Nach (sehr) langer Zeit spielte der Musikverein 1929 Ketsch erstmals wieder öffentlich vor Publikum. Zwar war es nur ein kleiner bzw. kurzer Auftritt zur Eröffnung des Aktionstages Ketscher Vereine in der Rheinhalle Ketsch, doch schon dieser war nach den jahrelangen Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen für die Musikerinnen und Musiker etwas Besonderes. „In der ganzen Zeit hatten wir schließlich nur für uns intern proben können – und über längere Phasen auch noch nicht einmal das!“, so der Pressechef und 1. Trompeter Alexander Schulz. Der Auftritt am vergangenen Samstag auf der Bühne der Rheinhalle Ketsch unter der Leitung von Vize-Dirigent Julian Wittig verlief jedenfalls problemlos und war musikalisch gelungen. „Wir hatten eigentlich auch überhaupt keine Zweifel, dass wir diesen Auftritt souverän und auf dem vom Musikverein 1929 Ketsch gewohnten hohen musikalischen Niveau absolvieren würden“, erläutert Schulz. „Trotzdem war es für alle Musikerinnen und Musiker wichtig, das endlich auch einmal wieder in der Praxis bestätigt zu sehen. Die besondere Auftrittssituation und der Applaus des Publikums nach einer gelungenen Darbietung haben uns in den letzten Jahren wirklich gefehlt.“ Die nächste – diesmal richtig große Herausforderung – steht für die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch aber mit dem großen Frühjahrskonzert in der Rheinhalle Ketsch am Sonntag, 15. Mai 2022, 17:00 Uhr, auch schon auf dem Programm. Dann präsentiert sich das Orchester mit der ganzen Bandbreite seines Repertoires, einschließlich mehrerer konzertanter Werke für modernes sinfonisches Blasorchester. Und dann wird neben Wittig erstmals auch der neue Chef-Dirigent Patrick Wewel das Orchester leiten. Wewel merkt dazu an, dass die Formulierung „neuer Chef-Dirigent“ etwas in die Irre führt: „Ich bin ja inzwischen schon mehr als zwei Jahre da und habe seitdem regelmäßig mit dem Orchester gearbeitet, soweit dies jeweils möglich bzw. zulässig war. Nur hatten wir bislang eben noch keine gemeinsamen öffentlichen Auftritte.“ Und als begeisterter Tennisspieler zieht Wewel den Vergleich zum Sport: „Bislang bin ich sozusagen Trainingsweltmeister – jetzt gilt es, das auch im Wettkampf umzusetzen.“ Und das gilt übrigens nicht nur für den Dirigenten, sondern auch für jeden einzelnen Musiker. Denn die Anspannung bei einem öffentlichen Konzert ist eine ganz andere als bei einer Probe, bei der man ggf. auch abbrechen, korrigieren und neu beginnen kann. „Dabei ist Musik doch eigentlich ganz einfach: Der richtige Ton zur richtigen Zeit und das im Zusammenspiel aller Musiker, wie es vom Dirigenten vorgegeben wird. Das würde schon genügen“, lacht Wewel.
Das Publikum jedenfalls darf schon gespannt sein und sich nach langer Konzertpause endlich wieder auf ein außergewöhnliches Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch am 15. Mai 2022 in der Rheinhalle freuen. as