Viele Posaunisten beim Frühjahrskonzert

Wie viele Posaunisten waren eigentlich beim diesjährigen Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch im Einsatz gewesen? Keine ganz leicht zu beantwortende Frage! Notenwart Klaus Zorn, selbst Posaunist, sprach von acht Posaunen;

Clemens Dortelmann, der als Tubist hinter den Posaunen sitzt und diese daher stets genau im Blick hat, zählte beim Konzert demgegenüber nur 3 ½ Posaunen. Auch wenn es „halbe Posaunen“ nicht gibt, so hatte Dortelmann hier neben Zorn, Christoph Frank und Hans Haag, doch gleich Vizedirigent Julian Wittig hälftig mit eingerechnet, der beim Frühjahrskonzert abwechselnd sowohl bei den Posaunen, als auch im Schlagwerk (überwiegend an den Pauken) im Einsatz war. – Und tatsächlich hängt die richtige Antwort von der Fragestellung ab: Denn mit der 2. Vorsitzenden Nina Zorn (ausschließlich an Drumset und Mallets im Einsatz) und Lukas Schilling (Drumset und Percussion), beide aber jedenfalls eigentlich (auch) Posaunisten, erhöht sich die Zahl schon auf sechs Posaunisten. Zählt man Chef-Dirigent Patrick Wewel als ausgebildeten Posaunisten mit dazu, dann befanden sich beim Frühjahrskonzert des Musikvereins sieben Posaunisten auf der Bühne. Und aktiv mitgewirkt am Gelingen des diesjährigen Konzerts, allerdings mehr im Hintergrund bzw. oben auf der Empore an der Licht- und Tontechnik, hatte mit Simon Krieger auch noch ein achter Posaunist.

1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz weist darauf hin, dass in allen Registern neue Musikerinnen und Musiker jederzeit herzlich willkommen sind. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz stellte dann aber eine Frage, die selbst Zorn nicht beantworten konnte: „Wie viele Posaunisten waren beim diesjährigen Frühjahrskonzert in der Rheinhalle anwesend?“ Im Publikum hatte Schulz nämlich mit Thomas Roßrucker zumindest noch einen weiteren Posaunisten entdeckt, mit dem er in jungen Jahren noch gemeinsam im Musikverein 1929 Ketsch gespielt hatte, der aber aus beruflichen und familiären Gründen seit langer Zeit schon in Östringen beheimatet und dort auch im Musikverein aktiv ist. Der Musikverein Östringen ist übrigens bekannt für sein großes Schlagzeugregister und sein Ensemble „Percussion Power“. „Der eine oder andere Schlagzeuger mehr würde uns sicher gut tun“, stellte Schulz nüchtern fest und verwies zugleich darauf, dass im Musikverein 1929 Ketsch in allen Registern neue Musikerinnen und Musiker stets herzlich willkommen sind. Der Musikverein verfügt über ein sinfonisches Blasorchester der Mittel- bis Oberstufe sowie ein Jugendorchester. Regelmäßiger wöchentlicher Probetag ist der Freitag. „Gerade der jetzige Zeitpunkt nach dem Frühjahrskonzert ist ideal für einen Einstieg“, so Schulz.

Tubist Clemens Dortelmann arbeitet derweil intensiv weiter an der Umsetzung der zahlreichen Möglichkeiten, die die aktuelle Förderung des IMPULS-Programms dem Musikverein 1929 bietet. Auch das Frühjahrskonzert war ein Teil des Gesamtprojekts, das unter dem Titel „intergeneratives Musizieren“ läuft, denn schließlich waren beim Konzert auf der Bühne in der Rheinhalle Musikerinnen und Musiker aus drei Generationen gemeinsam musikalisch tätig. as

Konzert begeistert

Franz Hauns, der langjährige Satzführer der Saxophone, hatte bereits beim Aufbau am Freitagabend eine Ahnung („Ich glaube, die Stühle reichen nicht!“), und dafür gesorgt, dass noch drei zusätzliche Reihen gestellt wurden. Doch mit einem so überwältigenden Zulauf hatte dann selbst Hauns nicht gerechnet, so dass am Sonntag vor Konzertbeginn von Musikern und Helfern schnell noch weitere Stühle aufgebaut wurden.

