Sehr harmonisch verlief die Jahreshauptversammlung 2022 des Musikvereins 1929 Ketsch im Saal des Gasthauses „Goldenes Lamm“ am vergangenen Samstag. Sicher, der eine oder andere Teilnehmer wäre zu dieser Zeit vielleicht lieber im Schwimmbad gewesen, doch auch im Saal war es – im Vergleich zu den hochsommerlichen Außentemperaturen – angenehm kühl. Die Besonderheit dieser ersten Jahreshauptversammlung „nach Corona“ war, dass gleich drei erichtsjahre (2019 – 2021) abgehandelt werden mussten. Allerdings gab es Corona-bedingt in vielen Bereichen leider auch nicht viel über Vereinsaktivitäten zu berichten, da diese überwiegend nicht hatten stattfinden können, so dass die Jahreshauptversammlung einen recht zügigen Verlauf nahm. Die Einschränkungen durch die Pandemie hatten sich nicht nur auf die Probearbeit und die Auftritte des Musikvereins ausgewirkt. Teilweise gingen dem Verein auch Musiker verloren, die unter den gegebenen Voraussetzungen keine Musik mehr machen wollten bzw. den Spaß, den das gemeinsame Musizieren macht, vermisst haben. Betroffen war insbesondere der Jugendbereich, da auch die Musikschulen geschlossen waren und Instrumentalunterricht vielfach nicht möglich war, so dass in den letzten Jahren praktisch keine neuen Musikerinnen und Musiker mehr hinzu gekommen sind. Daher wird der Verein in der Zukunft einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung und den Ausbau der Jugendarbeit legen. Zumindest aber konnte Schatzmeister Wolfgang Wimmer berichten, dass der Musikverein 1929 Ketsch jedenfalls wirtschaftlich gut durch die Corona-Zeit gekommen ist. Zwar waren zahlreiche Einnahmen durch Auftritte und eigene Veranstaltungen weggefallen, dafür aber hatten sich auch die Ausgaben deutlich reduziert. Zudem konnten teilweise Fördermittel in Anspruch genommen werden, die nach endgültiger Abrechnung noch zusätzlich für Einnahmen sorgen werden. Unter dem Tagesordnungspunkt „Neuwahlen“ gab es nur Wiederwahlen, soweit sich die bisherigen Amtsinhaber jeweils zur Wiederwahl gestellt hatten. Die 2. Vorsitzende Nina Zorn freut sich besonders, dass für die offenen Positionen im erweiterten Vorstand jüngere Mitglieder bzw. Musiker und Musikerinnen gefunden werden konnten, die sich bereit erklärt haben, künftig aktiv das Vereinsgeschehen mit zu gestalten und die sicher ihre Ideen einbringen und neue Akzente setzen werden. Zum Schluss der Jahreshauptversammlung wies der 1. Vorsitzende Günter Karl darauf hin, dass die Rückkehr zur Normalität nach der Corona-Zeit keinen Rückblick auf frühere Zeiten bedeuten darf. Denn ein lebender Verein ist ein Organismus, der sich verändern, sich an neue Gegebenheiten anpassen und sich fortentwickeln muss. Nur so kann ein Verein den sich ständig wandelnden Anforderungen gerecht werden. Am letzten Juli-Wochenende steht in diesem Jahr dann auch wieder das „29er Musikfest“ auf dem Programm, das inhaltlich unverändert, nach der Corona-Zeit diesmal aber in einem etwas verkleinerten zeitlichen Rahmen nur an zwei Tagen (Sonntag und Montag) durchgeführt werden wird. gk