Sehr viel höher hätte das Wasser am Sonntagabend nicht steigen dürfen, sonst wäre es aus dem
bereits vollgelaufenen Heizungskeller der Rheinhalle direkt in die Lagerräumlichkeiten des
Musikvereins 1929 Ketsch geflossen. Ursache war wohl der Ausfall einer Pumpe – und natürlich
das aktuelle Hochwasser des Rheins bzw. das Druckwasser auf der anderen Seite des Rheindamms,
das zum Eindringen von Wasser in den tief gelegenen Heizungskeller geführt hatte.
Durch das schnelle Eingreifen der Ketscher Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert und die
Situation gerettet werden. Ein großer Schreck war es für die Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch
aber gleichwohl, denn das Wasser hätte an den dort gelagerten Noten und Instrumenten erheblichen
Schaden anrichten können. „Ein Wasserschaden, das hätte uns jetzt gerade noch gefehlt!“, so der 1.
Trompeter und Pressechef Alexander Schulz. „Vor wenigen Wochen haben wir nach monatelanger
Unterbrechung erst wieder mit den Proben beginnen können und befinden uns aktuell noch in der
Wiederaufbau-Phase.“ Schulz hofft aber, dass der Wiedereinstieg zügig gelingt, denn bereits Ende
August würde sich der Musikverein 1929 Ketsch im Rahmen des verlegten Maifests gerne schon
wieder öffentlich dem Publikum präsentieren.
Ein großer Dank geht daher an die Ketscher Feuerwehr – und vielleicht kann sich der Musikverein
1929 Ketsch bei passender Gelegenheit einmal revanchieren, zum Beispiel mit einem musikalischen
Auftritt beim nächsten Tag der offenen Tür der Ketscher Feuerwehr? as
Schreck am Sonntagabend!
IMPULS für den Musikverein
Nach vielen „Monaten der Stille“, in denen die Durchführung von Proben nicht zulässig war, finden jetzt wieder regelmäßig Proben von Jugendorchester und Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch in der Rheinhalle statt.
Der Zulauf der Musikerinnen und Musiker zu den Probeterminen steigt langsam, aber stetig an. „Dass nicht alle auf einen Schlag wieder da sind, das ist nach einer so langen Unterbrechung nicht überraschend“, erklärt Chef-Dirigent Patrick Wewel, „die Musiker müssen erst wieder zurück finden.“ Mit „zurück finden“ meint Wewel natürlich nicht die örtliche Orientierung, denn die Ketscher Rheinhalle findet jeder Musiker problemlos. Vielmehr geht es darum, den regelmäßigen Probetermin (Freitagabend) wieder fest in den Alltag zu integrieren und die Tages- bzw. Wochenendplanung so zu gestalten, dass der Probetermin wahrgenommen werden kann. „Die Teilnahme an einer Probe ist immer eine positive Entscheidung, für die andere Interessen zurückstehen, etwa ein Tennis-Match verlegt oder die Einladung zu einer Gartenparty abgelehnt wird. Als Dirigent weiß ich dann aber auch: Wer diese Hürde genommen hat, der will auch musikalisch gefordert werden.“ Als erfahrener Dirigent weiß Wewel jedoch, dass die Musiker nicht einfach „von 0 auf 100“ umschalten können. Vielmehr ist eine kontinuierliche Entwicklung erforderlich, bis das gewohnte frühere Leistungsniveau wieder erreicht wird. Wewel freut sich daher besonders über die Mitteilung, dass der vom Musikverein 1929 Ketsch gestellte Förderantrag im Rahmen des bundesweiten Programms IMPULS Berücksichtigung fand und in diesem Rahmen vielleicht schon kurzfristig den Musikern zusätzliche musikalische Angebote in Form von Instrumental-Workshops, Registerproben und Probewochenenden unterbreitet werden können. Die Verantwortlichen des Musikvereins arbeiten aktuell an der Klärung der Details und der Vorbereitung der konkreten Umsetzung der Fördermaßnahmen. Die organisatorische Abwicklung des Förderprogramms liegt in den Händen des BMCO, des Bundesmusikverbandes Chor & Orchester, einem übergeordneten Dachverband der Amateurmusik, in dem sich 21 Fachverbände und zahlreiche Dachverbände zusammengeschlossen