Musikzentrum Baden-Württemberg

Ende 2021 wurde es nach fast dreijähriger Bauzeit eingeweiht: Das „Musikzentrum Baden-Württemberg“ des BVBW (Blasmusikverband Baden-Württemberg) in Plochingen bei Stuttgart. Das neue Musikzentrum ersetzte die frühere Musikakademie Kürnbach, die seit 1969 bestand und mehrfach erweitert wurde, die aber schließlich trotz konstant hoher Auslastung im Jahre 2016 aufgrund nicht mehr zu erfüllender Brandschutzauflagen geschlossen werden musste. Auch viele der Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch erinnern sich noch gerne an die Aufenthalte in Kürnbach. Mehrfach war der Musikverein mit dem gesamten Orchester in der Musikakademie in Kürnbach gewesen und hat sich dort im Rahmen von auswärtigen Probewochenenden auf seine Konzerte vorbereitet. Aber auch einzelne Musikerinnen und Musiker, vor allem aus dem Jugendorchester, waren immer wieder nach Kürnbach gefahren, da dort auch die sog. „D-Kurse“ (Fortbildungskurse) stattfanden.

Fände es reizvoll, einmal ein auswärtiges Probewochenende im neuen Musikzentrum Baden-Württemberg in Plochingen durchzuführen: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: privat

Das moderne neue Musikzentrum Baden-Württemberg verfügt über einen großen Orchestersaal, einen kleineren Ensemblesaal, sechs Musik- und vier Seminarräume, und bietet damit den Vereinen beste Voraussetzungen für eine intensive Probearbeit. Zum Musikzentrum gehört auch ein Gästehaus mit 52 Zimmern. „Das wäre schon ganz reizvoll, dort einmal ein Probewochenende zu verbringen, aber es muss natürlich zeitlich in unsere Probearbeitsplanung passen“, meint Chef-Dirigent Patrick Wewel. Bisher hat es der Musikverein 1929 Ketsch noch nicht bis nach Plochingen geschafft. Das Musikzentrum Baden-Württemberg ist aktuell allerdings auch durchgängig sehr stark belegt und es gibt lange Vorlaufzeiten für Buchungen. Der Musikverein wird sich daher vermutlich weiterhin erst einmal im Umkreis nach geeigneten Einrichtungen umsehen, an denen er ein auswärtiges Probewochenende durchführen kann. Zuletzt hat das Gesamtorchester des Musikvereins mehrfach auswärtige Probewochenenden in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neckarzimmern durchgeführt, die übrigens seit einigen Jahren ebenfalls über einen sehr modernen großen Probesaal verfügt.

Für die aktuelle konkrete Konzertvorbereitung auf das Frühjahrskonzert des Musikvereins am Sonntag, 26. März 2023, in der Rheinhalle Ketsch (Beginn: 17:00 Uhr) sind derzeit aber keine auswärtigen Probewochenenden vorgesehen. Vielmehr finden die regelmäßigen wöchentlichen Proben, die Zusatzproben und die Satz- und Registerproben in Ketsch statt. „Das hat natürlich auch Vorteile mit Blick auf die zeitliche Flexibilität und die Erreichbarkeit für die Musikerinnen und Musiker“, so Wewel, der sich über den sehr guten Probebesuch und das hohe Engagement der Musiker freut. „Besonders wenn es auf einen Konzerttermin zugeht, merken auch die einzelnen Musiker sehr genau, wo es noch etwas zu tun gibt.“

Die verbleibende Zeit bis zum Frühjahrskonzert will Wewel mit den Musikerinnen und Musikern noch intensiv nutzen. Auch in diesem Jahr wird sich der Musikverein 1929 Ketsch beim Frühjahrskonzert in der Rheinhalle dem Publikum wieder mit seiner ganzen musikalischen Bandbreite präsentieren.      as