2. Vorsitzende Nina Zorn konnte bei ihrer kurzen Ansprache zu Konzertbeginn in der vollbesetzten Rheinhalle auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. – Foto: privat

Und die Zuhörer sollten in ihren hohen Erwartungen nicht enttäuscht werden. Chef-Dirigent Patrick Wewel hatte ein ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames und abwechslungsreiches Konzertprogramm zusammengestellt, das von den Musikerinnen und Musikern des Musikvereins 1929 Ketsch gekonnt und mit sehr viel Spielfreude dargeboten wurde.

Chef-Dirigent Patrick Wewel zeigte sich nach dem Konzert sehr zufrieden mit den Leistungen seiner Musikerinnen und Musiker. „Da probt man immer und immer wieder, aber irgend etwas passt dann doch immer noch nicht richtig. Und beim Konzert, da klappt dann alles! – Wir sollten vielleicht das Proben sein lassen und nur noch Konzerte spielen“, meinte Wewel scherzhaft, der natürlich weiß, dass gerade die zahlreichen Satz- und Registerproben wesentlich zum musikalischen Erfolg beigetragen haben. Mit dem Marsch „Folies Bergère“ von Paul Lincke hatte Wewel zudem noch eine außergewöhnliche Zugabe vorbereitet. Das Konzert endete – unterstützt von Sängern des Liederkranz Schwetzingen – mit dem Steigerlied („Glück auf“) und dem Badner Lied. Für den reibungslosen organisatorischen Ablauf des Konzertabends sorgten wieder Orga-Chef Stefan Strobel und sein Team mit zahlreichen Helferinnen und Helfern. Franz Hauns freute sich ganz besonders, dass bei diesem Konzert mit Sarah Scholz, Tim Diepold und Gernot Perner gleich drei junge Musiker seines Saxophon-Registers mit ihren ersten Solo-Auftritten auf der großen Konzertbühne überzeugen konnten.

Die nächste Gelegenheit, den Musikverein 1929 Ketsch unter der Leitung von Patrick Wewel „live“ zu erleben, wird es bereits in Kürze beim Ketscher Maifest vor der Rheinhalle geben.  as

Frühjahrskonzert 2023

 

Konzert am Sonntag!

Freuten sich am vergangenen Freitag aufgrund der belegten Rheinhalle über die Probe-Ausweichmöglichkeit in das katholische Pfarrzentrum Brühl: Chef-Dirigent Patrick Wewel und die Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch. – Foto: Musikverein

Mit dem Herannahen des Konzerttermins steigt die Anspannung im Orchester und bei jeder einzelnen Musikerin und jedem einzelnen Musiker spürbar. „Das ist ganz normal, und das ist auch gut so!“, beruhigt Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Wir arbeiten auf einen Konzerttermin hin, bei dem jeder Einzelne punktgenau sein Bestes geben will. Die Anspannung führt zu einer höheren Konzentration und Leistungsfähigkeit, sowohl in den Proben als auch im Konzert selbst. Eine meiner wesentlichen Aufgaben als Dirigent ist es dabei, etwaige negative Effekte zu vermeiden. So darf beispielsweise keine Frustration entstehen, wenn einmal etwas nicht gelingt oder gar eine Blockade durch das bekannte „Lampenfieber“. Aber genau daran arbeiten wir gemeinsam in den Proben. Die schwierigen Stellen werden häufig geübt und ich gebe natürlich auch Hinweise, worauf es entscheidend ankommt und was vielleicht nicht ganz so wichtig ist. Das gibt den Musikern Sicherheit – und sie wissen, dass sie sich auf mich und mein Dirigat, ggf. auch mit zusätzlichen separat gegebenen Einsätzen, stets verlassen können.“

Wewel vergleicht das Musizieren gerne mit dem Betrachten und Beschreiben eines Bildes – nur in umgekehrter Richtung: Wer ein Gemälde betrachtet, erhält gleichzeitig eine Vielzahl von Eindrücken, die von dem Betrachter eingeordnet und gewichtet werden müssen. Gesamteindruck, Farbgebung, Bildkomposition oder einzelne Details, sind hier etwa zu nennen. – Bei einem musikalischen Werk trägt jeder einzelne Musiker mit seiner Stimme einen Teil zum Gesamtwerk bei. Und es ist die Aufgabe des Dirigenten, diese Teile zu einem in sich stimmigen und ausgewogenen Ganzen zusammen zu setzen.