haben. „Natürlich ist mit der Förderung ein hoher Verwaltungsaufwand verbunden; es müssen Anträge rechtzeitig gestellt und genehmigt, Formulare geführt und die Mittelverwendung detailliert nachgewiesen werden. Aber es ist die Sache wert, denn die zusätzlichen Angebote sind gerade in der aktuellen Wiedereinstiegsphase eine Chance für alle Musiker und den Verein“, so Wewel, der keine Zweifel daran hat, dass ein entsprechendes Angebot von den Musikern auch gerne wahrgenommen werden wird. Die Umsetzung wird sicher noch einiges an Arbeit erfordern, da Termine abgestimmt, Instrumentallehrer gesucht und die notwendigen Räumlichkeiten gefunden werden müssen. Bis dahin geht es aber selbstverständlich weiter mit den regelmäßigen Freitagsproben des Musikvereins – und Dirigent Patrick Wewel freut sich über jeden einzelnen Musiker, der wieder in die Proben zurück kehrt. as
Probearbeit normalisiert sich
Noch kommen bei weitem nicht alle Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch in die regelmäßigen Freitagsproben, die jetzt wieder aufgenommen werden konnten. Einige sind Corona-bedingt weiter vorsichtig und warten lieber noch etwas ab, bis sie den Status als „vollständig geimpft“ erreicht haben. Aber selbstverständlich gibt es auch immer Musiker, die es aus beruflichen oder persönlichen Gründen zeitlich einfach einmal nicht schaffen. „Wir lassen es langsam angehen“, so Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Dass nach dem langen Lockdown jetzt plötzlich so schnell praktisch alles wieder möglich ist, das hat auch uns etwas überrascht. Aber nicht alles, was möglich ist, muss auch gemacht werden. Daher bieten wir die Probe an, stellen es aber jedem Musiker frei, selbst zu entscheiden, ob er oder sie daran teilnehmen möchte. Wir haben schließlich auch einige Musiker mit erhöhten Risiken, sei es selbst oder in der Familie. Es wäre sicher nicht richtig, hier eine Erwartungshaltung oder gar Druck aufzubauen“, erklärt Wewel.
Die Probe findet in der großen Rheinhalle statt, die beste räumliche Voraussetzungen für das Lüften und die Einhaltung der gebotenen größeren Abstände bietet. Die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker jedenfalls sind begeistert, dass endlich wieder Proben stattfinden und sie gemeinsam ihrem geliebten Hobby nachgehen können. Wewel nimmt bei der Stücke-Auswahl Rücksicht auf die jeweilige aktuelle Besetzung und den derzeitigen Leistungsstand der Musiker. „Einigen merkt man noch an, dass sie in den letzten Monaten nicht regelmäßig geübt haben, aber ehrlich gesagt, das hatte ich auch nicht wirklich erwartet“, gibt sich Wewel verständnisvoll. „Jetzt geht es darum, die Musiker dort abzuholen, wo sie gerade stehen und kontinuierlich fort zu entwickeln.“
Für große Freude beim Musikverein 1929 Ketsch sorgte aktuell die Nachricht, dass der Verein im Rahmen eines bundesweiten Förderprogramms mit seinem gestellten Förderantrag berücksichtigt wird. Die genauen Details sind jetzt noch zu klären, doch geht es hier vor allem um konkrete Fördermaßnahmen wie Instrumental-Workshops und Probewochenenden, die zusätzlich zu den regelmäßigen Proben stattfinden sollen. „Dies alles zu organisieren, wird noch viel Arbeit“, weiß Wewel, „doch es ist auch eine besondere Chance für jeden Musiker und ich hoffe daher, dass möglichst viele Musiker daran teilnehmen.“ Recht „sportlich“ ist auch der gesetzte Zeitrahmen, denn die zusätzlichen Veranstaltungen sollen schon im August beginnen und bis einschließlich Oktober stattfinden. Und während die Klärung der Details der Förderung erfolgt und die Planungen der Umsetzung beginnen, geht die Probearbeit regelmäßig weiter. Wewel ist sich sicher, dass stetig mehr Musikerinnen und Musiker in den kommenden Wochen an den Proben teilnehmen werden. as
Erste Probe!