Winterliche Probe

Wurden nach langer und intensiver Freitsabend-Probe auf dem Heimweg vom Schnee überrascht. Tubist Clemens Dortelmann (links) und Solo-Klarinettist Christian Scholz. Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Noch ein wenig ausgedehnt hatten Tubist Clemens Dortelmann und Solo-Klarinettist Christian Scholz am vergangenen Freitagabend die Probe des Gesamtorchesters des Musikvereins 1929 Ketsch in der Rheinhalle und wurden zu später Stunde auf dem Heimweg dann vom Schnee überrascht. Dabei hatte Chef-Dirigent Patrick Wewel die beiden unmittelbar nach der Probe noch darauf hingewiesen, dass es stark zu schneien begonnen hatte und es „nach viel Schnee aussieht“. Andererseits aber schätzt Wewel natürlich auch das große Engagement und die Akribie seiner Musikerinnen und Musiker, die ihre Stimmen möglichst perfekt spielen wollen und viel Zeit und Energie hierauf verwenden. „Ich freue mich, dass die Musiker diese Ansprüche an sich selbst stellen und sie sich die technisch schwierigen Stellen individuell erarbeiten. Und das Schöne dabei ist – üben hilft!“, verrät Wewel. Ausgerichtet sind die Proben auf das demnächst anstehende Frühjahrskonzert des Musikvereins am Sonntag, 26.03.2023, 17:00 Uhr, in der Rheinhalle Ketsch. Für die intensive Probephase im Rahmen der unmittelbaren Konzertvorbereitung hat Wewel in dennächsten Wochen auch noch verschiedene Zusatz-, Register- und Satzproben angesetzt. Tubist Dortelmann, den man häufig auch mit seinem Instrument in Ketsch auf dem Weg zur Probe oder zurück nach Hause laufen sieht, entschied sich in Anbetracht der Schneemassen am Freitagabend dafür, an diesem Abend sein Instrument in den Räumlichkeiten des Musikvereins in der Rheinhalle zu belassen und dieses zu anderer Zeit zu holen. Mit seiner Tuba übt Dortelmann selbstverständlich auch regelmäßig zuhause, was übrigens aber nicht zu Störungen der Nachbarn führt, denn Dortelmann übt dann mit einem speziellen Tuba-Dämpfer, einem etwa bierfaß-großen Schalldämpfer, der oben auf den Schalltrichter der Tuba gesetzt und dort befestigt wird. Das Programm des Frühjahrskonzerts 2023 steht bereits; Wewel ist sich nur noch nicht ganz sicher über die Reihenfolge, in der er die Werke präsentieren will. „Darüber mache ich mir noch intensiv Gedanken“, so Wewel, „schließlich ist die Abfolge mit wesentlich dafür, wie ein Stück vom Publikum wahrgenommen wird.“ – Man darf also schon gespannt sein auf das Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch und sollte sich den Termin unbedingt schon einmal im Kalender notieren!        as

Neue BVBW-Homepage

Präsentiert sich nach der Umgestaltung deutlich übersichtlicher und enthält viele interessante Informationen: Die aktuelle Homepage des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Der Blasmusikverband Baden-Württemberg (BVBW) hat seine Homepage (blasmusikverband-bw.de) grundlegend überarbeitet und neu gestaltet. Musikerinnen und Musiker finden dort eine Vielzahl interessanter Informationen, insbesondere zu Mitgliedsvereinen, zum Musikzentrum Baden-Württemberg und der Bläserakademie Baden-Württemberg mit einem umfangreichen Kursangebot, sowie den kostenlosen elektronischen Zugang zur monatlich erscheinenden Verbandszeitschrift Forte.

Der Musikverein 1929 Ketsch gehört dem Dachverband BVBW, in dem über 1.400 Mitgliedsvereine zusammengeschlossen sind, über seinen Regionalverband „Blasmusikverband Rhein-Neckar“ (BVRN) an. Der 1. Vorsitzende des BVRN, MdL Andreas Sturm, nahm übrigens am letzten Sonntag am Neujahrsempfang der Gemeinde Ketsch teil. Natürlich kam er im Anschluss daran auch mit den Musikern des Musikvereins 1929 Ketsch ins Gespräch. Den Termin des Frühjahrskonzerts des Musikvereins in der Rheinhalle am Sonntag, 26. März 2023, 17:00 Uhr, hat sich Sturm gleich notiert und fest in seinen Kalender eingetragen.

