Dass es während der Corona-bedingt leider Orchesterprobe-freien Zeit für jede Musikerin und jeden Musiker sehr wichtig ist, kontinuierlich zu üben, hat Dirigent Patrick Wewel schon mehrfach erläutert. „Wer rastet, der rostet!“, so Wewel, „und das gilt besonders für Musiker.“ Wewel weiß aber auch, wie schwer es für viele in dieser Zeit ist, die Motivation aufrecht zu erhalten. „Wir reden hier ja nicht nur über das Musikmachen in der Freizeit. Da kommt alles zusammen: Von Home-Office, Kurzarbeit, über Schul- und Kita-Schließungen bis hin zu … was auch immer! Eine solche Situation hatten wir noch nie. Da ist klar, dass das Musizieren und das regelmäßige Üben vielleicht nicht unbedingt im Vordergrund stehen“, zeigt Wewel Verständnis. „Regelmäßiges Üben an bestimmten Tagen und festgelegten Uhrzeiten gibt aber auch eine gewisse Struktur. Das Musizieren bzw. Üben mit seinen stetigen, wenn auch oft nur kleinen Fortschritten kann Erfolgserlebnisse und emotionale Freude vermitteln, die aktuell leider gerade nicht so oft zu finden sind. Und natürlich kann mich jeder Musiker ansprechen, wenn er Fragen oder ein Problem hat. Reden hilft! – Das gilt heute noch mehr als sonst.“
Eher von der nüchtern-sachlichen Seite betrachtet der 1. Trompeter Alexander Schulz die Orchesterproben-Auszeit. In seiner Eigenschaft als Inventarverwalter des Musikvereins 1929 Ketsch weist Schulz besonders darauf hin, dass die Zeit ohne Konzerte und Auftritte doch bestens dafür genutzt werden könnte, einmal die eigene Vereinskleidung genauer „unter die Lupe zu nehmen“. Schulz weiß aus seiner weiteren Funktion als Pressechef, dass eine gute und einheitliche Präsentation in der Öffentlichkeit wichtig dafür ist, wie der Musikverein wahrgenommen wird. „Manche Musiker machen sich leider wenig Gedanken darüber, ob der Knopf an der Jacke noch richtig sitzt oder die Weste vielleicht einen Fleck hat. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, die Kleidung und ihren Sitz zu überprüfen, Jacke und Weste wieder einmal in die Reinigung zu geben und z.B. einen Knopf richtig anzunähen.“
„Sich mit guter Musik und einem abwechslungsreichen Programm zu präsentieren, ist für einen Musikverein in der Außendarstellung aber jedenfalls auch nicht ganz unwesentlich“, ergänzt Wewel mit einem Augenzwinkern. „Womit wir dann wieder beim häuslichen Üben wären. Mehr als Musik zuhause zu spielen geht aktuell ja leider nicht. – Aber sobald gemeinsame Proben wieder zulässig und risikolos möglich sind, werden wir damit umgehend beginnen“, so Wewel.