Noch kommen bei weitem nicht alle Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch in die regelmäßigen Freitagsproben, die jetzt wieder aufgenommen werden konnten. Einige sind Corona-bedingt weiter vorsichtig und warten lieber noch etwas ab, bis sie den Status als „vollständig geimpft“ erreicht haben. Aber selbstverständlich gibt es auch immer Musiker, die es aus beruflichen oder persönlichen Gründen zeitlich einfach einmal nicht schaffen. „Wir lassen es langsam angehen“, so Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Dass nach dem langen Lockdown jetzt plötzlich so schnell praktisch alles wieder möglich ist, das hat auch uns etwas überrascht. Aber nicht alles, was möglich ist, muss auch gemacht werden. Daher bieten wir die Probe an, stellen es aber jedem Musiker frei, selbst zu entscheiden, ob er oder sie daran teilnehmen möchte. Wir haben schließlich auch einige Musiker mit erhöhten Risiken, sei es selbst oder in der Familie. Es wäre sicher nicht richtig, hier eine Erwartungshaltung oder gar Druck aufzubauen“, erklärt Wewel.
Die Probe findet in der großen Rheinhalle statt, die beste räumliche Voraussetzungen für das Lüften und die Einhaltung der gebotenen größeren Abstände bietet. Die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker jedenfalls sind begeistert, dass endlich wieder Proben stattfinden und sie gemeinsam ihrem geliebten Hobby nachgehen können. Wewel nimmt bei der Stücke-Auswahl Rücksicht auf die jeweilige aktuelle Besetzung und den derzeitigen Leistungsstand der Musiker. „Einigen merkt man noch an, dass sie in den letzten Monaten nicht regelmäßig geübt haben, aber ehrlich gesagt, das hatte ich auch nicht wirklich erwartet“, gibt sich Wewel verständnisvoll. „Jetzt geht es darum, die Musiker dort abzuholen, wo sie gerade stehen und kontinuierlich fort zu entwickeln.“
Für große Freude beim Musikverein 1929 Ketsch sorgte aktuell die Nachricht, dass der Verein im Rahmen eines bundesweiten Förderprogramms mit seinem gestellten Förderantrag berücksichtigt wird. Die genauen Details sind jetzt noch zu klären, doch geht es hier vor allem um konkrete Fördermaßnahmen wie Instrumental-Workshops und Probewochenenden, die zusätzlich zu den regelmäßigen Proben stattfinden sollen. „Dies alles zu organisieren, wird noch viel Arbeit“, weiß Wewel, „doch es ist auch eine besondere Chance für jeden Musiker und ich hoffe daher, dass möglichst viele Musiker daran teilnehmen.“ Recht „sportlich“ ist auch der gesetzte Zeitrahmen, denn die zusätzlichen Veranstaltungen sollen schon im August beginnen und bis einschließlich Oktober stattfinden. Und während die Klärung der Details der Förderung erfolgt und die Planungen der Umsetzung beginnen, geht die Probearbeit regelmäßig weiter. Wewel ist sich sicher, dass stetig mehr Musikerinnen und Musiker in den kommenden Wochen an den Proben teilnehmen werden. as