Chef-Dirigent Patrick Wewel zeigte sich recht zufrieden nach dem gelungenen Auftritt des Gesamtorchesters des Musikvereins beim Neujahrsempfang der Gemeinde Ketsch. „Wir haben mit diesem kleinen Auftritt sozusagen eine gute musikalische Visitenkarte abgegeben und hoffen zugleich, dass zahlreiche Besucher Lust auf mehr bekommen haben. Das bieten wir mit unserem Frühjahrskonzert am 26. März, bei dem sich das Orchester mit einem knapp zweistündigen Programm in seiner gesamten musikalischen Bandbreite präsentieren wird.“ Wewel weist darauf hin, dass sich die Probeintensität für die Musikerinnen und Musiker bis zum Konzerttermin noch weiter erhöhen wird. Zahlreiche Zusatzprobetermine sowie Register- und Satzproben sind in den kommenden Wochen zur Erarbeitung des ebenso anspruchsvollen wie abwechslungsreichen Konzertprogramms vorgesehen.    as

Musikalischer Start

Chef-Dirigent Patrick Wewel blickt optimistisch auf das Jahr 2023, in dem sich der Musikverein 1929 Ketsch wieder in vielfältiger Weise musikalisch präsentieren wird. – Foto: privat

Voller Elan startet Chef-Dirigent Patrick Wewel in das neue Jahr 2023. Der öffentliche musikalische Start mit ihm und dem Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch erfolgt bereits am kommenden Sonntag, wenn die Musikerinnen und Musiker wieder den Neujahrsempfang der Gemeinde Ketsch in der Rheinhalle umrahmen. Wewel freut besonders, dass sich der Musikverein damit gleich zu Jahresbeginn vor großem Publikum präsentieren kann – und er hofft natürlich, dass viele Gäste des Neujahrsempfangs dann auch Ende März an gleicher Stelle das Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch besuchen werden – ein Termin, den man sich am besten gleich einmal im Kalender notiert: Sonntag, 26.03.2023; Saalöffnung 16:00 Uhr, Beginn 17:00 Uhr.

Speziell für die Eröffnung des Neujahrsempfangs ausgewählt hat Wewel mit „Die Sonne geht auf“ einen modernen schwungvollen und melodiösen Konzertmarsch des jungen Komponisten Rudi Fischer. „Man kann durchaus sagen, dass der Name Programm ist“, so Wewel. „Denn nach der langen Corona-Zeit mit vielen Einschränkungen und planerischen Unwägbarkeiten, hoffen sicher nicht nur wir als Musikverein 1929 Ketsch wieder auf ein „normales“ Jahr 2023. Voller Optimismus blicken wir auf das neue Jahr – und genau das kommt auch in dem Marsch musikalisch zum Ausdruck. Zugleich bietet der Marsch – der übrigens der Kategorie „Oberstufe“ zugeordnet ist – den verschiedenen Registern des Orchesters die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen.“

Während die Proben an den Werken für das Frühjahrskonzert bereits begonnen haben, feilt Chef-Dirigent Wewel noch an der endgültigen Programmzusammenstellung und dem genauen Ablauf. Im Zuge der Vorbereitungen auf das Frühjahrskonzert haben auch einige Musikerinnen und Musiker ihre regelmäßige Teilnahme wieder zugesagt, die zuletzt aus familiären oder beruflichen Gründen teilweise häufiger abwesend waren. Wewel hebt hervor, dass ein langjähriger Musiker so schnell nichts verlernt bzw. zügig wieder sein früheres Leistungsniveau erreichen kann, dass daneben aber zusätzlich die gemeinsame Erarbeitung der Werke entscheidend für das Gelingen eines Konzerts ist. „Wenn 40 Musikerinnen und Musiker jeweils ihre Stimme spielen können, ist das schon einmal eine gute Voraussetzung. Musik wird aber erst daraus, wenn alle 40 Stimmen zusammen spielen und zu einer Einheit verschmelzen. Dafür proben wir – und da komme dann ich mit ins Spiel“, bringt Wewel die Sache auf den Punkt. as

Jahresausblick 2023

2. Vorsitzende Nina Zorn dankt allen Mitgliedern und Freunden des Vereins für ihre Unterstützung und wünscht einen guten Start in das Jahr 2023, in dem sich der Musikverein 1929 Ketsch wieder bei vielen Gelegenheiten musikalisch präsentieren wird. – Foto: privat

Bevor sich der Blick in Richtung des neuen Jahres 2023 richtet, schauen die Verantwortlichen des Musikvereins 1929 Ketsch natürlich erst einmal auf das vergangene Jahr zurück, in das der Verein Corona-bedingt noch mit großen Einschränkungen gestartet war. Die Situation besserte sich dann aber im weiteren Jahresverlauf stetig und Schritt für Schritt konnte der Musikverein langsam wieder zur früheren Normalität zurückkehren.

