Eigentlich hätte der Musikverein 1929 Ketsch an dem vergangenen Wochenende wieder das dreitägige „29er Musikfest“ vor der Rheinhalle veranstaltet. Corona-bedingt musste dies aber in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge frühzeitig abgesagt werden. Zu unwägbar erschienen den Verantwortlichen die Risiken, die damit verbunden gewesen wären. Das betrifft nicht nur etwaige gesundheitliche Risiken und die Möglichkeit einer stringenten Umsetzung eines Hygienekonzepts bei einer so großen Veranstaltung; auch das wirtschaftliche Risiko wäre sehr hoch gewesen. Sehr gut nachvollziehen kann der Musikverein daher auch die aktuelle Entscheidung der Maifest-Organisatoren, das stattdessen geplante Sommerfest Ende August nun abzusagen. Für die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch wäre dies wieder der erste öffentliche Auftritt nach einer langen Pause gewesen. Chef-Dirigent Patrick Wewel hatte sich bereits darauf gefreut, sich mit dem Orchester und mit den Ergebnissen der intensiven Wiedereinstiegsphase zu präsentieren, die vor wenigen Wochen erst hat beginnen können. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, so Wewel gewohnt pragmatisch. „Die nächste Gelegenheit wird sich finden.“ – Unabhängig von den musikalischen Fragen, bei denen der Dirigent einen kurzfristig anstehenden Auftritt als zusätzlichen Probeanreiz sehr begrüßt hätte, hat Wewel aber auch die wirtschaftlichen Implikationen im Blick: „Sei es das eigene 29er Musikfest, das Maifest oder jede andere Vereinsveranstaltung, die alle überhaupt nur mit der tatkräftigen Mithilfe der Vereinsmitglieder durchgeführt werden können: Die Durchführung dient letztlich immer auch dazu, Einnahmen zu erzielen, die für die Erreichung der Vereinsziele benötigt werden. Und gibt es keine Veranstaltung, dann fehlen auch die entsprechenden Einnahmen!“ Aus diesem Grunde besonders glücklich kann sich der Musikverein 1929 Ketsch schätzen, für den Wiederbeginn mit dem BMCO-Projekt „IMPULS“ eine öffentliche Förderung zu erhalten. DieRealisierung der entsprechenden Einzelmaßnahmen befindet sich derzeit noch in der Planungs- und Umsetzungsphase. Für die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins bedeutet das aber konkret, dass es bereits im August und September zusätzliche musikalische Angebote geben wird, die den Wiedereinstieg unterstützen. Über das Projekt und die verschiedenen Maßnahmen wird der Musikverein 1929 Ketsch regelmäßig berichten. Neben allen Problemen und Corona-bedingten Schwierigkeiten kann aber aktuell zumindest auch eine sehr erfreuliche Premiere mitgeteilt werden: Äußerst erfolgreich konnte Jugenddirigent Lukas Schilling am vergangenen Freitagabend – zusätzlich zu der von ihm davor bereits durchgeführten Jugendprobe – auch die Leitung der Gesamtprobe übernehmen! „Herzlichen Dank an Lukas Schilling!“, so Pressechef und 1. Trompeter Alexander Schulz. „Lukas, den ich seit vielen Jahren als Posaunisten im Gesamtorchester kenne, hat gezeigt, dass er das Orchester auch als Dirigent sehr gut motivieren und leiten kann.“ Dabei hatte sich Schilling, der nebenbei auch Schlagzeug spielt, ganz kurzfristig zur Übernahme der Probe bereiterklärt, da die anderen Dirigenten des Musikvereins an diesem Tag leider verhindert waren, der Probetermin aber natürlich keinesfalls ausfallen sollte. as