Sportliches Programm

Jetzt im Herbst, wenn es schon früher dunkel wird, und Chef-Dirigent Patrick Wewel am frühen Freitagabend vom Rheindamm in das Bruchgelände abbiegt, um zur Probe des Musikvereins in der Rheinhalle zu gelangen, sieht er sie immer ganz deutlich: Die beleuchtete Traglufthalle des TC Ketsch , die bereits seit September über den Plätzen 1 und 2 errichtet ist und auch im Winter das Tennisspielen auf Sand ermöglicht. Wewel selbst ist bekanntlich ein begeisterter Tennisspieler und Doppelspezialist, und so stellt sich Wewel bei der Ankunft vor der Rheinhalle jedes Mal die Frage, wann es denn endlich einmal soweit sein wird und er die Gelegenheit zu einem echten „Schlagabtausch“ mit seinen Musikern erhält. Bisher allerdings haben sich bei Wewel noch keine Musikerinnen oder Musiker gemeldet, die mit oder gegen Wewel spielen möchten. „Klar, kann ich verstehen“, so Wewel, „die trauen sich einfach nicht – aber vielleicht sind sie auch schon im Training und melden sich dann, wenn sie meinen, Chancen zu haben!“

Freut sich auf den gemeinsamen Auftritt von Jugend- und Gesamtorchester beim Missionsbazar in der katholischen Kirche: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Aktuell jedoch hat Wewel vor allem den ersten großen öffentlichen Auftritt des Musikvereins 1929 Ketsch nach langer Corona-Pause im Blick: Der Auftritt beim Missionsbazar in gerade etwas mehr als zwei Wochen (Sonntag, 21.11.2021, 17:00 Uhr, St. Sebastian Kirche), mit Jugend- und Gesamtorchester zusammen und mit den Werken aus der Jugendmappe, die die Musiker des Gesamtorchesters überwiegend noch überhaupt nicht kennen – das ist in musikalischer und zeitlicher Hinsicht in der Tat auch eine „sportliche Herausforderung“! Wewel weiß aber auch, dass sämtliche Musikerinnen und Musiker höchst motiviert sind und sich alle darauf freuen, bei diesem Missionsbazar-Auftritt in der Kirche mit dabei zu sein. „Und außerdem habe ich noch meine Jugenddirigentinnen und -dirigenten, die ebenfalls Teile des Programms übernehmen werden. Wir unterstützen uns gegenseitig und wir sind uns sicher, dass das ein ganz besonderer Aufritt wird.“ Wewel ist begeistert von dem abwechslungsreichen Programm, das kurzfristig erstellt wurde und er freut sich besonders auch auf die musikalische Vielfalt, die sich zusätzlich daraus ergibt, dass der Kantor der katholischen Kirche, Herr Professor Stefan Göttelmann, bei diesem Auftritt an der Orgel mit mehreren Werken außergewöhnliche Akzente setzen wird.
Jetzt stehen jedenfalls erst einmal die intensiven Proben des Musikvereins 1929 Ketsch im Vordergrund, denn trotz aller Schwierigkeiten ist der Anspruch wie immer sehr hoch, wie Wewel verrät: „Der Musikverein will sich bei jedem Auftritt bestmöglich präsentieren. Dafür proben wir und dafür geben die Musikerinnen und Musiker alles!“ – Man darf daher schon gespannt sein auf den gemeinsamen Auftritt von Jugend- und Gesamtorchester beim Missionsbazar in der katholischen Kirche.
Trotz aller musikalischer Vorbereitungen und Anstrengungen, verliert Wewel das Tennisspiel aber nicht aus dem Blick. Seine Tennissachen jedenfalls hat Wewel schon gerichtet und ist bereit auch für diese sportliche Herausforderung. as