Die 2. Vorsitzende Nina Zorn freut sich sehr, dass hier eine positive Entwicklung in Bezug auf Proben und Auftritte eingesetzt hat. Zorn glaubt aber nicht, dass der „Vor-Corona-Zustand“ so schnell wieder wird erreicht werden können: „Die Corona-Zeit hat überall zu Einschnitten geführt. Und sie hat uns allen gezeigt, dass nichts selbstverständlich ist und sich vieles von heute auf morgen ändern kann; der vermeintliche „Alltag“ ist ein recht fragiles Gebilde. – Zugleich aber haben viele Musikerinnen und Musiker auch eindringlich vor Augen geführt bekommen, dass es auf das Engagement eines jeden Einzelnen ankommt und jeder mit seinem Beitrag das Ganze fördert. Eine Erfahrung, die das Gemeinschaftsgefühl, gerade auch im Bereich des gemeinschaftlichen Musizierens, gesteigert hat.“ – Schwierig ist aktuell noch die Nachwuchssituation, da neue junge Musikerinnen und Musiker in der Corona-Zeit fast nicht hinzu gekommen sind. Hier sind in der Zukunft sicher verstärkte Anstrengungen und Maßnahmen erforderlich, damit die weitere Fortentwicklung dauerhaft gesichert werden kann. Zorn ist in diesem Zusammenhang sehr stolz auf den musikalischen Nachwuchs aus den eigenen Reihen des Musikvereins. Tubist Leo Diehm, der kürzlich neu die Aufgabe des Jugenddirigenten übernommen hat, hat gerade den anspruchsvollen C-Elementarkurs Ensemble-Leitung an der Bläserakademie Baden-Württemberg sehr erfolgreich mit Auszeichnung bestanden.

Im Jahr 2023 stehen im Kalender des Musikvereins 1929 Ketsch wieder zahlreiche Termine. Neben der musikalischen Umrahmung des Neujahrsempfangs der Gemeinde Ketsch (15.01.2023) und dem Ketscher Fastnachtsumzug (19.02.2023) ist hier natürlich das große Frühjahrskonzert am 26.03.2023 zu nennen, bei dem sich der Musikverein traditionell mit seinem gesamten Leistungsspektrum dem Publikum präsentiert. Die Proben hierfür sind bereits in vollem Gange. Auch das dreitägige „29er Musikfest“ am letzten Juliwochenende (29.-31.07.2023) sollte man sich jetzt schon einmal im Kalender notieren.

Tubist Clemens Dortelmann, der maßgeblich den neuen IMPULS-Förderantrag „Intergeneratives Musizieren“ des Musikvereins 1929 Ketsch betreut, hofft auf eine baldige positive Bescheidung seitens des BMCO (Bundesmusikverband Chor und Orchester) in den ersten Wochen des neuen Jahres. Dann könnten einzelne Maßnahmen des Projektes im ersten Halbjahr 2023 recht kurzfristig realisiert werden, die sich aktuell schon in der Vorplanung befinden. Ein besonderes Augenmerk will Dortelmann dabei auf die Förderung junger Musikerinnen und Musiker und deren Integration in das Gesamtorchester legen.

Die gesamte Vorstandschaft dankt allen aktiven und passiven Mitgliedern und Freunden des Vereins für ihre Unterstützung im zurückliegenden Jahr und wünscht ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Start ins neue Jahr und auch im Jahr 2023 weiterhin viel Freude mit dem Musikverein 1929 Ketsch.   as

Statistik

Es gibt gelegentlich Situationen, in denen man plötzlich vor Augen geführt bekommt, dass man wohl doch älter geworden ist

– oder jedenfalls schon älter ist (oder scheint), als man sich vielleicht  selbst fühlt. Beim Musikverein 1929 Ketsch passiert dies Musikerinnen und Musikern beispielsweise immer wieder einmal, wenn Jungmusiker neu in das Orchester kommen und diese ihre erfahrenen Satzkollegen bei einer Frage mit „Sie“ ansprechen. Dabei ist ganz selbstverständlich, dass sich Musiker untereinander duzen. Und entsprechend wird der ältere Satzkollege seinen neuen Mitmusiker auch erst einmal auf diesen Umstand hinweisen und ihm dann die Frage beantworten.

