Zur Intensivierung der Probetätigkeit im Vorfeld eines großen Konzertes gehören beim Musikverein 1929 Ketsch regelmäßig auch Registerproben in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Chef-Dirigent Patrick Wewel hatte hierzu zahlreiche Terminvorschläge unterbreitet und die Musiker hatten ihre jeweiligen Verfügbarkeiten zu den Terminen mitgeteilt.
„Der Orchester-Probetermin am Freitagabend ist bei den Musikern natürlich fest gesetzt“, erläutert hierzu der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz, „Registererproben müssen daher an anderen Tagen und Zeiten stattfinden. Da gibt es dann selbstverständlich auch Musiker, die an dem einen oder anderen Termin keine Zeit haben.“ Auf der Basis der Rückantworten hat Wewel anschließend die Registerprobentermine festgelegt. Zugleich hofft Wewel, dass der eine oder andere Musiker, der zu dem abgefragten Termin abgesagt oder bisher nur unter Vorbehalt zugesagt hat, es doch noch schafft, den Termin frei zu bekommen und an der jetzt für sein Register festgelegten Registerprobe teilzunehmen.Für die Musiker sind die Registerproben vielfach ein besonderes Erlebnis. „Der Aspekt, dass man sich bei einer schweren Stelle leichter irgendwie „durchmogeln“ kann, wenn das gesamte Orchester spielt, ist oft gar nicht entscheidend“, so Schulz. „Vielmehr ist es so, dass man ohne das mitspielende Gesamtorchester bestimmte Stellen ganz anders wahrnimmt. Und manchmal erkennt man erst dann, dass man z.B. eine Nebenmelodie gar nicht alleine spielt, sondern andere Instrumente bzw. Register diese mitspielen oder aber melodisch oder rhythmisch unterstützen.“
Die Musikerinnen und Musiker schätzen die Registerproben, da sie dabei ihre Schwierigkeiten und Probleme mit bestimmten Stellen viel deutlicher zum Ausdruck bringen können, als dies im Rahmen einer großen Gesamtprobe möglich wäre. Vor allem aber ist eine Registerprobe keine „Einbahnstraße“, bei der der Chef-Dirigent nur mitteilt, wie er sich eine musikalische Phrase vorstellt, die die Musiker dann umsetzen sollen.
„Wo die Problemstellen in den jeweiligen Registern liegen, das weiß ich vorher ja schon ganz genau“, so Wewel. „Gerade deshalb machen wir diese Registerproben. Trotzdem stellt sich während der Registerprobe dann manchmal heraus, dass es vielleicht nur daran liegt, dass die Musiker nicht so genau wissen, wann sie einsetzen müssen bzw. sie sich an dieser Stelle unsicher sind. Aber da ist die Lösung dann recht einfach. Ich notiere mir dies in der Partitur und gebe dem Register dann künftig an dieser Stelle konkret den Einsatz, so dass die bisherige Unsicherheit nicht mehr gegeben ist.“ Dabei sieht Wewel die Probearbeit ohnehin immer als einen kontinuierlichen Prozess, bei dem sich alle Beteiligten stetig weiter entwickeln. „Schritt für Schritt wird es immer besser – und im Idealfall ist zum Konzerttermin das Optimum erreicht.“ Wewel vergleicht die Probearbeit dabei gerne mit dem Sport, in dem die Trainingspläne auch darauf ausgerichtet sind, zum Wettkampftermin die Leistung bestmöglich abrufen zu können.
Das Ergebnis der intensiven Probearbeit wird der Musikverein 1929 Ketsch bei seinem Frühjahrskonzert am Sonntag, 15. Mai 2022, 17:00 Uhr, in der Rheinhalle Ketsch präsentieren. Ein Termin, den man sich heute schon notieren sollte! as