine Konzertabsage ist immer eine schwere Entscheidung. Monatelange Vorbereitungen und viel persönlicher Einsatz von Musikern und Helfern gehen dem Konzert voraus, das dann nicht stattfindet“, so die 2. Vorsitzende Nina Zorn.
„Wenn dann aber praktisch alles gegen ein Konzert spricht, fällt die Entscheidung doch eindeutig aus und wird auch von allen Verantwortlichen und Musikern mit getragen.“ – Entsprechend den Regelungen für Schulen in Baden-Württemberg hatte der Musikverein 1929 Ketsch dann auch gleich alle Probetermine des Jugend- und des Gesamtorchesters bis zum Ende der Osterferien abgesagt. Ob dann aber schon wieder reguläre Proben durchgeführt werden können, ist aktuell noch nicht absehbar und wird Mitte April entschieden. – Auch einen neuen Konzerttermin hat der Musikverein 1929 Ketsch bisher noch nicht festgelegt. Hier wollen die Verantwortlichen erst einmal die weitere Entwicklung in Sachen Corona-Virus in den nächsten Monaten abwarten. Wann wieder größere öffentliche Veranstaltungen durchgeführt werden können bzw. dürfen, ist derzeit offen. Und wenn es dann hoffentlich soweit ist, müssen natürlich auch erst einmal ein passender Termin und eine geeignete Räumlichkeit gefunden werden.
Einen kleinen Trost hat der 1. Trompeter Alexander Schulz auch in dieser schweren Zeit für alle Musiker parat: „Die intensive Probearbeit hat viel gebracht, auch wenn jetzt das Konzert nicht durchgeführt werden kann. Das betrifft – völlig unabhängig von den Werken – sowohl das Zusammenspiel der Musiker untereinander bzw. miteinander, als auch das Zusammenspiel zwischen Dirigent und Orchester. Die Musiker haben gelernt, welche musikalischen Vorstellungen der neue Dirigent Patrick Wewel hat und wie er diese in der praktischen Arbeit umsetzt; und Wewel hat mit der intensiven Probearbeit inzwischen ein Wissen um die konkreten Möglichkeiten, die er mit dem Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch umsetzen kann. – Und genau da werden wir ansetzen und fortfahren, sobald dies wieder möglich ist.“