Erste öffentliche Auftritte in Aussicht

Das Jugendorchester ist schon seit vielen Jahren ein fester Programmpunkt beim Missionsbazar der katholischen Kirche. Auch diesmal werden die jungen Musiker wieder mit dabei sein. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Seit Mitte des Jahres probt der Musikverein 1929 Ketsch nach der langen Corona-Pause wieder regelmäßig am Freitagabend in der Rheinhalle Ketsch. Öffentliche Auftritte jedoch, standen bisher noch nicht wieder auf dem Terminplan des Musikvereins, da entsprechende größere Veranstaltungen bislang noch nicht durchgeführt werden konnten.
Das ändert sich jetzt gerade – und der erste öffentliche Auftrittstermin des Musikvereins 1929 Ketsch wird in Kürze die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung am Vorabend des Volkstrauertages sein, die am Samstag, 13.11.2021, um 17:00 Uhr auf dem Friedhof in Ketsch durchgeführt und von der Gemeinde Ketsch ausgerichtet wird. Und auch schon ein weiterer öffentlicher Auftrittstermin steht für die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch in Aussicht, nämlich beim Missionsbazar der katholischen Kirche.  Allerdings wird der Missionsbazar noch nicht wieder in der ursprünglich bekannten Form durchgeführt werden können. Früher hatte das Jugendorchester des Musikvereins immer im katholischen Pfarrheim zur Mittagszeit die Gäste mit einem bunten musikalischen Programm unterhalten. Bei der beliebten und sehr gut besuchten Veranstaltung ging es dabei immer recht eng zu – was in den derzeit noch von Corona bestimmten Zeiten natürlich ein Problem darstellt. Doch die katholische Kirchengemeinde hat ein geändertes Konzept erarbeitet, das die Durchführung des Missionsbazars in veränderter Form in diesem Jahr möglich macht. Der Musikverein freut sich,  dass auch ein musikalischer Auftritt in die Planungen mit aufgenommen wurde. Dieser wird jedoch nicht im Pfarrheim stattfinden, sondern in der großen katholischen Kirche, die hierfür beste Voraussetzungen bietet. Inhaltlich musikalisch gestaltet wird diese Veranstaltung nach vorläufiger Planung in Form eines kleinen Konzerts mit verschiedenen Beiträgen von Herrn Professor Göttelmann an der Orgel und dem Musikverein 1929 Ketsch. Auch wenn die Details erst noch festgelegt werden müssen, plant der Musikverein hierbei gemeinsam mit Jugend- und Gesamtorchester aufzutreten. Da beim Missionsbazar traditionell das Jugendorchester des Musikvereins spielt, wird sich das Programm an der Jugendmappe orientieren. „Und da werden wir jetzt noch einiges üben müssen“, so Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Die Musiker des Gesamtorchesters werden sich wundern, welche Herausforderungen die vermeintlich leichten Stücke der Jugend in sich bergen.“ Und eine weitere Herausforderung kommt noch hinzu, nämlich für die Jugenddirigenten: Denn selbstverständlich sollen die Jugenddirigenten dann auch das  gemeinsame große Orchester leiten. „Wie wir es am besten machen, wissen wir noch nicht.  Vielleicht können wir Dirigenten uns in der Probearbeit und bei dem Auftritt auch abwechseln, denn viel Zeit bleibt ja nicht mehr bis zum Missionsbazar“, so Wewel. Die Musikerinnen und Musiker des Jugend- und des Gesamtorchesters jedenfalls freuen sich bereits auf diesen ersten großen und zudem gemeinsamen öffentlichen Auftritt nach langer Zeit.     as

Tubisten auf großer Fahrt

Die drei Tubisten des Musikvereins 1929 Ketsch auf großer Fahrt (v. li.): Leo Diehm, Clemens Dortelmann und Manfred Lange. – Foto: privat


Im „Tuba-Forum“, einem bundesweit tätigen gemeinnützigen Verein mit weit über 600 aktiven Tubisten und Tiefblech-Musikern als Mitgliedern (www.tubaforum.de), war Clemens Dortelmann, der sehr erfahrene Tubist im Musikverein 1929 Ketsch, schon langjähriges Mitglied, als er noch weit „im hohen Norden“ lebte und arbeitete, der für Kurpfälzer bekanntlich nördlich der Main-Linie beginnt. Frühzeitig erfuhr Dortelmann daher von einer sehr interessanten und hochkarätig besetzten großen Fortbildungsveranstaltung des Tuba-Forums in Zusammenarbeit mit dem Musikverein Holdorf/Niedersachsen.

