Nach dem ersten erfolgreichen Versuch in der Vorwoche setzte Dirigent Patrick Wewel die „Wunschkonzert-Probe“ mit dem zweiten Teil fort. „Einerseits gibt es für mich in der sehr umfangreichen Repertoire-Mappe noch immer viel Neues zu entdecken, andererseits arbeite ich aufgrund der Corona-bedingt weiterhin eingeschränkten Probemöglichkeiten in den Proben teilweise mit stark wechselnden Besetzungen“, so Wewel. Auch für die Musikerinnen und Musiker des Gesamtorchesters sind die Wunschkonzertproben eine ganz neue Erfahrung. „Man muss nicht direkt auf den nächsten Auftritt hinarbeiten“, erklärt 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz. „Dadurch stehen die Werkauswahl und der Mix aus den unterschiedlichen Musikrichtungen im Vordergrund und die Musiker können ihre Ideen mit einbringen. Tatsächlich ist die musikalische Bandbreite des Gesamtorchesters schon bemerkenswert und reicht von traditioneller Blasmusik, über moderne sinfonische Blasmusik bis hin zu Arrangements aus Jazz, Rock und Pop.“ Schulz schränkt ein, dass die „ganz großen Werke“ eine volle Besetzung von etwa 50 Musikern benötigen und eine solche Probe derzeit noch nicht möglich ist. Allerdings finden sich solche Werke auch nur vereinzelt in der Repertoire-Mappe.
Der Blick der Musiker, die für die Probe ihre Noten aus dem Notenschrank holen, fällt dabei auch auf ein auffällig orangenes Sparschwein. Dieses ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des 29er Musikfestes und hat seinen Stammplatz auf der Theke des Geschirrmobils. Chef-Organisator Stefan Strobel hatte damals die Idee, dort eine Spendenkasse aufzustellen. Das Geschirrmobil ist zugleich die Pfandrückgabe – und so mancher Euro wanderte seitdem bereits in die Spendenkasse zugunsten der Jugendarbeit des Musikvereins 1929 Ketsch. „Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist“, freut sich Strobel, der das auffällige Sparschwein aus seinem privaten Fundus mitgebracht hatte. „Leider musste das 29er Musikfest in diesem Jahr Corona-bedingt ausfallen, so dass dem Verein die Einnahmen aus dem Wirtschaftsbetrieb und die Spenden fehlen“, so Strobel. „Wir hoffen, dass sich die Lage bis zur Jahresmitte 2021 entspannt und das 29er Musikfest dann wieder durchgeführt werden kann.“
Die Musikerinnen und Musiker des Gesamtorchesters proben regelmäßig weiter intensiv unter der Leitung von Dirigent Patrick Wewel. Wenn wieder Auftritte in einem größeren Rahmen möglich werden, sind die Musiker dann jedenfalls bestens darauf vorbereitet.