Lüften!

Lüften ist in den aktuellen Corona-Zeiten eine besonders wichtige Maßnahme bei Aktivitäten in geschlossenen Räumlichkeiten, sei es in den Schulen, in Sportstätten oder an anderen Orten. Ziel ist hierbei die Reduzierung der Aerosole in der Luft, und das ist ganz zuvorderst natürlich auch ein Thema bei Proben von bzw. mit Blasinstrumenten. Der Musikverein 1929 Ketsch probt seit Wiederaufnahme der Probetätigkeit daher auch mit geöffneten Fenstern und permanentem Durchzug in der großen Rheinhalle, was der eine oder andere Spaziergänger im Bruch vielleicht schon hat hören können. Dass eine Probetätigkeit möglich ist, verdankt der Musikverein der Gemeinde Ketsch, die für die jeweils freitags stattfindenden Proben die Rheinhalle zur Verfügung gestellt hat. „In der großen Rheinhalle haben wir mit den notwendigen Abständen zwischen den Musikern natürlich überhaupt kein Problem. Und mit den Fenstern auf beiden Seiten der Halle kann eine gute Belüftung sichergestellt werden“, so der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz. „Auch das Raumvolumen der hohen Rheinhalle ist hier ein weiterer Vorteil – womit man aber wieder einmal sieht, dass jedes Ding zwei Seiten hat, wie man so sagt, denn die Größe der Rheinhalle stellt die Musiker bei der aktuellen Sitzanordnung zugleich vor akustische Probleme“, erklärt Schulz, der darauf hinweist, dass die Musiker aus Platzgründen nicht etwa auf der Bühne sitzen können, sondern sich unter Beachtung der Abstandsregeln im Saal platzieren müssen. „Das wird voraussichtlich auch bei einem Konzert, das wir im nächsten Jahr gerne durchführen würden, wenn es die Corona-Situation und die entsprechenden Bestimmungen zulassen, nicht anders sein, so dass dann das Orchester und das Publikum im Saal Platz nehmen müssten. Dadurch sowie durch die notwendigen Abstände wird die Anzahl der Plätze für die Zuhörer sicher deutlich beschränkt sein.“

1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz geht davon aus, dass das
notwendige Lüften den Probeablauf in den bevorstehenden Wintermonaten beeinflussen bzw.
verändern wird. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Für die Proben in der jetzt anstehenden kälteren Jahreszeit sieht Schulz, dass hier Probleme auftreten werden, die gelöst werden müssen: „Mit Durchzug bei eisigem Wind zu proben, das wird wohl nicht gehen. Hier muss dann vielleicht der Probeablauf entsprechend angepasst werden, also beispielsweise die Probezeit in kleinere Zeiträume unterteilt werden, damit in den Pausen jeweils ein kurzes Stoßlüften möglich ist.“ Schon jetzt empfiehlt Schulz allen Musikerinnen und Musikern, besser einen Pullover und einen Schal zusätzlich zur Probe mitzubringen. „Das Kälteempfinden ist auch ganz unterschiedlich – während die einen Musiker mit dickem Rollkragenpullover zur Probe erscheinen, kommen andere noch immer in kurzen Hosen“, wie Schulz bereits festgestellt hat.

Trotz ungewohnter Probesituation und verschiedener Probleme, die zu lösen sind, überwiegt bei den Musikerinnen und Musikern des Musikvereins 1929 Ketsch doch die Freude darüber, dass Proben jetzt überhaupt wieder möglich sind und dass mit dem geplanten Konzert im nächsten Jahr auch wieder ein klares Probeziel vor Augen ist.