Die beiden Satzkollegen von Dortelmann, Manfred Lange und Leo Diehm, waren ebenfalls sofort
begeistert, als sie davon hörten, und so stand der Entschluss alsbald fest: An dieser Veranstaltung würden die drei Tubisten des Musikvereins 1929 Ketsch gemeinsam teilnehmen! Dortelmann kümmerte sich um die organisatorischen Details, von der Anmeldung, über das geeignete Fahrzeug (das für drei ausgewachsene Tubisten mit Instrumenten und Gepäck schließlich nicht zu klein sein darf), bis zur Unterkunft vor Ort.

Inhaltlich standen an diesem Wochenende informative Veranstaltungen zu Atem- und Tontechnik, Workshops, Register- und Ensembleproben und Unterrichtseinheiten auf dem Programm, für deren musikalisch höchste Qualität und breites Spektrum u.a. die Tuba-Dozenten Prof. Jörg Wachsmuth (Dresdner Philharmonie), Daniel Ridder (Musikkorps der Bundeswehr) und Peter Laib (Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten) Gewähr boten. Und als sich für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern überraschend noch die Möglichkeit des Einzelunterrichts bei den Dozenten eröffnete, ließ Dortelmann hier gerne seinen erstmals teilnehmenden Satzkollegen den Vortritt.

Der persönliche und fachliche Austausch mit anderen Tubistinnen und Tubisten aus ganz Deutschland und dem Ausland ist ein weiteres Element, das den besonderen Reiz einer solchen Veranstaltung ausmacht. Als sich die Dozenten am Abend des zweiten Tages spontan zu einem privaten Konzert für die Teilnehmer zusammen fanden und ohne vorheriges gemeinsames Üben verschiedene Werke spielten, wurde den Teilnehmern noch einmal deutlich, welch ein bemerkenswertes und facettenreiches Instrument sie doch spielen – auch wenn sie es vielleicht nie in der Perfektion solcher Profis beherrschen werden.

Für die drei Tubisten des Musikvereins 1929 Ketsch jedenfalls war dieses Wochenende ein ganz außergewöhnliches Erlebnis, von dem sie mit zahlreichen neuen Eindrücken, interessanten Erfahrungen und einer Vielzahl neu geknüpfter Kontakte am Sonntagabend gut und sicher nach Ketsch heimgekehrt sind.

Übrigens war auch dieses Fortbildungswochenende des Tuba-Forums in Zusammenarbeit mit dem
Musikverein Holdorf eine Veranstaltung, die im Rahmen des bundesweiten Programms IMPULS der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wurde. as

Auswärtiges Probewochenende in Planung

Nachdem jetzt gerade zwei Probewochenenden mit Instrumental-Workshops vom Musikverein 1929 Ketsch in der Rheinhalle Ketsch durchgeführt werden konnten, planen die Verantwortlichenbereits das nächste Probewochenende für das Gesamtorchester des Musikvereins, das diesmal auswärts in Neckarzimmern bei Mosbach durchgeführt werden soll. Schon mehrfach hat der Musikverein in der Vergangenheit Probewochenenden in Neckarzimmern in der dortigen evangelischen Tagungsstätte durchgeführt, die neben guten Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten insbesondere auch einen festen Proberaum für das Orchester bietet, so dass nicht ständig auf- und abgebaut oder umgeräumt werden muss, was den Probeablauf erheblich erleichtert.
Zahlreiche der aktiven Musikerinnen und Musiker erinnern sich noch an die früheren Aufenthalte in Neckarzimmern, auch wenn der Musikverein in den letzten Jahren keine auswärtigen Probewochenenden mehr durchgeführt hatte, die regelmäßig auch mit einem hohen organisatorischen Aufwand und nicht unerheblichen Kosten verbunden sind.

Zumindest die Kosten führen in diesem Jahr nicht zu Sorgenfalten auf der Stirn von Schatzmeister Wolfgang Wimmer, da die Kosten für das Probewochenende diesmal zu einem großen Teil von der Förderung abgedeckt werden, die der Musikverein im Rahmen des Projekts IMPULS erhält. Nähere Informationen zu diesem Förderprojekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „Neustart Kultur“ und entsprechende Links sind auf der Homepage des Musikvereins 1929 Ketsch abrufbar. Am hohen organisatorischen Aufwand jedoch ändert das natürlich nichts.

