Jugenddirigent Lukas Schilling freute sich gemeinsam mit Jugenddirigentin Lea Koch wieder über zahlreiche Teilnehmer beim MVK-Jugend-Online-Treffen mit Spiel und Spaß am vergangenen Freitagabend. Diesmal hatten die Jugenddirigenten ein Quiz rund um die Musik und die „blaue Mappe“ vorbereitet. Dazu muss man natürlich wissen, dass die „blaue Mappe“ ein wesentlicher Bezugspunkt für die musikalische Arbeit im Musikverein 1929 Ketsch ist. Denn in dieser „blauen Mappe“, die für jede Stimme eines Registers geführt wird, finden sich alle Musikstücke des laufenden Repertoires. Oder anders gesagt: Was nicht in der „blauen Mappe“ ist, das kann bei Auftritten auch nicht gespielt werden. „Der Umkehrschluss, dass alles gespielt werden kann, was in der blauen Mappe ist, ist allerdings auch nicht möglich“, schränkt Jugenddirigentin Koch ein. „Wenn langjährige Leistungsträgerinnen, etwa an der 1. Flöte, nicht mehr mit dabei sein können, weil sie vielleicht irgendwo eine Ausbildung oder ein Studium beginnen, dann ändert sich die Situation für die verbliebenen Musiker schlagartig. Plötzlich fehlt die Stimme, an der man sich bisher orientieren und auf die man sich immer verlassen konnte, wenn man selbst einmal nicht mehr genau wusste, wo man im Stück gerade war. Einer solchen Situation versuchen wir aber frühzeitig gegen zu steuern, indem jungen Musikerinnen frühzeitig bestimmte Stimmen und Solis übertragen werden. Zudem haben nicht immer alle Zeit, aber der Auftrittstermin steht und wir wollen immer ein gutes Programm abliefern.“
Nun, derzeit stehen bekanntlich Corona-bedingt keinerlei Auftrittstermine an, aber das ist ein ganz anderes Problem und alle Beteiligten hoffen, dass sich die Situation demnächst wieder ändern könnte und bald schon wieder erste Proben möglich werden. „Und Auftritte dann hoffentlich auch, in welcher Form auch immer“, ergänzt Schilling. „Denn die Musiker proben, um ihr Können zu zeigen. Und was gibt es Schöneres, als den Applaus nach einem gelungenen Konzert?“
Bis es wieder soweit ist, haben sich Koch und Schilling für ein online-Meeting entschieden, um ihre Musiker zumindest gelegentlich wieder einmal zu sehen. Diesmal war ein ganz besonderer Gast mit dabei, nämlich Günther Jauch! – Zumindest nannte sich der Gast so, doch als das Bild eingeblendet wurde, war klar, dass es sich um Patrick Wewel, den Chef-Dirigenten des Gesamtorchesters handelt, der sich die Zeit genommen hatte, um wieder einmal bei der Jugend mit dabei zu sein. „Will man das Potenzial und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Orchesters beurteilen, muss man die Jugend kennen“, bringt Wewel das Thema auf den Punkt. „Die künftigen Musiker des Gesamtorchesters kommen überwiegend aus der eigenen Jugendarbeit – woher denn sonst?“ Und das bedeutet für Wewel einerseits, dass das Niveau des Gesamtorchesters so hoch gehalten werden muss, dass junge Musiker dies als ihr Ziel ansehen; und andererseits, dass die Jugendarbeit des Musikvereins stets aufmerksam begleitet und unterstützt wird.
Für viele überraschend, konnte Wewel das Quiz „blaue Mappe“ an diesem Abend (wenn auch knapp) für sich entscheiden und den Sieg holen. Das spornt die Jungmusiker nur noch mehr an, und sie fordern Revanche! Die Gelegenheit dazu wird sich in zwei Wochen wieder ergeben, wenn die Jugend des Musikvereins erneut gemeinsam online geht. as