Wewel verweist auch darauf, dass der einzelne Musiker – mit seiner jeweiligen Sitzposition im Orchester – gar nicht beurteilen kann, wie der Gesamtklang beim Zuhörer ankommt. „Das ist ja auch der Grund, weshalb der Dirigent vorne in der Mitte steht und dem Publikum den Rücken zuwendet. Das Orchester ist sozusagen „das Instrument“ des Dirigenten.“

„Kein einfaches Instrument“ – wie man an dieser Stelle bemerken darf! Denn gerade bei einem Laienorchester, bei dem ein Dirigent nicht einfach voraussetzen kann, dass jeder Musiker „seine Stimme spielen kann“ und es nur noch darauf ankommt, das Werk künstlerisch umzusetzen, ist es hier erforderlich, auf jeden einzelnen Musiker einzugehen. Damit hat Wewel aber überhaupt kein Problem, wobei er sich dabei – neben seiner langjährigen Dirigenten-Erfahrung – nicht zuletzt auch auf seine Ausbildung und berufliche Tätigkeit als Sozialarbeiter stützen kann.

„Es macht mir sehr viel Spaß, Musik zu machen und mit Menschen zu arbeiten. Und als Dirigent kann ich beides miteinander verbinden“, fasst Wewel seine Motivation kurz zusammen.

Man darf auf jeden Fall gespannt sein auf das Konzert am kommenden Sonntag (26.03.2023, 17:00 Uhr, Rheinhalle Ketsch), für das Wewel ein höchst anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt hat. as

Auf der Zielgeraden

E-Bassist Sebastian Diehm unterstützt seine Tuba-Satzkollegen Manfred Lange und Clemens Dortelmann nicht nur musikalisch, sondern auch bei der Aufstellung der Konzertplakate. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch


Wenn zwei Wochen vor dem Konzert (eine längere Standzeit wird nicht genehmigt) in Ketsch an verschiedenen Stellen die Plakate des Musikvereins 1929 Ketsch aufgestellt sind und auf den Konzerttermin (Sonntag, 26.03.2023, 17:00 Uhr) hinweisen, dann war wieder einmal Tubist  Manfred Lange mit seinem kleinen „Plakat-Team“ erfolgreich tätig. Fest zum Team gehört seit Jahren schon Satzkollege Clemens Dortelmann. Und tatkräftig unterstützt wurden die beiden diesmal von ihrem „elektronischen Satzkollegen“, E-Bassist Sebastian Diehm. Die Plakate müssen zunächst auf die Plakatständer geklebt werden; anschließend werden die Plakate „ausgefahren“ und im Ortsgebiet gut sichtbar aufgestellt. Nach dem Konzert werden die Plakatständer von Lange und  seinem Team auch wieder eingesammelt und bis zum nächsten Einsatz verwahrt.
Mit letzten organisatorischen Vorbereitungen für den Konzerttermin ist aktuell auch Orga-Chef Stefan Strobel mit seinem Team beschäftigt. Strobel sorgt mit seinen Helferinnen und Helfern für den reibungslosen Ablauf im Hintergrund – und natürlich auch für das Angebot der Speisen und Getränke beim Konzert.
Chef-Dirigent Patrick Wewel sieht dem Konzert sehr zuversichtlich entgegen. „Musikalisch sind wir sozusagen fast schon auf der Zielgeraden. Für zwei oder drei Register steht aktuell aber noch eine Extra-Runde an – um hier im Bild zu bleiben“, so Wewel, der damit die noch anstehenden Registerproben meint. Da besonders auch die letzten regulären Freitagsproben vor dem Konzert sehr wichtig sind, wird das Orchester an diesem Freitag an einem ungewöhnlichen Ort proben, nämlich in Brühl. „Wenn jetzt am Freitag oben in der Rheinhalle die Premiere der Theateraufführung „Die Mausefalle“ des Theaters Rampenlicht stattfindet, dann können wir natürlich nicht unten in der Rheinhallengaststätte parallel proben. Das könnte stören, da man es oben – jedenfalls bei lauteren Stellen – vermutlich hören würde, schließlich ist die Rheinhalle nicht so gut gedämmt.“ Da die Probe aber auch nicht einfach ausfallen kann, hatte sich der Musikverein nach Ersatzräumlichkeiten für diesen Termin umgesehen. Dabei wurde man in Brühl fündig; zudem stellt der Musikverein Brühl sein Schlagwerk zur Verfügung, so dass sich der Transportaufwand für die Ketscher Musiker in Grenzen hält. – Am darauffolgenden Freitag stehen dann in der Rheinhalle  Ketsch bereits der Bühnenaufbau für das Konzert sowie die Generalprobe an.
Manfred Lange kümmert sich übrigens nicht nur um die Aufstellung der gedruckten Plakate. Als Administrator der Homepage des Musikvereins 1929 Ketsch hat er das Plakat selbstverständlich auch auf der Seite eingestellt, auf der die aktuellen Nachrichten des Musikvereins veröffentlicht werden – Konzert- karten im Vorverkauf zu € 8,00 (Abendkasse: € 10,00) gibt es beim Kiosk Schmeisser in Ketsch. as