Pressechef Alexander Schulz hebt neben der intensiven musikalischen Arbeit besonders die „Teambuilding-Effekte“ hervor, die mit einem auswärtigen Probewochenende verbunden sind. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Der Pressechef und 1.Trompeter Alexander Schulz weist darauf hin, dass ein Probewochenende keine Klassenfahrt ist. Denn während ein recht homogener Klassenverband meist unter der Woche gemeinsam auf Klassenfahrt geht, gibt es in einem Musikverein höchst unterschiedliche Interessen, die alle „unter einen Hut“ gebracht werden wollen. „Zwar gibt es ein einheitliches Interesse, nämlich das gemeinsame Musizieren im Orchester“, so Schulz, „doch die individuellen Voraussetzungen und Anforderungen sind höchst unterschiedlich. Schüler, Auszubildende, Berufstätige, Rentner, … –alles ist im Musikverein vertreten. Manche haben Kinder oder andere Personen zu versorgen, andere müssen Schicht oder teilweise auch am Wochenende arbeiten. Und so gibt es im Einzelfall Notwendigkeiten, die dazu führen, dass eben nicht alle am Freitagnachmittag gemeinsam in das Probewochenende starten und am Sonntagnachmittag zurückkehren können.“ Chef-Dirigent Patrick Wewel wird in diesem Jahr erstmals das neue Anwesenheitsabfrage-Tool „Konzertmeister“ für die Planung des Probewochenendes einsetzen und erhofft sich davon mehr Übersicht und eine vereinfachte Planung. „Das setzt aber natürlich voraus, dass jeder Musiker sämtliche Anfragen so genau wie möglich beantwortet und auch etwaige Änderungen umgehend mitteilt“, so Wewel. „Ziel ist, alle Orchester- und Registerproben mit der jeweils größtmöglichen Besetzung durchführen zu können.“ Die intensiven Planungen laufen bereits; bis zum auswärtigen Probewochenende Ende November sind aber noch gut sechs Wochen Zeit.  as

Starke Impulse

Aufmerksamen Lesern der Ketscher Nachrichten war es natürlich gleich aufgefallen: Da hatten sich doch tatsächlich die Tubisten der Vorwoche noch einmal ins Bild des letzten Berichts gemogelt, obwohl über die Workshops der „Hölzer“ (Klarinette, Saxophon) berichtet wurde!

Am zweiten Probewochenende des Musikvereins 1929 Ketsch standen intensive Workshops für die Klarinetten und die Saxophone auf dem Programm. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

In einer ersten Zwischenbilanz nach den beiden Workshop-Wochenenden zeigte sich Chef-Dirigent Patrick Wewel sehr zufrieden: „Die verschiedenen Workshops haben den teilnehmenden Musikerinnen und Musikern zahlreiche neue Anregungen und Impulse gegeben, die sich in die jeweiligen Register und in das gesamte Orchester übertragen. Mit der zusätzlichen Unterstützung des Wiedereinstiegs durch Probewochenenden und Instrumental-Workshops nach der langen Corona-Pause sind wir auf dem richtigen Weg.“Besonders wichtig ist es den Verantwortlichen des Musikvereins 1929 Ketsch daher, dass nun zeitnah auch noch Musikerinnen und Musiker aus weiteren Registern die Möglichkeit erhalten, an einem solchen Workshop teilzunehmen. Doch selbstverständlich müssen auch hierfür erst die geeigneten Lehrgangsleiter oder -leiterinnen gefunden werden und das zu einem Termin, an dem möglichst viele Musiker teilnehmen können. Geplant sind Workshops aktuell noch für die Trompeten/Flügelhörner, sowie für die Querflöten. Wann genau diese umgesetzt werden können, steht derzeit aber noch nicht fest. – Unabhängig von den Instrumental-Workshops, ist für das Gesamtorchester Ende November auch noch ein auswärtiges Probewochenende in Neckarzimmern vorgesehen. „Die große Resonanz der Musikerinnen und Musiker hierauf macht deutlich, dass alle nur darauf gewartet haben, endlich wieder ihrem geliebten Hobby nachgehen zu können“, so der Pressechef und 1. Trompeter Alexander Schulz.Zur inhaltlichen Konzeption des musikalischen Wiedereinstiegs erklärt Wewel: „Aktuell fahren wir zweigleisig: Einerseits geht es darum, nach der langen Corona-Pause die frühere Leistungsstärke wieder zu erreichen, die das Gesamtorchester in die Lage versetzt, ein Repertoire zu spielen, mit dem die unterschiedlichsten Auftritte mit einem jeweils passenden Programm gespielt werden können; andererseits arbeiten wir aber jetzt auch bereits an den Konzertwerken für das Frühjahrskonzert 2022.“Öffentlich einem größeren Publikum präsentieren können wird sich der Musikverein 1929 Ketsch voraussichtlich spätestens an dem Wochenende vor Weihnachten im Dezember (18./19.12.) in der Rheinhalle Ketsch. „Das konkrete Veranstaltungskonzept und die Details der Durchführung sind natürlich noch offen. Hier müssen wir auch sehen, welche Anforderungen dann mit Blick auf Corona-Regelungen im Einzelnen erfüllt werden müssen“, so Schulz. „Wir sind aber optimistisch, dass wir in Abstimmung mit der Gemeinde Ketsch einen Weg finden werden, der es dem Musikverein ermöglicht, sich nach langer Pause musikalisch wieder zurück zu melden.“ as

