Nachdem der Musikverein 1929 Ketsch zuletzt seitens der Gemeinde Ketsch die Genehmigung für Proben mit bis zu 12 Musikern in der Ketscher Rheinhalle erhalten hatte, wurde diese nunmehr erweitert. Die Corona-bedingten Auflagen und insbesondere auch die Abstandsregelungen (für Blasinstrumente: mindestens 2 Meter) sind selbstverständlich auch weiterhin einzuhalten, allerdings sind jetzt grundsätzlich auch Proben mit etwa 20 oder 25 Musikern möglich. Spätestens hier verläuft eine tatsächliche Grenze, bei der aus musikalischen/akustischen Gründen wegen der großen Abstände zwischen den einzelnen Musikern ein Zusammenspiel praktisch nicht mehr möglich ist bzw. den Musikern soviel Konzentration abverlangt, dass die eigentliche Probetätigkeit deutlich beeinträchtigt würde. Je nach Registerzusammenstellung und dem zu probenden Werk kann die Grenze aber auch schon viel früher erreicht werden. Keine einfache Aufgabe für Dirigent Patrick Wewel, der sich aber ebenso wie die Musiker freut, dass überhaupt wieder Proben durchgeführt werden können. Noch keine Antwort hat Wewel auf die Frage, wie er unter den aktuell gegebenen Voraussetzungen einen Auftritt des Musikvereins 1929 Ketsch realisieren kann, bei dem das gewohnte Repertoire gespielt werden kann. – Allerdings steht derzeit auch noch kein Auftritt an. Eben erst erreichte den Musikverein die Nachricht der Musikfreunde der Stadtkapelle Oppenau, dass diese ihr auf Anfang Oktober terminiertes Herbstfest Corona-bedingt abgesagt haben. Ungeachtet der sich erweiternden Probemöglichkeiten ist festzuhalten, dass das Kulturleben – insbesondere auch im Bereich der Blasmusik – noch auf unbestimmte Zeit weiter erheblich eingeschränkt sein wird. Dirigent Wewel nutzt die Probemöglichkeiten, um die Musiker nach der Corona-bedingten Zwangspause langsam wieder an ihr früheres Leistungsspektrum heran zu führen. Und natürlich merkt er sofort, wer in der Corona-Pause regelmäßig an seinem Instrument zuhause weiter geübt hat und wer in dieser Zeit vielleicht etwas nachlässiger war.
Nachdem die Musiker die Corona-Zwangspause mit dazu genutzt hatten, die „Grüne Mappe“ mit dem Repertoire so sortieren und auf den aktuellen Stand zu bringen, sieht sich Notenwart Klaus Zorn einem Berg von aussortierten Noten gegenüber, die wieder zurück in das große Notenarchiv des Musikvereins 1929 Ketsch geräumt werden müssen. Zorn und seine Helfer haben bereits mit der Vorsortierung begonnen, doch bis alles ordnungsgemäß verräumt ist, werden noch sehr viele Arbeitsstunden erforderlich sein.
Welche Musikerinnen und Musiker an der nächsten Registerprobe teilnehmen dürfen, hat Dirigent Patrick Wewel noch nicht bekannt gegeben, nur dass die Trompeten und Flügelhörner jedenfalls mit dabei sein werden. Der Pressechef und 1. Trompeter Alexander Schulz freut sich bereits und hat auch umgehend seine häusliche Probearbeit noch einmal zusätzlich intensiviert, um bestens vorbereitet in die anstehende Probe gehen zu können. „Meine Satzkolleginnen und -kollegen machen es ebenso. Wir freuen uns sehr, dass es jetzt wieder musikalisch weiter geht. Alle sind hoch motiviert und wir wollen die sich jetzt bietenden ersten Möglichkeiten, gemeinsam zu musizieren auch entsprechend nutzen“, so Schulz. „Die Absage des Herbstfestes in Oppenau ist bedauerlich, war aber zu erwarten. Wir haben uns sehr auf den Besuch im Schwarzwald und das Zusammentreffen mit unseren langjährigen Musikfreunden aus Oppenau gefreut und hoffen, dass wir dies im kommenden Jahr nachholen können“, zeigt sich Schulz optimistisch. as