Für Chef-Dirigent Patrick Wewel ist „das Zusammenspiel von Jung und Alt“ ein wesentliches Charakteristikum des Gesamtorchesters des Musikverein 1929 Ketsch. -Foto: privat

 

Auch der 1. Trompeter und Pressechef des Musikvereins 1929 Ketsch, Alexander Schulz, hat kürzlich festgestellt: „Wir sind älter geworden!“ – Dabei hat Schulz aber nicht sich und einzelne Musiker im Blick, sondern bezieht sich auf das Durchschnittsalter des Orchesters (gemeint ist damit der Altersmeridian aller im Orchester aktiven Musikerinnen und Musiker). Und leider trifft die Feststellung von Schulz zu und ist auch nicht nur ein unbedeutender rein statistischer Wert. Denn Corona-bedingt sind in den letzten Jahren fast keine neuen jungen Musikerinnen und Musiker hinzu gekommen. Und da auch die Musikschulen zeitweise geschlossen waren und Musikunterricht nicht erteilt werden konnte, wird es jetzt voraussichtlich auch noch einige Zeit brauchen, bis wieder mehr Kinder und Jugendliche in den Musikverein kommen, die ein Blasinstrument spielen. Apropos Älterwerden: Die Beschäftigung mit Musik und das Spielen eines Instruments hält tatsächlich „jung“ bzw. geistig fit. Dies jedenfalls haben zahlreiche wissenschaftliche Studien ergeben, die einen Zusammenhang zwischen der musikalischen Aktivität und dem Erhalt der geistigen Fitness bestätigen. Besonders gilt dies natürlich, wenn man früh mit dem Musizieren beginnt. Nach einer über mehrere Jahrzehnte durchgeführten Studie der schottischen Universität Edinburgh bleibt länger geistig fit, wer schon als Kind musikalisch ist. Den Forschenden zufolge zeigten sich messbare positive Effekte auf die geistigen Fähigkeiten bei Menschen über 70 Jahren, die schon als Kind ein Instrument gespielt hatten. as

Konzert-Besetzung

Die Konzert-Besetzung ist ein wichtiges Thema im Vorfeld und bei den Vorbereitungen eines großen Konzertes, wie dem am Sonntag, 26. März 2023, in der Rheinhalle Ketsch anstehenden Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch (Beginn: 17:00 Uhr).