Instrumental-Workshops II

Nachdem die Tuben und das tiefe Blech den Anfang gemacht hatten, standen am vergangenen zweiten Probewochenende des Musikvereins 1929 Ketsch in der Ketscher Rheinhalle nunmehr die Instrumental-Workshops für das „Holz“ (Klarinetten, Saxophone) auf dem Programm. Mit Ralf Schwarz konnte auch hierfür wieder ein ausgewiesener Experte gewonnen werden, der über langjährige Erfahrungen sowohl als professioneller Orchestermusiker als auch als Instrumentallehrer und Workshop-Leiter verfügt. 

Entsprechend hoch waren die Erwartungen der Musikerinnen und Musiker an diese Workshops – und die Erwartungen wurden an diesem Wochenende nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen! Von der ersten Minute an konnte Schwarz die Musikerinnen und Musiker, die nach Alter und individuellem  eistungsstand so inhomogen zusammengesetzt waren, wie das in einem Musikverein eben regelmäßig der Fall ist, direkt ansprechen und für die Sache begeistern. Vom richtigen Einspielen, über Atemtechnik, Rhythmus, bis zu Anblas- und Tonübungen spannte sich der erste Themenbereich des Workshops, bevor dann beispielhaft die Erarbeitung eines konkreten Werkes gemeinsam in Angriff genommen wurde. Workshop-Leiter Ralf Schwarz hob besonders die Zusammenhänge hervor und machte deutlich, dass sich in der Musik vieles, wenn auch oftmals in abgewandelter Form, wiederholt und man daher mit den erlernten Grundlagen und Übungen eine sehr gute Basis hat, mit der sich dann auch neue unbekannte Werke schnell und sicher erfassen und einspielen lassen. „Ein Workshop, der ungemein interessant und abwechslungsreich war und viele Tipps vermittelte, die sich auch in der musikalischen Praxis eines Musikvereins gewinn-bringend umsetzen lassen“, so die durchweg sehr positive Resonanz der teilnehmenden Musikerinnen und Musiker.
Ganz begeistert war am Ende auch Chef-Dirigent Patrick Wewel, der bei den Workshops mit anwesend war und diese aufmerksam verfolgte: „Konzeption, Aufbau und Durchführung der Workshops waren aus meiner Sicht besser nicht zu machen! – Natürlich kann ich das als gelernter Posaunist inhaltlich aus „Holz-Sicht“ nicht beurteilen, aber die Informationen und Tipps sind natürlich auch für mich als Dirigent sehr hilfreich: Wenn mir ein Holzbläser künftig wieder einmal erklären will, dass das, was ich gerne haben will, so nicht möglich oder eine Stelle nicht spielbar sei, dann kann ich ihm jetzt nicht nur sagen, dass ich weiß, dass das geht. Ich kann ihm sogar noch Tipps geben, wie er dahin kommen kann.“, freut sich Wewel lachend. Die Verantwortlichen des Musikvereins 1929 Ketsch sind weiter mit den konkreten Planungen und Vorbereitungen beschäftigt, damit sich das Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch noch in
diesem Jahr musikalisch wieder mit einem öffentlichen Auftritt „zurück melden“ und sich wie gewohnt seinem Publikum präsentieren kann. as

