Auch wenn die Musikerinnen und Musiker die Zeit bis zum großen Frühjahrskonzert am Sonntag, 15. Mai 2022, 17:00 Uhr, in der Rheinhalle Ketsch, nicht mehr in Wochen sondern bereits in Tagen zählen, bleibt doch immer noch Raum für Neuerungen und Überraschungen.
So hatte Chef-Dirigent Patrick Wewel am vergangenen Wochenende eine spezielle Registerprobe angesetzt, nämlich nicht nur für das Schlagwerk, sondern für die gesamte „Rhythmus-Gruppe“, zu der neben dem Schlagwerk, den Tuben und dem E-Bass, beispielsweise auch das Fagott und die Bass-Klarinette eingeladen wurden, die zwar oftmals Melodien oder Nebenmelodien spielen, hier und da aber eben auch an entscheidenden Stellen die Rhythmusgruppe unterstützen bzw. verstärken. Die Werke, die in Kürze beim Frühjahrskonzert zur Aufführung kommen werden, sind den Musikerinnen und Musikern selbstverständlich aus langer Probetätigkeit schon bestens bekannt, in der Zusammensetzung einer Registerprobe jedoch klingt alles plötzlich wieder ganz anders. Ursache ist das Fehlen der Melodiestimme oder etwaiger Einwürfe des hohen Blechs. „Das sage ich ja immer“, so Chef-Dirigent Wewel, „ihr müsst zwar immer musikalisch aufeinander hören, aber ihr sollt euch keinesfalls an den anderen Musikern orientieren! Oder einfacher gesagt: Wer in Takt 80 einsetzt, der muss eben mitzählen und dann richtig einsetzen. – Takt 80 mag zwar eigentlich vier Takte nach dem Trompeteneinsatz sein, aber kann man sich sicher sein, dass die Trompeten wirklich immer richtig in Takt 76 einsetzen?“, bringt Wewel das Problem auf den Punkt. Und natürlich weist Wewel auch darauf hin, dass die „1“ in einem Takt nicht unbedingt da ist, wo der Satzkollege sie gerade spielt: „Als Dirigent stehe ich hier vorne – und wenn ihr auf mich schaut, dann seht ihr, wo die „1“ ist. Außerdem ist meine „1“ schon kraft Definition als Dirigent immer die Richtige!“ Dabei weiß auch Wewel, dass es in 99,99% der Fälle überhaupt keine Probleme gibt oder geben wird. „Wenn aber tatsächlich vielleicht einmal ein Einsatz zur falschen Zeit oder leicht versetzt kommt oder eine Melodie zu langsam gespielt wird und „nicht rechtzeitig fertig wird“, dann darf nicht Unsicherheit entstehen oder gar das Chaos ausbrechen. Die Musiker müssen wissen, dass sie sich in solchen Situation auf mich verlassen können, meinem Dirigat vertrauen und diesem folgen.“ In der Registerprobe der Rhythmus-Gruppe stehen an diesem Tag aber vor allem Feinheiten auf dem Programm, wie etwa bestimmte Betonungen, rhythmische Nuancen oder dynamische Änderungen in der Lautstärke. In der nächsten gemeinsamen Probe des gesamten Orchesters hören die Musiker dann auch, wie sich diese Feinheiten auf den Gesamtklang auswirken. Am Ende der Probearbeit soll das besondere Klangerlebnis stehen. Und so darf das Publikum schon gespannt sein und sich nach langer Konzertpause endlich wieder auf ein außergewöhnliches Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch am Sonntag, 15. Mai 2022, 17:00 Uhr in der Rheinhalle freuen. Karten für das Konzert gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse. as