Anstrengendes Probewochenende

Freuen sich bereits auf ihr Publikum, dem sie ein außergewöhnliches Konzert bieten wollen: Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch beim Probewochenende in der Rheinhalle. – Foto: Musikverein

Ein umfangreiches Arbeitsprogramm hatte sich Patrick Wewel, der Chef-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch, für das dreitägige Probewochenende in der Rheinhalle zurecht gelegt. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag konnten die Musikerinnen und Musiker des Gesamtorchesters unter „echten Einsatzbedingungen“ auf der großen Bühne der Rheinhalle proben. Dabei wurden auch zahlreiche Details des Aufbaus für das Konzert festgelegt, die vom Publikum idR. überhaupt nicht wahrgenommen werden, die für die Musiker und dann letztlich auch für die Musik und das Klangerlebnis aber von entscheidender Bedeutung sind. Das betrifft etwa die Anordnung und die Höheneinstellung der Bühnenpodeste. So wurde das Drumset noch etwas erhöht; wichtig auch, dass die Laufwege stimmen und die Schlagwerker die von ihnen jeweils benötigten Instrumente gut erreichen können und alle Noten und Schlägel geordnet bereitliegen. Denn manch ein Wechsel ist im Schlagwerk erforderlich, damit alle erforderlichen Stimmen besetzt werden können. „Wenn wir zwei oder drei Schlagwerker mehr hätten, würde es auch diesen sicher nicht langweilig werden“, stellt die 2. Vorsitzende, Schlagzeugerin und Posaunistin Nina Zorn fest. „So schaffen wir es jetzt mit viel Planung, aber bei einigen Werken ist es schon eine richtige Herausforderung.“

Anstrengend war das von Dirigent Wewel straff durchorganisierte Probewochenende für alle Beteiligten. Doch am Ende des dreitägigen Probewochenendes konnte Wewel ein durchweg positives Fazit ziehen: „Die Arbeit hat sich gelohnt! Große Schritte in Richtung Konzertreife konnten Dank des großen Engagements der Musikerinnen und Musiker gemacht werden.“ In den verbleibenden Wochen bis zum Konzert will Wewel nun noch einige Feinheiten herausarbeiten; vor allem aber hat er den Gesamtklang im Blick: „Den Musikern muss stets präsent sein, worauf es vorrangig gerade ankommt. Also beispielsweise die Einheitlichkeit einer Phrase, der Ziel-Ton eines Laufs oder der Schwerpunkt einer rhythmischen Sequenz. Jeder muss wissen, dass er Teil des Ganzen ist und seinen jeweiligen Part entsprechend ausfüllen.“

Für Wewel selbst sind die eigenen Prioritäten fest gesetzt: „Der Fokus liegt ganz klar auf dem Konzert; alles andere steht hinten an. – Tennis zum Beispiel habe ich die letzten Monate überhaupt nicht gespielt“, so Wewel, der ein begeisterter Tennisspieler und Doppelspezialist ist. Am Konzerttermin (Sonntag, 26.03.2023, 17:00 Uhr, Rheinhalle Ketsch) wird im Publikum auch der langjährige Oberliga-Spieler und Breitensportwart des TC Ketsch, Norbert Urbanek, sitzen. Dem Vernehmen nach haben Urbanek und Wewel die ersten gemeinsamen Trainingstermine zur Saisonvorbereitung bereits für Ende April vereinbart. as