Erste Instrumental-Workshops

Der Musikverein 1929 Ketsch konnte im Rahmen des IMPULS-Förderprogramms ein erstes Probewochenende mit Instrumental-Workshops in der Rheinhalle durchführen. Für das tiefe Blech (Tenorhorn, Euphonium und Posaunen) sowie für Tuben und E-Bass konnte mit Csaba Asboth ein ausgewiesener Experte für die Workshops gewonnen werden, der den Musikerinnen und Musikern viele neue Einblicke, interessante Tipps und Anregungen vermittelte. Die ebenso spannend wie unterhaltsam gestalteten Workshops waren für die Musiker natürlich auch anstrengend.

Beim Workshop hoch konzentriert bei der Arbeit: Die Tuben und der E-Bass mit Workshop-Leiter Csaba Asboth. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Am Ende waren alle zwar etwas erschöpft, jedoch einstimmig der Meinung, dass sich die Teilnahme gelohnt hat und sie gerne auch an einem weiteren Workshop teilnehmen würden. – Jetzt aber stehen am kommenden zweiten Probewochenende in der Rheinhalle erst einmal Workshops für die Klarinetten und die Saxophone auf dem Programm. Auch für diese Workshops konnte mit Ralf Schwarz ein besonderer Experte gewonnen werden.
Der Musikverein 1929 Ketsch freut sich, seinen Musikerinnen und Musikern nach der langen Corona-Zwangspause im Rahmen des IMPULS-Förderprogramms diese musikalischen Angebote machen zu können, die den Wiedereinstieg begleiten und mit dazu führen sollen, möglichst schnell wieder das bekannte frühere hohe musikalische Niveau zu erreichen. Begeistert äußert sich auch Chef-Dirigent Patrick Wewel: „Die Fortschritte in dieser kurzen Zeit sind sehr beachtlich und zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Jetzt müssen wir dann nur noch eine Gelegenheit bzw. ein passendes Veranstaltungs-Format finden, bei der wir das Erreichte auch endlich wieder öffentlich präsentieren können.“
Wann der erste öffentliche Auftritt des Orchesters stattfinden wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. Die Verantwortlichen aber hoffen, dass die Planungen erfolgreich abgeschlossen werden können und sich der Musikverein 1929 Ketsch dann noch in diesem Jahr musikalisch „zurück melden“ und wie gewohnt seinem Publikum präsentieren kann.   as

Neue Musiker herzlich willkommen

Aus gegebenem Anlass weist der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz darauf hin, dass neue Musikerinnen und Musiker im Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch immer herzlich willkommen sind. „Nach der langen Corona-Zwangspause befinden wir uns jetzt seit der Jahresmitte recht erfolgreich in der Phase des Wiederbeginns, die zusätzlich im Rahmen des IMPULS-Förderprogramms mit Probewochenenden, Registerproben und Instrumental-Workshops unterstützt wird. Außerdem werden in den Proben nun auch schon die ersten Werke erarbeitet, die im nächsten Jahr beim großen Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch auf dem Programm stehen werden: Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Einstieg in das Gesamtorchester!“ Chef-Dirigent Patrick Wewel ergänzt, dass dies natürlich nicht nur für neue externe Musikerinnen und Musiker jeden Alters gilt, sondern auch für Jungmusikerinnen und Jungmusiker aus den eigenen Reihen. „Wir – das sind neben mir vor allem auch der Vize-Dirigent, die Jugenddirigentin und die Jugenddirigenten, die die jungen Musiker schon seit Jahren kennen – haben hier einige Musikerinnen und Musiker im Blick, die musikalisch sicher das Potenzial haben, auch bereits im Gesamtorchester mitzuspielen und die wir gezielt ansprechen werden. Natürlich gehört neben der musikalischen Leistungsfähigkeit auch immer die persönliche Bereitschaft dazu, sich dieser Herausforderung zu stellen.“ Dabei weiß Wewel, dass viele Jugendliche in Schule und Freizeit einen eng getakteten Zeitplan haben. „Hier werden wir auch mit den Eltern sprechen; Musik ist ein wundervolles Hobby – aber das gemeinsame Musizieren muss immer auch Spaß machen und darf nicht zu einer Pflicht werden.“ Bei dem Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch handelt es sich übrigens um ein modernes sinfonisches Blasorchester der Mittel- bis Oberstufe mit ca. 50 Musikerinnen und Musikern und einem sehr breit gefächerten Repertoire und (außerhalb der Corona-Beschränkungen) einer Vielzahl von sehr unterschiedlichen Auftritten über das ganze Jahr verteilt.

