Orchesterproben des Musikvereins 1929 Ketsch sind bereits seit November des vergangenen Jahres
Corona-bedingt nicht mehr möglich – und voraussichtlich wird sich daran auch in der nächsten Zeit
erst einmal nicht viel ändern. Statt am Freitagabend in der Rheinhallengaststätte, treffen sich die
Musiker jetzt online per Video-Konferenz; musikalische Arbeit ist auf diese Weise zwar nicht
möglich, doch immerhin können sich die Musiker und Musikerinnen miteinander austauschen.
Die hierfür technisch Verantwortlichen Clemens Dortelmann, Lukas Schilling und Markus Schneider
freuen sich über die Resonanz auf dieses Angebot. Und Dirigent Patrick Wewel zeigt sich beruhigt,
dass die Musiker ihm versichert haben, zumindest die bestehenden häuslichen Probemöglichkeiten
regelmäßig zu nutzen. „Blasmusik, das muss man sich so ähnlich wie Sport vorstellen: Dazu gehört
eine gute körperliche Konstitution, Ausdauer, Atemtechnik und Muskeltraining, hier vor allem im
Lippen- und Mundbereich, denn damit macht man den Ton!“, so Wewel. „Je nach Instrument
kommt natürlich noch eine besondere Fingerfertigkeit dazu. Und „das Mentale“ (wie Boris Becker
schon im Tennis sagte) darf auch in der Musik nicht unterschätzt werden. Oder anders ausgedrückt:
Da hilft eben nur üben, üben, üben. Gerade die Tonbildung ist ein heikles Thema, wenn Musiker
beispielsweise verletzungsbedingt eine längere Zeit aussetzen mussten. Zum Glück ist das im
Lockdown nicht der Fall. Wir dürfen zwar nicht gemeinsam proben, aber die Musiker können
zuhause ihre Übungen machen. Daher gehe ich auch davon aus, dass wir recht schnell wieder
„durchstarten“ können, sobald Proben wieder möglich sind.“
Die Zwangspause genutzt haben auch die für die Noten, das Inventar, die Homepage und die für die
Mitgliederverwaltung Verantwortlichen im Musikverein 1929 Ketsch. Auch wenn niemand
behaupten will, dass es noch nie so geordnet gewesen sei, so sind die Fortschritte oftmals doch
sichtbar. Als sehr hilfreich hat sich dabei auch das genutzte Vereinsverwaltungsprogramm
ComMusic erwiesen, dessen umfangreiche Einsatzmöglichkeiten in vielen Bereichen bisher noch
gar nicht vollständig wahrgenommen worden waren. Insoweit kann festgehalten werden, dass sich
selbst eine Corona-Situation noch als Chance erweisen kann.
Gleichwohl würden die Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch selbstverständlich lieber heute als
morgen wieder mit dem Proben beginnen und bei Auftritten für ihr Publikum spielen. Das aber ist
aktuell nicht möglich und derzeit gilt es daher, diese schwierige Zeit zu überbrücken. Doch auch in
schwierigen Zeiten muss man den Blick immer nach vorne richten und heute schon daran denken,
wie es morgen (und übermorgen) weiter geht. Das macht auch die Gemeinde Ketsch – gerade
erreichte den Musikverein 1929 Ketsch die Anfrage der Gemeinde zur Belegung der Rheinhalle und
der Rheinhallengaststätte mit Veranstaltungen im Jahr 2022. Ein Lichtblick – nicht nur für die
Musiker. Das Frühjahrskonzert 2022 und das 29´er Musikfest sind beim Musikverein für das Jahr
2022 jedenfalls wieder fest im Kalender mit eingeplant. – Und sollte sich im laufenden Jahr 2021
eine Konzert- oder Auftrittsmöglichkeit ergeben, wollen Patrick Wewel und seine Musiker diese
natürlich nutzen!