Freut sich immer über neue Musikerinnen und Musiker, besonders auch in der wichtigen, personell aber leider unterbesetzten Percussions-Abteilung: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Hierbei geht es natürlich im Ausgangspunkt erst einmal um die Frage, welche Musikerinnen oder Musiker überhaupt am Konzerttermin anwesend sind und mitspielen können. Sicher, bei einem großen Konzert sind alle gerne mit dabei – gleichwohl kann es z.B. aus beruflichen oder familiären Gründen einmal vorkommen, dass ein Musiker sich den Konzerttermin nicht freihalten oder freimachen kann und ihm eine Teilnahme leider nicht möglich ist. Der Konzerttermin wird daher frühzeitig bekannt gegeben und die Anwesenheit konkret abgefragt. Für den Dirigenten ist diese Information äußerst wichtig, denn nur wenn er weiß, wie das Orchester in den einzelnen Registern beim Konzert besetzt sein wird, kann er das Programm darauf abstimmen. Damit aber ist es nicht getan; es geht weiter um die Frage, wie die Stimmen innerhalb eines Registers besetzt werden und wer welche Stimme (ggf. auch Werk-abhängig wechselnd) spielt und wer etwaige Solostellen übernimmt. Jedenfalls muss dies vom Dirigenten frühzeitig festgelegt werden, denn nur dann können Dirigent und Musiker zielgerichtet auf den Konzerttermin hinarbeiten. Selbstverständlich muss der Dirigent stets auch für seine Probeplanung wissen, welche Musiker anwesend sein werden, schließlich kann er ein bestimmtes Werk nur sinnvoll erarbeiten, wenn in der Probe die Musiker tatsächlich anwesend sind, die das Werk dann auch im Konzert spielen werden! – Und dann gibt es hin und wieder auch noch die „Lücken“, bei denen der Dirigent Prioritäten setzen muss, beispielsweise bei Werken, die viel Percussion erfordern. Denn im Percussionsbereich besteht im Musikverein seit vielen Jahren schon ein „Personalmangel“, der sich trotz zahlreicher Anstrengungen bisher nicht beheben ließ. Die praktische Lösung liegt dann darin, bei diesen Werken für die unbedingt benötigten Percussionsstimmen Musiker aus anderen Registern „abzuordnen“, wenn sie in ihrem regulären Register vielleicht weniger dringend gebraucht werden, als in der Percussion. Einfach ist das nicht, denn ein Musiker will bei einem Konzert natürlich gerne sein Instrument spielen. Aber in der Regel erkennt auch der Musiker selbst schnell, dass er z.B. an der doppelt oder gar dreifach besetzten Klarinettenstimme weniger stark benötigt wird als an der sonst unbesetzten Percussionsstimme, die aber einen entscheidenden Beitrag zum Gesamtklang leistet. – Andererseits darf nicht unterstellt werden, dass jeder Musiker einfach so Percussion spielen kann! Klar, der Grundsatz guter Musik („Der richtige Ton, zur richtigen Zeit!“) gilt auch hier. Und das Lesen der Noten ist meist nicht das Problem. Aber wer noch nie z.B. ein Becken angeschlagen hat, der muss erst lernen, wo (eher am Rand oder in der Mitte des Beckens?), wie (mit einem festen oder eher leichten Schlag?) und womit (welche Schlägel?) er das so macht, dass damit der vom Dirigenten gewünschte Klang erzeugt wird.

An dieser Stelle passt sehr gut der Hinweis, dass der Musikverein 1929 Ketsch immer auf der Suche nach neuen Musikerinnen und Musikern ist, die in einem modernen sinfonischen Blasorchester mit einem sehr abwechslungsreichen Repertoire und über das Jahr verteilt bei zahlreichen Auftritten höchst unterschiedlichen musikalischen Charakters mitspielen wollen. as

Frühjahrskonzert-Vorbereitungen

Dass der Chef-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch, Patrick Wewel, ein begeisterter Tennisspieler ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Aufmerksam wurde daher auch der erfahrene Oberliga-Tennis-Spieler und Breitensportwart des TC Ketsch, Norbert Urbanek, der regelmäßig die Auftritte und Konzerte des Musikvereins 1929 Ketsch besucht. Dabei hat Urbanek offenbart, dass er selbst auch ein Musiker ist: „Allerdings spiele ich kein Blasinstrument, sonst wäre ich sicher auch aktiv im Orchester mit dabei. Mein Instrument, die akustische Gitarre, kommt beim Musikverein aber eher selten einmal zum Einsatz.“ Urbanek hat angeboten, Wewel im Tennisbereich unterstützen, sozusagen „von Musiker zu Musiker – oder von Tennisspieler zu Tennisspieler, je nachdem, von wo aus man es betrachtet“. Chef-Dirigent Wewel hat aber schon darauf hingewiesen, dass jetzt natürlich erst einmal die Vorbereitungen auf das am Sonntag, 26. März 2023, anstehende Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch klare Priorität haben.

Auch beim nächsten Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch werden von den Musikerinnen und Musikern im Schlagwerk wieder die verschiedensten Percussions-Instrumente und Schlagzeug-Schlägel eingesetzt, damit ein möglichst optimales Klangerlebnis erreicht wird. – Foto: Musikverein

 

Das vollständige Konzertprogramm steht schon fast – aber bisher eben überwiegend nur auf dem Papier. Auf die Musikerinnen und Musiker wartet noch eine höchst intensive Probearbeit; und zudem ein straffer Zeitplan, denn neben den Konzertvorbereitungen gilt es bis dahin auch noch den einen oder anderen Auftritt zu bewältigen. Wewel ist jedoch sehr zuversichtlich, dass dies alles gelingen und der Musikverein sich wieder mit einem außergewöhnlichen Frühjahrskonzert präsentieren wird: „Die Musiker sind hoch motiviert und arbeiten engagiert mit. Jeder weiß, dass er einen wichtigen Beitrag zum Ganzen leistet.“