Einzeichnungen

Legt besonders in der Endphase der Konzertvorbereitung großen Wert auf die musikalischen Details: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: privat

„Ein einziger Tropfen Alt-Öl kann 1.000 Liter Trinkwasser verunreinigen und unbrauchbar machen!“, darauf weist das Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hin. Patrick Wewel, der Chef-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch, greift gerne auf solche plastischen Vergleiche zurück, wenn er seine Anliegen überzeugend begründen will. „Und so, wie selbst schon der eine Tropfen Öl alles zunichte macht, so ist das auch in der Musik, wenn beispielsweise an einer „subito piano“ Stelle, wenn es also ganz plötzlich ganz leise wird, auch nur ein einziger Musiker – oder eine Musikerin – nicht aufpasst und den Ton zu laut spielt. Deshalb lege ich in den Proben auch so viel Wert darauf, dass meine Hinweise – und natürlich erst recht alle Änderungen – von den Musikern in ihren Noten umgehend eingetragen werden. Den Satz „Das merke ich mir.“ lasse ich da nicht gelten. Und es funktioniert übrigens auch nicht, wie die langjährige Erfahrung zeigt. Zudem müssen alle Einzeichnungen klar und deutlich sein, denn sonst sind sie unter der Anspannung eines Konzerts schnell einmal übersehen. Und dabei gilt gerade im Konzert für jeden Musiker bei jedem einzelnen Ton: Du hast nur eine Chance!“

Einige Musiker aber haben inzwischen gar nicht mehr klassische Notenblätter aufliegen, sondern lesen ihre Noten von einem am Notenpult befestigten Tablet ab. Wewel weiß jedoch, dass das Einzeichnen in die Noten auch am sog. Tablet funktioniert. „Schließlich arbeite ich selbst seit einigen Jahren auch schon mit dem Tablet“, so Wewel. „Das hat für mich vor allem den Vorteil, dass ich meine Partituren praktisch immer bei mir habe und jederzeit daran arbeiten kann.“ Wichtig ist darüber hinaus aber auch, dass die Einzeichnungen – gleich, ob auf dem Papier oder elektronisch – so vorgenommen werden, dass sie ggf. wieder abgeändert oder entfernt werden können. „Die Erarbeitung eines Werkes in den Proben ist ein sich fortentwickelnder, kontinuierlicher Prozess. Und Vorstellungen oder Ideen können sich natürlich auch einmal ändern. Dann muss das entsprechend angepasst werden können“, so Wewel.
Bis zum Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch, das am 26. März 2023 um 17:00 Uhr in der Ketscher Rheinhalle stattfindet, werden sicher noch zahlreiche Einzeichnungen und Änderungen vorgenommen werden. „Besonders wenn es unmittelbar auf das Konzert zugeht und sich der Schwerpunkt der Probearbeit von der stückweisen Einarbeitung eines Werkes hin zu seiner Gesamtwahrnehmung verschiebt, kommt es immer wieder vor, dass Anpassungen notwendig werden. Aber gerade deshalb ist jede einzelne Probe auch so interessant und so wichtig“, erklärt Wewel. Am kommenden Wochenende steht für die Musikerinnen und Musiker ein großes Probewochenende auf der Bühne der Rheinhalle auf dem Programm. Dann kann „unter echten Auftrittsbedingungen“ geprobt werden, denn die genaue Anordnung der Musiker auf der Bühne und die ggf. erhöhte Sitzposition auf Podesten hat auch Einfluss darauf, wie der Gesamtklang am Ende wahrgenommen wird. as