Pressechef und 1. Trompeter Alexander Schulz ist besonders stolz auf die hohe musikalische Flexibilität und das breite Repertoire des Gesamtorchesters. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

 


„Dass ein Musikverein im
Festzelt oder auf einem Straßenfest ebenso zuhause ist, wie auf der Konzertbühne, das findet man selten“, so Schulz sichtlich stolz.

Die regelmäßigen wöchentlichen Proben des Gesamtorchesters finden immer freitags (20:00 – 22:15 Uhr) in der Rheinhalle statt. as

Erste Konzertstücke

Chef-Dirigent Patrick Wewel war hin- und hergerissen: Soll er in der Probearbeit tatsächlich jetzt schon mit ersten Konzertstücken für das geplante Frühjahrskonzert 2022 beginnen? – „Eigentlich hatten wir das anders geplant“, so Wewel. „In der Zeit des Wiedereinstiegs wollten wir uns ganz darauf fokussieren, das Leistungsniveau der Musikerinnen und Musiker auf den früheren Stand zu bringen und das Repertoireprogramm, mit dem der Musikverein seine Auftritte spielt, wieder einzuspielen; schließlich hoffen wir ja, dass es bald wieder Veranstaltungen geben wird, bei denen der Musikverein 1929 Ketsch für die musikalische Unterhaltung sorgen kann.“

Will aufgrund der sehr erfreulichen schnellen Fortschritte beim Wiedereinstieg die Anforderungen mit ersten Konzertwerken noch etwas erhöhen: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Nachdem der musikalische Wiederbeginn aber äußerst erfreulich läuft und die Musikerinnen und Musiker sehr schnell ihre Fähigkeiten steigern, hat sich Wewel entschlossen, mit ersten Konzertwerken die Herausforderung noch etwas zu erhöhen. 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz ergänzt, dass sich die Probearbeit bei Repertoirestücken und neuen Konzertwerken teilweise auch unterscheidet. „Das hat er schön gesagt“, schmunzelt Wewel. „Man könnte es auch so ausdrücken: Bei einem neuen Konzertwerk achtet jeder Musiker ganz besonders auf den Dirigenten; bei einem Repertoirestück, das die Musiker schon zu kennen glauben, spielt jeder erst einmal so, wie er oder sie das Stück in Erinnerung hat. Meine Aufgabe als Dirigent besteht dann zu einem großen Teil
darin, die vielen individuellen Fassungen zu einem einheitlichen Ganzen zu formen.“ Wie jeder Dirigent, hat auch Wewel dabei seine eigenen Vorstellungen, wie das Musikstück am Ende klingen und beim Zuhörer ankommen soll. „Dabei gibt es manchmal auch Überraschungen“, erklärt Wewel.„Etwa, wenn die Saxophone eine Passage immer mit Überzeugung anders phrasieren, als es in der Partitur steht – und wir plötzlich feststellen, dass es in meiner Partitur so nicht steht, ein früherer Dirigent die Passage aber genau so haben wollte und die Saxophone sich das daraufhin so eingezeichnet haben. Doch genau dafür proben wir ja gemeinsam.“
Wewel ist sich sicher, dass die Probearbeit jetzt nochmals einen Schub erhalten wird, wenn die Ferienzeit zu Ende geht und wieder fast alle Musikerinnen und Musiker an den Proben teilnehmen. „Aufgrund der Urlaubszeit gab es in manchen Registern hier und da einmal Lücken. Aber das konnte ich in der Werkauswahl und in der Gestaltung der Proben natürlich berücksichtigen“, so Wewel. „Trotzdem klingt ein vierstimmiger Satz eben erst richtig, wenn alle Stimmen besetzt sind. Und für einige der größeren Werke braucht es eine gewisse Mindestanzahl an Musikern, die dann auch noch entsprechend auf die verschiedenen Register aufgeteilt sein müssen.“ as