Der Musikverein 1929 Ketsch hatte seine verschiedenen Fördermaßnahmen im Rahmen des IMPULS-Projekts im Herbst vollständig abschließen können und hat jetzt erfahren, dass sich der Musikverein noch für eine zweite Förderung bewerben darf. Damit verbunden ist allerdings ein äußerst „sportlicher Zeitplan“, denn die Umsetzung sämtlicher Maßnahmen (nach erfolgreicher Beantragung und Genehmigung) muss gemäß der Förderrichtlinien innerhalb des ersten Halbjahres 2023 abgeschlossen werden. Angesichts des mit einer solchen Förderung verbundenen umfangreichen organisatorischen Aufwandes ist dies kein leichtes Unterfangen. Tubist Clemens Dortelmann, der bereits maßgeblich an der erfolgreichen Planung und Umsetzung der ersten Förderung mitgewirkt hat, hat aber jedenfalls wieder seine tatkräftige Unterstützung im Rahmen des gesamten Projektmanagements zugesagt. Einige der für eine zweite Förderung geplanten Maßnahmen könnten dann vielleicht sogar schon im Vorfeld des Frühjahrskonzertes umgesetzt werden.

Ob Urbanek mit Chef-Dirigent Wewel in der nächsten Zeit einen gemeinsamen Termin zum Tennisspiel in der Ketscher Traglufthalle vereinbaren kann, ist bei Wewels eng belegtem Terminkalender daher derzeit noch offen. „Und natürlich sollte dann in jedem Falle auch noch Zeit für eine ausführliche und gemütliche Nachbesprechung im Club-Restaurant „Bella Capri“ sein!“, ergänzt Wewel.     as

Selbst im Orchester sitzen

Am vergangenen Sonntag, beim Konzert zum Abschluss des Missionsbazars, dessen Programm in enger Zusammenarbeit von Organist Prof. Stefan Göttelmann und dem Musikverein 1929 Ketsch in der St. Sebastian Kirche gestaltet wurde, saßen die Musikerinnen und Musiker auf den Stufen vor dem Altarraum. Das Publikum sieht und hört das Orchester meist als Gesamtheit – aber wie ist es eigentlich „umgekehrt“?

Der Musikverein 1929 Ketsch (hier bei der Einspielprobe in der St. Sebastian Kirche) wurde beim Missionsbazar-Konzert von Jugenddirigent Leo Diehm (Bild) und Chef-Dirigent Patrick Wewel geleitet. – Foto: Musikverein

Wie nimmt man ein Konzert als Musiker, also als Teil des Orchesters wahr? Wer selbst ein Instrument beherrscht und schon einmal in einem Orchester mitgewirkt hat, der weiß das natürlich. Und er/sie weiß etwa auch um die Probleme, die gerade bei großen Orchestern und offenen Räumen auftreten können. Man hört von seinem Platz aus nämlich oft nur einen Teil des Orchesters; und das vielfach noch zeitversetzt, da Schall langsamer als Licht übertragen wird (auch den Donner bei einem Gewitter hört man erst lange nach dem Blitz). Dem Dirigenten kommt daher eine wichtige Rolle beim musikalischen und rhythmischen Zusammenhalt des Orchesters zu. – Dank moderner Medien und eines digitalen Projekts der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit Sitz in Ludwigshafen gibt es jetzt die Gelegenheit, einmal die Aufführung eines Konzertstücks z.B. aus der Sicht und Hörposition einer Flötistin, eines Hornisten, Posaunisten oder eines Schlagwerkers an der Snare Drum zu verfolgen (perspektive-360.de). Die Freude, ein Instrument zu beherrschen und gemeinsam mit anderen zusammen Musik zu machen, kann aber selbst die moderne Technik nicht vermitteln. Wer sich jedoch dafür interessiert, im Musikverein 1929 Ketsch mitzuspielen, der ist gerne jederzeit willkommen und kann sich am besten bei einem Probebesuch einen ersten persönlichen Eindruck verschaffen. Für das Missionsbazar-Konzert hatten Diehm und Wewel mit dem Musikverein ein höchst abwechslungsreiches musikalisches Programm zusammen gestellt, bei dem auch verschiedene Solisten zum Einsatz kamen, und dieses teilweise in Kontrast zu den von Organist Prof. Göttelmann präsentierten Werken gesetzt.

