„Wie? Der Franz Hauns ist gar kein Ketscher?“ – Nun, was eigentlich „ein Ketscher“ ist, das ist dabei noch eine ganz andere Frage. Jedenfalls sind manche überrascht, wenn sie erfahren, dass Franz Hauns nicht in Ketsch geboren und aufgewachsen ist. Das liegt dann vor allem daran, dass Hauns in Ketsch und in der Region seit Jahrzehnten höchst präsent ist. Nicht nur als Musiker, Instrumentallehrer und Vize-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch ist Hauns äußerst aktiv; auch als langjähriger Kirchengemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Ketsch/Brühl und vor allem auch als Vorsitzender der Hospizgemeinschaft Schwetzingen hat sich Hauns engagiert und viel bewegt. – Geboren und aufgewachsen aber ist Hauns im Schwarzwald. Und vor nunmehr über 40 Jahren kam der junge Oberfeldwebel der Bundeswehr vom „TrspBtl 861 Achern“ in die Region und beruflich zum „TerrKdoSüd“ nach Heidelberg. Beim Territorialkommando Süd erfolgten dann auch die weiteren Beförderungen von Hauns zum Haupt- und zum Stabsfeldwebel. Aber Hauns kam nicht alleine, sondern mit seiner Frau und den gemeinsamen zwei kleinen Töchtern. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die gesamte Familie war für Hauns neben Kindergarten, Schule und guter Infrastruktur vor allem auch von Bedeutung, dass er Gelegenheit hat, dort seinem geliebten Hobby, der Musik, nachgehen zu können. Bei der Suche in den Orten der Region fiel Hauns dabei natürlich die Gemeinde Ketsch ins Auge – mit einem stetig aufstrebenden Musikverein, der damals von Dieter Kaufmann, einem fast gleich alten Bundeswehrkollegen (Kaufmann war 1. Flügelhornist und Vize-Dirigent des Luftwaffenmusikcorps 2 in Karlsruhe) geleitet wurde. Die Wahl für Ketsch war dann schnell getroffen; und sehr kurz danach kam Hauns in den Musikverein, der zu dieser Zeit immer freitags im Saal der Gaststätte „Zum goldenen Lamm“ probte. Im Musikverein hatte sich auf Initiative von Dieter Kaufmann damals gerade ein mit zahlreichen jungen Musikern besetztes Saxophon-Register neu gebildet. Der erfahrene Saxophonist und Klarinettist Franz Hauns war hier genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und übernahm direkt die Führung des Registers. Auch heute noch, mehr als vier Jahrzehnte später, ist Franz Hauns der Registerführer im Saxophon-Satz. Gleichwohl schätzt es Hauns inzwischen, dass sich heute bei einem anstehenden Saxophon-Solo nicht automatisch alle Augen auf ihn richten. In den vergangenen Jahren sind viele sehr gute jüngere Musiker und Musikerinnen dazu gekommen und Hauns gibt diesen gerne die Gelegenheit, sich musikalisch zu präsentieren. Bei einem Vollblutmusiker wie Hauns, der das Führen beruflich gelernt hat, blieb es nicht aus, dass er fast automatisch in die Rolle eines der Vize-Dirigenten des Musikvereins 1929 Ketsch gelangte und bei zahlreichen Gelegenheiten die Leitung des Orchesters übernahm. Und dies nicht nur, wenn militärisch exakte Abläufe gefragt waren, wie etwa der Gedenkfeier am Vorabend des Volkstrauertages oder der Umrahmung des Festaktes des Landesschützenbundes in der Rheinhalle Ketsch. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Tanzmusiker hat Hauns auch im Unterhaltungsgenre ein „sicheres Händchen“ bei der Musikauswahl, wie er dies in den vergangenen Jahren immer wieder etwa auch beim Altennachmittag auf dem Ketscher Backfischfest bewiesen hat. Und fragt man Franz Hauns, wo er sich zuhause fühlt, dann sagt er: „Im Kreise meiner Familie – und ganz klar, ich bin ein Ketscher!“ as