Tubist Manfred Lange, der in mühevoller Arbeit die Inventarbestände des Musikverein 1929 Ketsch detailliert abgeglichen und parallel in das elektronische Vereinsverwaltungsprogramm eingepflegt hatte, war es gleich aufgefallen: Im Instrumentenbestand hat der Anteil der Instrumente zugenommen, die am Lager sind! – Tatsächlich verfügt der Musikverein über eine Vielzahl von Instrumenten, die aber meist „unterwegs“,
also an Musiker ausgeliehen sind. Hier gibt es einen beständigen Wechsel, sei es, dass Musiker von einem Schülerinstrument auf ein qualitativ höherwertiges Konzertinstrument wechseln, dass junge Musiker neu beginnen – oder aber eben auch, dass Musiker aufhören, weil sie vielleicht die Lust verloren haben oder aber sich stärker auf die Schule oder ein anderes Hobby konzentrieren wollen bzw. müssen. Dabei ist die Musik doch eigentlich ein sehr schönes und anregendes Hobby, bei dem man zugleich einen Ausgleich zum Alltag finden kann. Richtig ist aber auch, dass es „Zeit kostet“ oder anders gesagt: Man muss für das Erlernen eines Instruments und das regelmäßige Üben Zeit investieren. Besonders die Regelmäßigkeit ist dabei wichtig, denn durchaus vergleichbar dem Sport, sind Fortschritte und außergewöhnliche Leistungen selbst bei großem Talent nur mit Ausdauer und konsequentem „Training“ möglich. Während sich Zu- und Abgänge in der Vergangenheit einigermaßen die Waage hielten, sind aktuell nun mehr Instrumente zurück gekommen, als neue Instrumente ausgegeben wurden. Eine Ursache hierfür dürfte nicht zuletzt auch Corona sein, denn die hierdurch notwendigen Beschränkungen trafen den kulturellen Bereich besonders stark: Instrumentalunterricht war teilweise überhaupt nicht mehr möglich; gleiches gilt für Proben, und auch Veranstaltungen (Konzerte und andere Auftritte) konnten nicht mehr durchgeführt werden. Dass es unter solchen Voraussetzungen schwer ist, junge Menschen – die sich zudem durch diverse Maßnahmen im Schulbereich ständig veränderten Situationen und Anforderungen ausgesetzt sehen – für das Erlernen eines Instruments zu begeistern, ist gut nachvollziehbar.
Der Musikverein 1929 Ketsch nimmt dies zum Anlass, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die erfahrenen Musiker, Dirigenten und Instrumentalausbilder des Musikvereins gerne für Fragen rund um die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen. Zudem kann der Verein durch die Ausgabe von Leihinstrumenten den Start in das Musikleben erleichtern. – Natürlich sind auch schon ausgebildete Musikerinnen und Musiker jeden Alters im Jugendorchester bzw. im Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch jederzeit herzlich willkommen. Manfred Lange jedenfalls würde sich freuen, wenn er feststellen könnte, dass der Lagerbestand an Instrumenten wieder abnimmt. as