Ein aktueller Konzert-Tipp noch zum Schluss: Am kommenden Sonntag, 27.11.2022, 17:00 Uhr, gastiert der frühere Chef-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch, Kunihiro Ochi, mit dem von ihm seit vielen Jahren schon geleiteten Sinfonischen Blasorchester Mercedes-Benz Werk Wörth in Ludwigshafen und gibt ein Benefizkonzert in der Friedenskirche Ludwigshafen (Leuschnerstr. 56).   as

Intergeneratives Musizieren

In einer Sendung des Programms SWR 2 war kürzlich ein Interview mit der Würzburger Professorin und Leiterin des Studienganges Elementare Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Würzburg, Barbara Metzger, zum Thema „Intergeneratives Musizieren“ zu hören. Metzger ist zugleich eine der Referentinnen eines aktuellen Seminars „Generationen verbinden: Anregungen für Musikpädagog*innen zum intergenerativen Musizieren“ an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung, Trossingen. Mit im Referenten-Team auch Prof. Dr. Barbara Busch, Professorin für Musikpädagogik an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Mannheim. Intergeneratives Musizieren beschäftigt sich mit der Frage, wie es gelingen kann, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen in musikalischen Kontakt zu bringen und ist ein wichtiges Thema in der aktuellen Musikpädagogik. Zugleich ist es von großer praktischer Bedeutung im Hinblick auf kommende Aufgaben für Orchester, Chöre, Ensembles – und eben auch für Musikvereine.

Präsentiert den Musikverein 1929 Ketsch am Sonntag in der St. Sebastian Kirche bei einem gemeinsamen Konzertauftritt von Jugend- und Gesamtorchester im Rahmen des Missionsbazars: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: privat

Als Posaunist Christoph Frank davon hörte, war er erst ganz überrascht: „Aber das machen wir im Musikverein doch schon immer!“ In der Tat ist es so, dass der Musikverein 1929 Ketsch von Beginn an „intergenerativ“ ausgerichtet war; im Musikverein machen alle gemeinsam Musik, von jung bis alt. Und über Jahrzehnte war es ganz selbstverständlich, dass die Freude an der Musik und am gemeinsamen Musizieren von Generation zu Generation weitergegeben wurde und es beispielsweise auch „Musikerfamilien“ gab (und gibt), von denen gleichzeitig zwei oder drei Generationen im Verein Musik machen. – Tubist Clemens Dortelmann kennt aus eigener Erfahrung aber auch andere Ansätze gemeinsamen Musizierens, wie etwa das Musizieren in homogenen Alterszusammensetzungen (z.B. Erwachsenen-, Seniorenorchester) oder in musikalisch-thematisch ausgerichteten Zusammensetzungen (z.B. Egerland-Besetzung). – Altersmäßige Differenzierungen sind andererseits auch aus anderen Lebensbereichen durchaus bekannt, etwa aus dem Sport, der wettkampfmäßig häufig in sog. Altersklassen ausgeübt wird. „In der Musik ist das Alter aber kein entscheidendes Leistungskriterium“, weiß auch Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Zudem ist die Besonderheit eines Musikvereins, dass in diesem durchaus auch Musiker und Musikerinnen unterschiedlicher Leistungsstärken gemeinsam miteinander Musik machen können und Spaß daran haben. Spaß nämlich an der Musik und an der Gemeinschaft.“ Dabei ist ein Musikverein – anders etwa als ein reines Projektorchester, das sich nur vorübergehend zu einem bestimmten Zweck zusammen findet – langfristig ausgerichtet und nicht auf ein konkretes Auftrittsziel festgelegt. „Wenn Alt und Jung gemeinsam Musik machen, ist das zugleich immer auch ein belebendes Element!“, und so freut sich Wewel ganz besonders auf das anstehende Konzert in Kooperation mit Organist Prof. Stefan Göttelmann im Rahmen des Missionsbazars am Sonntag, 20.11.2022, um 17:00 Uhr, in der St. Sebastian Kirche in Ketsch, das von den Musikerinnen und Musikern des Jugend- und des Gesamtorchesters des Musikvereins 1929 Ketsch wieder gemeinsam bestritten wird. as