2. Förderantrag bewilligt!

Freut sich, dass sich der intensive Einsatz gelohnt hat und nunmehr auch der 2. Förderantrag seitens des BMCO bewilligt wurde: Clemens Dortelmann. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Mit großer Genugtuung konnte Tubist Clemens Dortelmann, der maßgeblich die Förderantragsverfahren beim Musikverein 1929 Ketsch betreut, jetzt verkünden, dass nunmehr auch der kurzfristig Ende 2022 gestellte zweite Förderantrag im Rahmen des sog. IMPULS-Programms seitens des Bundesmusikverbandes Chor & Orchester (BMCO) genehmigt wurde. Dieser zweite Förderantrag konnte vom Musikverein überhaupt erst gestellt werden, nachdem zuvor die Allgemeinen Förderbedingungen des IMPULS-Programms noch einmal aktualisiert und dabei so abgeändert bzw. angepasst worden waren, dass sich damit dann noch eine weitere Fördermöglichkeit für den Musikverein 1929 Ketsch eröffnete. Über die erfolgreiche Antragstellung und die zugesagte Förderung freut sich auch Chef-Dirigent Patrick Wewel: „Im Rahmen der Förderung kann den Musikerinnen und Musikern ein zusätzliches attraktives musikalisches Aus- und Fortbildungsangebot unterbreitet werden, das jeden einzelnen Musiker, wie auch die Entwicklung des Gesamtorchesters einen großen Schritt voran bringen kann. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf der Integration junger Musikerinnen und Musiker in das Gesamtorchester liegen.“ Wewel hofft, dass entsprechende Einzelprojekte im Rahmen der Förderung jetzt schnell in die Praxis umgesetzt werden können und dass die sich hieraus ergebenden Möglichkeiten dann von vielen Musikerinnen und Musikern genutzt werden. Bei der konkreten Förderumsetzung setzt Wewel auch diesmal wieder auf die besondere Expertise und die große Erfahrung von Dortelmann im Projektmanagement. Eine sehr zügige Umsetzung ist vorliegend auch deshalb geboten, da der ausgeschriebene Projektzeitraum eng begrenzt ist und derzeit noch nicht absehbar ist, ob ggf. eine Ausweitung bzw. Verlängerung der Fördermaßnahme möglich sein wird. Erste Projektschritte sollen jetzt bereits im Rahmen der Vorbereitungen auf das Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch umgesetzt werden. Das große Frühjahrskonzert findet am Sonntag, 26. März 2023, um 17:00 Uhr in der Rheinhalle Ketsch statt.

Nina Zorn, die 2. Vorsitzende, Schlagzeugerin und Posaunistin des Musikvereins 1929 Ketsch, weist darauf hin, dass das Frühjahrskonzert des Musikvereins immer auch den Anspruch hat, den aktuellen Leistungsstand des Gesamtorchesters zu dokumentieren. Zugleich ist der Zeitraum nach dem Konzert, wenn dann wieder die „normale Probetätigkeit“ fortgesetzt wird, immer auch besonders gut für den Neu- oder Wieder-Einstieg ins Orchester geeignet. Wer also bereits ein Instrument spielt und Interesse am Musizieren in einem modernen symphonischen Blasorchester der Mittel- bis Oberstufe hat, der ist beim Musikverein 1929 Ketsch in allen Registern gerne gesehen und kann sich zum Beispiel bei einem Probebesuch einen ersten eigenen Eindruck verschaffen. Regelmäßiger wöchentlicher Probetag ist immer der Freitag (20:00 – 22:15 Uhr); Probeort ist die Rheinhallengaststätte.  as

100% konzentriert

Registerproben sind fester Bestandteil der intensiven Vorbereitung auf das anstehende Frühjahrskonzert. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Wenn die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch in den regelmäßigen Gesamtproben im Rahmen der Vorbereitung auf das in Kürze anstehende Frühjahrskonzert in der Rheinhalle (Sonntag, 26. März 2023, Beginn 17:00 Uhr, Saalöffnung 16:00 Uhr) schon hoch konzentriert sind, dann steigert sich dies gleichwohl noch in den Registerproben. In einer Registerprobe ist die Stimmführung transparent; es gibt keine Überlagerungen mit anderen Stimmen oder Registern oder etwa dem Schlagwerk. „Man könnte natürlich auch sagen, dass sich bei einer Registerprobe keiner verstecken kann“, lacht Chef-Dirigent Patrick Wewel.

