Jetzt im Herbst, wenn es schon früher dunkel wird, und Chef-Dirigent Patrick Wewel am frühen Freitagabend vom Rheindamm in das Bruchgelände abbiegt, um zur Probe des Musikvereins in der Rheinhalle zu gelangen, sieht er sie immer ganz deutlich: Die beleuchtete Traglufthalle des TC Ketsch , die bereits seit September über den Plätzen 1 und 2 errichtet ist und auch im Winter das Tennisspielen auf Sand ermöglicht. Wewel selbst ist bekanntlich ein begeisterter Tennisspieler und Doppelspezialist, und so stellt sich Wewel bei der Ankunft vor der Rheinhalle jedes Mal die Frage, wann es denn endlich einmal soweit sein wird und er die Gelegenheit zu einem echten „Schlagabtausch“ mit seinen Musikern erhält. Bisher allerdings haben sich bei Wewel noch keine Musikerinnen oder Musiker gemeldet, die mit oder gegen Wewel spielen möchten. „Klar, kann ich verstehen“, so Wewel, „die trauen sich einfach nicht – aber vielleicht sind sie auch schon im Training und melden sich dann, wenn sie meinen, Chancen zu haben!“
Aktuell jedoch hat Wewel vor allem den ersten großen öffentlichen Auftritt des Musikvereins 1929 Ketsch nach langer Corona-Pause im Blick: Der Auftritt beim Missionsbazar in gerade etwas mehr als zwei Wochen (Sonntag, 21.11.2021, 17:00 Uhr, St. Sebastian Kirche), mit Jugend- und Gesamtorchester zusammen und mit den Werken aus der Jugendmappe, die die Musiker des Gesamtorchesters überwiegend noch überhaupt nicht kennen – das ist in musikalischer und zeitlicher Hinsicht in der Tat auch eine „sportliche Herausforderung“! Wewel weiß aber auch, dass sämtliche Musikerinnen und Musiker höchst motiviert sind und sich alle darauf freuen, bei diesem Missionsbazar-Auftritt in der Kirche mit dabei zu sein. „Und außerdem habe ich noch meine Jugenddirigentinnen und -dirigenten, die ebenfalls Teile des Programms übernehmen werden. Wir unterstützen uns gegenseitig und wir sind uns sicher, dass das ein ganz besonderer Aufritt wird.“ Wewel ist begeistert von dem abwechslungsreichen Programm, das kurzfristig erstellt wurde und er freut sich besonders auch auf die musikalische Vielfalt, die sich zusätzlich daraus ergibt, dass der Kantor der katholischen Kirche, Herr Professor Stefan Göttelmann, bei diesem Auftritt an der Orgel mit mehreren Werken außergewöhnliche Akzente setzen wird.
Jetzt stehen jedenfalls erst einmal die intensiven Proben des Musikvereins 1929 Ketsch im Vordergrund, denn trotz aller Schwierigkeiten ist der Anspruch wie immer sehr hoch, wie Wewel verrät: „Der Musikverein will sich bei jedem Auftritt bestmöglich präsentieren. Dafür proben wir und dafür geben die Musikerinnen und Musiker alles!“ – Man darf daher schon gespannt sein auf den gemeinsamen Auftritt von Jugend- und Gesamtorchester beim Missionsbazar in der katholischen Kirche.
Trotz aller musikalischer Vorbereitungen und Anstrengungen, verliert Wewel das Tennisspiel aber nicht aus dem Blick. Seine Tennissachen jedenfalls hat Wewel schon gerichtet und ist bereit auch für diese sportliche Herausforderung. as