Musikproben trotz Ferienzeit

Wollen nicht nur intensiv proben, sondern sich bald auch wieder einmal öffentlich musikalisch präsentieren: Die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch. – Foto: Musikverein


„Erweckt im ersten Moment vielleicht keinen so guten Eindruck, ist aber so – und ist auch nicht weiter schlimm!“, so Chef-Dirigent Patrick Wewel recht entspannt, als sich zur Probe am vergangenen Freitag ein Fotograf der Schwetzinger Zeitung ankündigte und die Probe diesmal leider nur mäßig besetzt war. „Wir haben beschlossen, nach der langen Phase des Lockdowns den musikalischen Wiederbeginn konsequent durchzuführen“, so Pressechef Alexander Schulz. „Und das bedeutet auch, dass es jetzt keine Sommerpause gibt.“ Normalerweise nämlich pausiert der Musikverein mit der Probearbeit in den Sommerferien, wenn das dreitägige 29er Musikfest und das Backfischfest vorbei sind; dann starten die regelmäßigen Proben erst wieder zum Ende der Schulferienzeit. Diesmal ist es anders (29er Musikfest und Backfischfest haben allerdings auch nicht stattfinden können), doch genau dafür hat sich der Verein ganz bewusst entschieden: Die Probearbeit als musikalisches Angebot für alle, die dies wahrnehmen können und wollen. „Das Wollen ist nicht der Punkt“, so Wewel, „ich habe eher den Eindruck, die Musiker und Musikerinnen wollen sogar noch mehr.“ Für das „Mehr“ bietet der Musikverein 1929 Ketsch im Rahmen seiner IMPULS-Förderung jetzt zusätzliche Proben und Instrumental-Workshops an. – Ein langjährig erfahrener Vollblut-Musiker wie Wewel, der zahlreiche (und höchst unterschiedlich zusammen gesetzte) Orchester kennt, weiß aber auch: „Der Musikverein Ketsch ist weder ein Konzertverein, noch eine Dorfkapelle – und gerade das macht den besonderen Reiz aus: Gleichermaßen im Konzertsaal und im Festzelt (oder bei anderen Gelegenheiten) mit demselben Orchester, aber einem vollkommen unterschiedlichen Programm spielen zu können – welcher Verein kann das schon? Und hinzu kommt die enge und oftmals langjährige Verbundenheit unter den Musikern und Musikerinnen. Auch viele Familien sind über mehrere Generationen im Verein aktiv. – Die Kehrseite der Medaille ist natürlich dann, dass beim gemeinsamen Familienurlaub gleich 2, 3 oder mehr Musiker fehlen.“ Doch damit kann Wewel mit Blick auf die Vorteile gut leben.  „Die aktuelle besondere Probetätigkeit hat auch noch weitere, sehr positive Aspekte“, so Wewel. „Es ist faszinierend zu sehen, wie Musiker und Musikerinnen, die sonst immer – stets zuverlässig,  aber meist recht unauffällig – in der zweiten oder dritten Reihe stehen, nun gefordert werden und plötzlich ihr ganzes musikalisches Potential entfalten können. Das nehme ich natürlich wahr und ich werde sicher auch mein Programm und die Stimmeneinteilungen darauf abstimmen.“  Schulz spricht aus, was alle Musiker und Musikerinnen denken: „Wenn wir schon intensiv proben,  dann wollen wir auch die nächste Gelegenheit nutzen und uns endlich wieder einmal öffentlich präsentieren.“ Wann und wo das sein wird, ist aber noch nicht klar. Doch unabhängig von externen Möglichkeiten, plant der Musikverein 1929 Ketsch auch die Durchführung eines (selbstverständlich Corona-konformen) Konzert-Wochenendes. „Die Rheinhalle Ketsch bietet dafür beste Voraussetzungen“, so Wewel, „und wenn die Zuschauerzahl begrenzt werden muss, dann spricht doch nichts dagegen, das Konzert an einem Wochenende mehrfach zu spielen“, so Wewel ganz pragmatisch. Nicht nur die Musiker, auch die Zuhörer würde das wohl freuen. as