„Nun ja, den Weg zur Rheinhalle haben sie gefunden, ihr Instrument hatten sie dabei und es kamen auch Töne heraus!“, scherzt Chef-Dirigent Patrick Wewel, dem ebenfalls die große Freude über die erste Probe seit November 2020 anzumerken war. Die Freigabe für die Wiederaufnahme der Probetätigkeit kam recht kurzfristig und zudem war vorgegeben, dass sich alle Musiker und Musikerinnen, die noch noch nicht doppelt geimpft oder ärztlich bestätigt genesen sind, aktuell testen lassen mussten. Gleichwohl hatten zahlreiche Musiker und Musikerinnen dies möglich gemacht und kamen zur ersten Probe seit dem Lockdown im November 2020. Wewel hofft, dass die Zahl der Probeteilnehmer in den nächsten Wochen stetig steigt und sich nicht nur das individuelle Leistungsniveau jedes einzelnen Musikers, sondern auch das Niveau des Orchesters kontinuierlich verbessert. „In der ersten Probe haben wir „Wunschkonzert“ gemacht;
jeder Musiker durfte sich ein Stück wünschen, das wir dann gespielt haben“, so Wewel. „Und da haben alle aber gleich gemerkt, dass man sich nach einer so langen Unterbrechung nicht einfach hinsetzt und wieder so zusammen spielen kann, wie man es aus früheren Zeiten kennt. Genau an diesem Zusammenspiel und dem „Aufeinander-hören“ werden wir in der nächsten Zeit besonders arbeiten.“ Hierfür hat sich Wewel bereits einen Probeplan zurecht gelegt, den er je nach Besetzung anpassen kann. Da sich aus Gründen der Dokumentation jeder Musiker zur Probe anmelden muss, weiß Wewel immer schon vorher genau, mit welcher Besetzung er am Probetermin rechnen kann. Ziel der Probetätigkeit ist es dabei natürlich auch, möglichst bald schon wieder „auftrittsfähig“ zu sein, damit sich der Musikverein 1929 Ketsch wie gewohnt musikalisch in der Öffentlichkeit mit seinem Programm präsentieren kann. „Einen ersten konkreten Auftrittstermin haben wir bereits im Blick“, so Wewel. „Wenn das verlegte Maifest der IG Ketscher Vereine Ende August durchgeführt werden kann, was alle hoffen, dann würde der Musikverein natürlich gerne die musikalische Eröffnung am Samstagnachmittag übernehmen.“ Bis dahin gibt es für Wewel und seine Musikerinnen und Musiker aber noch viel zu tun. Doch Wewel ist sich sicher, dass schrittweise das frühere Leistungsniveau des Orchesters wieder erreicht wird. „Wir wollen die Gelegenheit auch nutzen und leistungsstarke Musikerinnen und Musiker aus dem Jugendorchester in das Gesamtorchester mit einbinden“, erläutert Wewel. „Einen besseren Zeitpunkt für einen Start im „großen Orchester“ kann es eigentlich gar nicht geben.“ as
Musikverein 1929 Ketsch nimmt am „Stadtradeln“ teil
Erst kürzlich war von der Aktion „Stadtradeln“ prominent auf der Titelseite der Ketscher Nachrichten zu lesen. Auch der Musikverein nimmt gerne an der Aktion teil. Maßgeblich initiiert hatten dies Ouerflötistin Miriam Scholz und ihre Familie, die sämtlich nicht nur begeisterte Musiker, sondern auch ebenso begeisterte Radfahrer sind.
