Der Pressesprecher des Musikvereins 1929 Ketsch war am vergangenen Sonntag in einem besonderen Einsatz – allerdings war Alexander Schulz nicht in Sachen Musikverein unterwegs, sondern als Wahlhelfer bei der Landtagswahl.
Dabei ist Schulz sozusagen ein „altgedienter Wahlhelfer“ und hat in der Vergangenheit schon bei diversen Kommunal-, Landtags-, Bundestags- und Europawahlen mitgeholfen. „Wahlen sind wichtig in unserer Gesellschaft“, so Schulz. „Und deren geordneter Ablauf muss sichergestellt werden. Ich freue mich, wenn ich als Wahlhelfer meinen Beitrag hierzu leisten kann.“ Doch eine Wahl wie in diesem Jahr hat auch Schulz noch nicht erlebt. „Eigentlich wäre es bei mir zeitlich an diesem Sonntag sicher sehr eng geworden, denn ich wäre mit den letzten Vorbereitungen auf das am kommenden Wochenende stattfindenden Frühjahrskonzert des Musikvereins in der Rheinhalle beschäftigt gewesen. Corona-bedingt kann dieses jedoch nicht durchgeführt werden; auch Proben sind bereits seit November des vergangenen Jahres nicht mehr möglich. Im vergangenen Herbst hatten unsere Dirigenten Patrick Wewel und Julian Wittig noch das Konzertprogramm zusammen gestellt und mit ersten Proben begonnen, dann aber ging leider nichts mehr.“ Wahlhelfer Schulz war diesmal nicht im Rathaus eingeteilt, sein Wahlbezirk 1 war aus Platzgründen in die daneben liegende Sporthalle in der Schwetzinger Straße verlegt, in der sonst die Ketscher Ringer bzw. die Tischtennisspieler trainieren. Aktuell aber sind die Hallen in Ketsch für Vereine noch geschlossen, so dass sämtliche Vereinsaktivitäten – vergleichbar der Probetätigkeit des Musikvereins – derzeit ruhen müssen. „Für die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses war die Durchführung der Wahl diesmal sicher eine ganz besondere Herausforderung, denn neben der Organisation der Wahl selbst musste auch noch deren Corona-konformer Ablauf sichergestellt werden“, so Schulz. Offenbar ist dies bestens gelungen, denn als kleinen Kritikpunkt konnte Schulz lediglich monieren, dass es in der Sporthalle ziemlich kalt war und er sich glücklich schätzte, dass er an diesem Morgen seinen heißen Kaffee von zuhause mitgebracht hatte. „Eine große Sporthalle lässt sich nicht so einfach heizen“, zeigt Schulz Verständnis, „und die Türen zum Wahllokal mussten natürlich auch durchgängig geöffnet bleiben.“ An diesem Wahlsonntag konnte Schulz nicht nur Frau Janson begrüßen, mit der er sonst in ihrer Funktion als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Ketsch oft in Kontakt steht und die an diesem Tag die Leitung des Wahlbezirks inne hatte. Auch viele Ketscher Bürger traf Schulz, die er sonst – als 1. Trompeter von der Bühne blickend – bei den Konzerten und anderen Auftritten des Musikvereins 1929 Ketsch sieht. Die Auszählung der Stimmen nach Schließung der Wahllokale war konzentriert und schnell durchgeführt. „Eine Landtagswahl mit nur einer Stimme pro Wähler ist da recht einfach, besonders bei Kommunalwahlen dauert es regelmäßig viel länger“, weiß der erfahrene Wahlhelfer Schulz. „Ich gehe davon aus, dass ich auch bei der Bundestagswahl im Herbst wieder als Wahlhelfer mit dabei sein werde. Allerdings hoffe ich, dass bis dahin die frühere Normalität langsam wieder Einzug in das tägliche Leben hat halten können. Schließlich will auch mein Musikverein wieder mit seiner Probearbeit beginnen und im Herbst dann vielleicht sogar schon ein erstes Konzert geben können.“ as