Entsprechend anstrengend sind die Registerproben denn auch für die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker. Dafür aber sind sie äußerst effizient und bringen die Musiker einen großen Schritt in Richtung Konzertreife voran, weshalb Wewel Registerproben sehr schätzt und als wesentlichen Bestandteil der Konzertvorbereitung sieht. Vor allem jedoch geben sie den Musikern Sicherheit, da in den Registerproben schwere Passagen in Ruhe erarbeitet und unklare Stellen direkt mit dem Dirigenten besprochen werden können.

Wenige Wochen vor dem Konzerttermin ist die Anspannung bei allen Musikerinnen und Musikern spürbar. Zugleich aber auch die Vorfreude, die Ergebnisse der intensiven monatelangen Probearbeit dann beim großen Frühjahrskonzert in der Rheinhalle einem großen Publikum präsentieren zu dürfen. Bis dahin heißt es für alle aber noch üben, üben, üben – sowohl zuhause, in den Orchesterproben oder eben in den verschiedenen Registerproben.     as

Neue Konzert-Pauke

Die Pauke ist eine Kesseltrommel und gehört zu der Gruppe der sog. Membranophone. Die Besonderheit an Pauken ist, dass bei diesen – im Gegensatz zu anderen Trommeln – mit einem speziellen Mechanismus die Spannung des Fells variiert werden kann. Dadurch ist es möglich, eine Pauke nicht nur auf einen bestimmten Ton zu stimmen, sondern die Tonhöhe zu verändern, also die Pauke schnell „umzustimmen“. – Der Musikverein 1929 Ketsch verfügt schon seit vielen Jahren über zwei sehr gute Konzert-Pauken, die häufig im Einsatz sind. Für viele Werke reichen zwei Konzert-Pauken aus, aber es kann durchaus vorkommen, dass für ein Werk einmal drei oder sogar vier Pauken benötigt werden. In diesen Fällen hat der Musikverein das zusätzlich benötigte Instrument dann bisher meist bei befreundeten Musikvereinen oder Musikschulen ausgeliehen. Neben dem damit einhergehenden Organisations- und Transportaufwand, ist ein weiteres Problem, dass das Instrument möglicherweise nicht immer in allen Proben zur Verfügung steht. Schließlich probt der Musikverein 1929 Ketsch für seine Konzerte über mehrere Monate, und die ausleihenden Vereine können das Instrument vielleicht nicht so lange entbehren, da sie es selbst für ihre Proben und Konzerte benötigen. Die 2. Vorsitzende Nina Zorn, die im Musikverein neben der Posaune seit vielen Jahren auch das Schlagzeug spielt, hat nunmehr die Initiative ergriffen und sich für die Anschaffung einer eigenen dritten Konzert-Pauke eingesetzt. Ein solcher Instrumentenkauf ist eine größere Investition, denn eine einzelne Konzert-Pauke kostet etwa 2.000,00 Euro. Aber Zorn konnte neben den anderen Vorstandskollegen insbesondere auch Schatzmeister Wolfgang Wimmer davon überzeugen, dass diese Anschaffung langfristig gesehen sinnvoll ist und Vorteile für den Musikverein bietet. Die neue Konzert-Pauke wird daher bereits beim anstehenden Frühjahrskonzert in der Rheinhalle (Sonntag, 26. März 2023, Beginn 17:00 Uhr) erstmals bei einem öffentlichen Auftritt zum Einsatz kommen. – Die Anschaffung einer dritten Pauke ist aber auch eine besondere Herausforderung für Clemens Dortelmann. Musikalisch hat der Tubist Dortelmann mit der Konzert- Pauke direkt zwar nicht so viel zu tun. Allerdings sorgt Dortelmann beim Musikverein 1929 Ketsch mit seinem genauen Blick für die noch so kleinste Lücke dafür, dass in den recht begrenzten Räumlichkeiten des Musikvereins in der Rheinhalle alles seinen Platz findet und gut und sicher verstaut ist. Für die zusätzliche dritte Pauke stehen hier noch einige Umräumarbeiten an, bis das Instrument seinen Platz gefunden haben wird, an dem es dauerhaft untergebracht werden kann. Dabei muss es natürlich auch leicht greifbar sein, denn schließlich sollen die Pauken ja bei den Proben regelmäßig zum Einsatz kommen können.   as