Mit der Wiederaufnahme der Probetätigkeit müssen sich die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch indes leider noch etwas gedulden. Die Verantwortlichen des Musikvereins sind zwar in engem Kontakt mit der Gemeinde Ketsch, doch noch steht die abschließende Klärung verschiedener Details aus. Dies betrifft etwa die Frage der insgesamt zulässigen Anzahl an Musikern in einer Probe sowie die Frage, ob und wie die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker geimpft, getestet oder genesen sein müssen und wie dies ggf. nachgewiesen und auch ordnungsgemäß dokumentiert wird.
Die Vorfreude bei den Musikern und den Dirigenten ist jedenfalls schon groß und ebenso die Hoffnung, dass nach Klärung der offenen Fragen schon bald tatsächlich wieder mit den Proben begonnen werden kann. Chef-Dirigent Wewel wünscht sich, dass möglichst viele Musikerinnen und Musiker an der Aktion „Stadtradeln“ teilnehmen: „Das ist eine interessante Aktion und hat den Nebeneffekt, dass sich die Musiker mehr bewegen und die Musiker dadurch fitter werden. Und diese Fitness kommt den Musikern dann auch bei der Arbeit mit ihrem Instrument zugute, denn das Spielen eines Blasinstruments ist auch mit körperlichen Anstrengungen verbunden“, so Wewel, der vorsorglich darauf hinweist, dass dies natürlich ebenso für das Spielen des Schlagwerks gilt. „Aber die Unterscheidung zwischen Musikern und Schlagzeugern – nun, das ist eine andere Geschichte …“, sagt Wewel und lacht.
Wewel jedenfalls ist auf die jederzeitige Aufnahme der Probetätigkeit vorbereitet und hofft, vielleicht schon bald mit dem Ziel „Probe in der Rheinhalle Ketsch“ in seinem Wohnort Mannheim aufs Rad steigen zu können. as
Proben wieder möglich?
Mehr als ein halbes Jahr haben die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch darauf gewartet; jetzt scheint sie bald möglich zu sein: Die Wiederaufnahme der Probetätigkeit, die im November des vergangenen Jahres Corona-bedingt eingestellt werden musste. Aber wo und wie und unter welchen konkreten Bedingungen eine Wiederaufnahme der Probetätigkeit möglich sein wird, das steht bislang noch nicht genau fest. Die Verantwortlichen im Musikverein arbeiten in enger Abstimmung mit der Gemeinde Ketsch an der Klärung der Details. Normalerweise proben das Jugendorchester und das Gesamtorchester des Musikvereins in der Rheinhallengaststätte.
Da in der Rheinhalle aber deutlich mehr Platz zur Verfügung steht, der Zugang besser gesteuert werden kann und sich die Rheinhalle aufgrund der beidseitigen Fensterzeilen recht gut belüften lässt, würde der Musikverein seine Proben (wie schon im vergangenen Jahr) bis auf weiteres lieber wieder in der großen Rheinhalle durchführen. Auch dort wird eine Probe aufgrund der weiterhin geltenden Abstandsregeln selbstverständlich nicht auf der Bühne stattfinden können. „Wenn die Musikerinnen und Musiker großflächig in der Halle verteilt sind, ist das akustisch sicher ein Problem“, weiß auch Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Aber besser, eine Probe unter erschwerten Bedingungen, als keine Probe!“ Neben der reinen Anwesenheitsdokumentation muss – da es sich bei einer Probe um eine Veranstaltung in einem Innenbereich handelt – auch gewährleistet werden, dass die Teilnehmer entweder geimpft, genesen oder aktuell getestet sind. „Hier ist die aktive Mitwirkung unserer Musikerinnen und Musiker gefordert“, so der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz, „doch mit einem speziellen Programm, das wir hierfür nutzen, sollte es ohne Schwierigkeiten möglich sein, dies jeweils nachzuhalten. Wir kennen das ja inzwischen auch aus anderen Lebensbereichen, wie beispielsweise der Gastronomie.“ Musikalisch geht es nach dem langen Zeitraum der Unterbrechung aus Sicht von Wewel ohnehin jetzt erst einmal darum, langsam wieder zu beginnen und sich dann stetig zu steigern. „Das ist in der Musik so ähnlich wie im Sport: Nach einer längeren Auszeit kann man nicht einfach gleich wieder auf das volle Trainingsprogramm umschalten“, erläutert der begeisterte Tennisspieler Wewel. „Ich hoffe natürlich, dass die Musikerinnen und Musiker die probefreie Zeit für das regelmäßige Üben zuhause genutzt haben und jetzt nicht erst versuchen, sich verzweifelt zu erinnern, wo sie vor Monaten ihr Instrument abgestellt haben. Aber das werde ich dann ja sicher hören, wenn wir mit den Proben wieder beginnen“, lacht Wewel. Auftritte stehen in der nächsten Zeit bisher nicht auf dem Programm des Musikvereins 1929 Ketsch. „Abgesehen vom aktuellen Leistungsstand des Orchesters, den wir nun schnellstmöglich wieder auf die Höhe des früheren Niveaus bringen wollen, haben wir natürlich das Problem, dass es unter Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen keine Bühne gibt, die für den Musikverein groß genug wäre“, so Wewel. „Aber jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf den Wiederbeginn der Probearbeit!“ as
Musiker vorgestellt: Franz Hauns
„Wie? Der Franz Hauns ist gar kein Ketscher?“ – Nun, was eigentlich „ein Ketscher“ ist, das ist dabei noch eine ganz andere Frage. Jedenfalls sind manche überrascht, wenn sie erfahren, dass Franz Hauns nicht in Ketsch geboren und aufgewachsen ist. Das liegt dann vor allem daran, dass Hauns in Ketsch und in der Region seit Jahrzehnten höchst präsent ist. Nicht nur als Musiker, Instrumentallehrer und Vize-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch ist Hauns äußerst aktiv; auch als langjähriger Kirchengemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Ketsch/Brühl und vor allem auch als Vorsitzender der Hospizgemeinschaft Schwetzingen hat sich Hauns engagiert und viel bewegt. – Geboren und aufgewachsen aber ist Hauns im Schwarzwald. Und vor nunmehr über 40 Jahren kam der junge Oberfeldwebel der Bundeswehr vom „TrspBtl 861 Achern“ in die Region und beruflich zum „TerrKdoSüd“ nach Heidelberg. Beim Territorialkommando Süd erfolgten dann auch die weiteren Beförderungen von Hauns zum Haupt- und zum Stabsfeldwebel. Aber Hauns kam nicht alleine, sondern mit seiner Frau und den gemeinsamen zwei kleinen Töchtern. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die gesamte Familie war für Hauns neben Kindergarten, Schule und guter Infrastruktur vor allem auch von Bedeutung, dass er Gelegenheit hat, dort seinem geliebten Hobby, der Musik, nachgehen zu können. Bei der Suche in den Orten der Region fiel Hauns dabei natürlich die Gemeinde Ketsch ins Auge – mit einem stetig aufstrebenden Musikverein, der damals von Dieter Kaufmann, einem fast gleich alten Bundeswehrkollegen (Kaufmann war 1. Flügelhornist und Vize-Dirigent des Luftwaffenmusikcorps 2 in Karlsruhe) geleitet wurde. Die Wahl für Ketsch war dann schnell getroffen; und sehr kurz danach kam Hauns in den Musikverein, der zu dieser Zeit immer freitags im Saal der Gaststätte „Zum goldenen Lamm“ probte. Im Musikverein hatte sich auf Initiative von Dieter Kaufmann damals gerade ein mit zahlreichen jungen Musikern besetztes Saxophon-Register neu gebildet. Der erfahrene Saxophonist und Klarinettist Franz Hauns war hier genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und übernahm direkt die Führung des Registers. Auch heute noch, mehr als vier Jahrzehnte später, ist Franz Hauns der Registerführer im Saxophon-Satz. Gleichwohl schätzt es Hauns inzwischen, dass sich heute bei einem anstehenden Saxophon-Solo nicht automatisch alle Augen auf ihn richten. In den vergangenen Jahren sind viele sehr gute jüngere Musiker und Musikerinnen dazu gekommen und Hauns gibt diesen gerne die Gelegenheit, sich musikalisch zu präsentieren. Bei einem Vollblutmusiker wie Hauns, der das Führen beruflich gelernt hat, blieb es nicht aus, dass er fast automatisch in die Rolle eines der Vize-Dirigenten des Musikvereins 1929 Ketsch gelangte und bei zahlreichen Gelegenheiten die Leitung des Orchesters übernahm. Und dies nicht nur, wenn militärisch exakte Abläufe gefragt waren, wie etwa der Gedenkfeier am Vorabend des Volkstrauertages oder der Umrahmung des Festaktes des Landesschützenbundes in der Rheinhalle Ketsch. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Tanzmusiker hat Hauns auch im Unterhaltungsgenre ein „sicheres Händchen“ bei der Musikauswahl, wie er dies in den vergangenen Jahren immer wieder etwa auch beim Altennachmittag auf dem Ketscher Backfischfest bewiesen hat. Und fragt man Franz Hauns, wo er sich zuhause fühlt, dann sagt er: „Im Kreise meiner Familie – und ganz klar, ich bin ein Ketscher!“ as
Wiederbeginn planen!
Der große Aufreger der vergangenen Tage im Blasmusikbereich in Baden-Württemberg dürfte vielen wahrscheinlich noch gar nicht bekannt sein: Wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ zuerst berichtet hatten, plant die Landesregierung, die Blasmusik „umzuressortieren“, so dass künftig nicht mehr das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) für die Blasmusik zuständig wäre, sondern das neue Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen. Nun, sachliche oder gar fachliche Gründe für eine solche Zuordnung dürften nur schwer zu finden sein – bei den Überlegungen geht es politisch wohl eher darum, einem neuen Ministerium mit zusätzlichen Zuständigkeiten mehr Gewicht zu verleihen. Das Problem liegt dabei jedoch an anderer Stelle, da nämlich nur die Blasmusik aus der bisherigen Zuordnung herausgenommen werden soll, der gesamte übrige Amateurmusikbereich jedoch weiter bei dem MWK verbleiben soll. Der Amateurmusikbereich hat besonders im süddeutschen Raum einen sehr hohen Stellenwert; zu diesem gehören neben der Blasmusik beispielsweise auch die Chöre und andere Orchestervereinigungen. Diese würden ebenso wie der halb-professionelle bis professionelle Blasmusikbereich beim MWK verbleiben, so dass sich eine Aufspaltung ergeben würde, die sachlich nicht zu rechtfertigen ist und zugleich organisatorische Veränderungen und Aufspaltungen in der bestehenden Verbandsstruktur (einschließlich der jeweiligen Spitzenverbände) nach sich ziehen müsste. – Entsprechend haben sich die verschiedenen betroffenen Verbände in ihren Stellungnahmen klar gegen eine Veränderung ausgesprochen. Die weitere Entwicklung in dieser Angelegenheit bleibt nunmehr abzuwarten.
Die weitere Entwicklung beim Musikverein 1929 Ketsch wird vor allem von Corona und den hierfür geltenden landesrechtlichen Regelungen bestimmt: Wann, in welchem Umfang und in welcher Form ganz normale Musikproben des Musikvereins künftig wieder zulässig sein werden, ist derzeit noch vollkommen ungewiss. Natürlich wollen die Verantwortlichen im Musikverein so schnell wie möglich zu einer geordneten Probetätigkeit zurückkehren. Eine vorausschauende Planung aber ist derzeit noch nicht möglich. Bei den aktuellen baden-württembergischen Corona-Modellprojekten mit wissenschaftlicher Begleitung sind Mitglieder des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg selbstverständlich mit dabei. Aufgrund der Projektlaufzeiten und der anschließenden Auswertungsphase ist hier aber eher nicht mit kurzfristigen Ergebnissen zu rechnen, die zeitnah zu weiteren Öffnungsschritten beitragen könnten. Ungeachtet dessen gibt es bereits erste Ausschreibungen für Fördermittel, die dazu beitragen sollen, mit gezielten Aktionen den Wiedereinstieg in den Probe- und Auftrittsbereich zu ermöglichen bzw. zu unterstützen. Trotz der schwierigen aktuellen Sachlage und der bestehenden Ungewissheit, nimmt der Musikverein 1929 Ketsch an diesen Ausschreibungen teil. „Was genau kommen wird, wissen wir nicht; aber sollte in dem entsprechenden Zeitraum tatsächlich etwas kommen bzw. möglich werden, dann wollen wir natürlich auf jeden Fall mit dabei sein“, so Pressechef Alexander Schulz recht pragmatisch. „Die passenden Konzepte dafür haben wir!“ Jetzt bleibt aber erst einmal abzuwarten, wer dann letztlich in Stuttgart zuständig sein wird. as
Erste Proben in Aussicht?
Nein, die große Hektik bricht nicht aus beim Musikverein 1929 Ketsch, ob der ersten möglichen Proben, die derzeit vielleicht in Aussicht genommen werden könnten. – Natürlich warten die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins schon lange darauf, endlich wieder einmal gemeinsam proben zu können, aber die geltenden Regelungen ließen dies bisher nicht zu. Die jetzt von der Landesregierung mitgeteilten Regelungen ändern daran – ganz praktisch gesehen – nicht viel: Proben sind danach zunächst nur im Außenbereich möglich, wobei ein Abstand der Musiker von 2 Metern zueinander mindestens eingehalten werden muss. – Zur regulären Probezeit des Musikvereins (freitags, 20:00 bis 22:15 Uhr) ist bzw. wird es dann aber schon dunkel. „Der Sportplatz der SpVgg 06 wäre vielleicht eine Möglichkeit“, so Chef-Dirigent Patrick Wewel, „da gibt es zumindest ausreichend Platz und abends Flutlicht.“ Ganz ernst gemeint ist diese Aussage natürlich nicht, denn ca. 50 Musiker im 2-Meter-Abstand in Freien – da ist eine sinnvolle Probetätigkeit schon aus musikalisch-akustischen Gründen überhaupt nicht möglich. Wewel bringt das Problem auf den Punkt: „Wenn die 1. Flöte das Schlagzeug oder die Solo-Stimme im Flügelhorn nicht (zeitgerecht) hört, dann kann das nichts werden. Da kann der Wewel vorne noch so viel wedeln.“ Die Anzahl von 50 Personen wäre übrigens kein Hinderungsgrund, da Proben als „Kulturveranstaltung“ eingestuft werden und mit bis zu 100 Personen durchgeführt werden dürften. Interessanter für den Musikverein ist daher die Frage, wann und unter welchen Umständen wieder Proben in Innenräumen möglich werden. Dies dürfte voraussichtlich erst in der Öffnungsstufe 2 der Fall sein, wie der Blasmusikverband Baden-Württemberg mitgeteilt hat, der sich in diesen Fragen in engem Kontakt mit den zuständigen Ministerien befindet. Allerdings gilt dann auch hier, wie in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens, dass erst einmal nur nachweislich Genesene, vollständig Geimpfte oder tagesaktuell Getestete teilnehmen dürfen. Zwar sollen hier grundsätzlich auch vor Ort und unter Aufsicht durchgeführte Selbsttest zulässig sein, doch wäre damit in Anbetracht der großen Anzahl von Musikerinnen und Musikern eine erhebliche Kostenbelastung für den Musikverein verbunden, so dass diese Option eher ausscheidet. Trotz der aktuell schwierigen Situation im Amateurmusikbereich sieht der 1. Trompeter und Pressechef des Musikvereins 1929 Ketsch eine positive Entwicklung: „Dass jetzt überhaupt wieder konkret über die Möglichkeiten zur Durchführung von Proben gesprochen wird, ist schon einmal ein erster Schritt.“ Die Verantwortlichen im Musikverein wollen die sich künftig ergebenden Möglichkeiten in Absprache mit der Gemeinde Ketsch jedenfalls nutzen. Ziel ist eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Und wer weiß, vielleicht sind im Sommer oder im Herbst dann nicht nur Proben, sondern auch schon wieder erste Auftritte oder Konzerte möglich? Der Musikverein 1929 Ketsch arbeitet mit der gebotenen Vorsicht und Ruhe darauf hin und hofft, dass Chef-Dirigent Patrick Wewel schon bald wieder „seinem Instrument“, dem Orchester, die Einsätze geben kann. as
Stille Verluste
An zahlreiche Folgen der Corona-Pandemie denkt man erst einmal gar nicht. Die Musikerinnen und Musiker des Musikverein 1929 Ketsch können aktuell noch immer nicht proben und noch ist eine Änderung dieses Zustands nicht absehbar. Auch Auftritte und Konzerte konnte der Musikverein seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 nicht mehr spielen. Auswirkungen hat das auch in ganz anderen, nicht-musikalischen Bereichen. „Vor einiger Zeit ging die Nachricht durch die Presse, dass die Brauereien ihre Bestände an Faßbier vernichten mussten, da das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war und dieses nicht mehr verkauft werden durfte“, erläutert der langjährige Orga-Chef des Musikvereins 1929 Ketsch, Stefan Strobel, die Problematik. „Genauso verhält es sich mit den Lebensmittelbeständen in der Gastronomie – und das ist auch im Musikverein ein Thema.“ Strobel verweist darauf, dass der Musikverein für die Durchführung seiner diversen Veranstaltungen üblicherweise zahlreiche Vorräte auf Lager hält. „Selbstverständlich ordern wir für jede größere Veranstaltung neu, entsprechend der erwarteten Besucherzahlen und Umsätze. Dabei greifen wir auch auf die Umsatzzahlen der vergangenen Jahre zurück und können daher in der Regel eine recht gute Abschätzung des Bedarfs vornehmen. Gleichwohl gibt es Unwägbarkeiten – und wenn ein Fest aufgrund idealer Witterung beispielsweise einen besonders guten Zulauf hat, dann müssen wir natürlich sicherstellen, dass wir nicht frühzeitig ausverkauft sind!“ Überwiegend handelt es sich hierbei um verpackte, länger haltbare Lebensmittel, wie Kaffee, Kaffeesahne, Ketchup, Senf, Fritieröl und ähnliche Dinge.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Strobel im Herbst eine Revision der Bestände durchgeführt und dabei einiges aussortiert, was nicht mehr verwendet werden durfte. „Damals sind wir noch davon ausgegangen, dass sich die Situation im Jahre 2021 normalisiert und
wir unsere Veranstaltungen wieder durchführen können. Seitdem ist einige Zeit vergangen und noch immer ist nicht absehbar, wann und wie es konkret wieder weiter gehen kann.“ Strobel hat daher erneut eine Bestandsrevision vorgenommen und wurde dabei von Tubist Clemens Dortelmann tatkräftig unterstützt. „Abgesehen von der Arbeit, die man damit hat, ist es natürlich auch ein finanzieller Verlust für den Verein, denn auch die kleinen Beträge summieren sich. Vor allem aber sind mit den Veranstaltungen auch wichtige Einnahmen weggefallen, die sonst immer wesentlich zur Finanzierung der Vereinsarbeit mit beigetragen haben.“ Eine Vorhersage der weiteren Entwicklung ist aktuell noch nicht möglich, und so wartet Strobel erst einmal ab: „Sobald klar ist, wann und in welchem Rahmen der Musikverein 1929 Ketsch wieder auftreten und Veranstaltungen durchführen kann, werden wir die Bestände wieder auffüllen.“ Bevor der Musikverein wieder Auftritte absolvieren kann, muss aber erst einmal wieder gemeinsam geprobt werden können. „Musikalisch muss nach einer so langen Zeit der Unterbrechung einiges aufgeholt werden“, so Chef-Dirgent Patrick Wewel. „Und da kann man nicht einfach etwas ordern; da hilft tatsächlich nur üben, üben, üben!“ Wewel hofft, dass sich erste Schritte in Richtung Wiederaufnahme der Probetätigkeit spätestens zum Sommer hin abzeichnen. as