Proben wieder möglich?

Mehr als ein halbes Jahr haben die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch darauf gewartet; jetzt scheint sie bald möglich zu sein: Die Wiederaufnahme der Probetätigkeit, die im November des vergangenen Jahres Corona-bedingt eingestellt werden musste. Aber wo und wie und unter welchen konkreten Bedingungen eine Wiederaufnahme der Probetätigkeit möglich sein wird, das steht bislang noch nicht genau fest. Die Verantwortlichen im Musikverein arbeiten in enger Abstimmung mit der Gemeinde Ketsch an der Klärung der Details. Normalerweise proben das Jugendorchester und das Gesamtorchester des Musikvereins in der Rheinhallengaststätte.

So könnte (wie hier auf einem Bild aus dem vergangenen Jahr) die Wiederaufnahme der Probearbeit vielleicht aussehen. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Da in der Rheinhalle aber deutlich mehr Platz zur Verfügung steht, der Zugang besser gesteuert werden kann und sich die Rheinhalle aufgrund der beidseitigen Fensterzeilen recht gut belüften lässt, würde der Musikverein seine Proben (wie schon im vergangenen Jahr) bis auf weiteres lieber wieder in der großen Rheinhalle durchführen. Auch dort wird eine Probe aufgrund der weiterhin geltenden Abstandsregeln selbstverständlich nicht auf der Bühne stattfinden können. „Wenn die Musikerinnen und Musiker großflächig in der Halle verteilt sind, ist das akustisch sicher ein Problem“, weiß auch Chef-Dirigent Patrick Wewel. „Aber besser, eine Probe unter erschwerten Bedingungen, als keine Probe!“ Neben der reinen Anwesenheitsdokumentation muss – da es sich bei einer Probe um eine Veranstaltung in einem Innenbereich handelt – auch gewährleistet werden, dass die Teilnehmer entweder geimpft, genesen oder aktuell getestet sind. „Hier ist die aktive Mitwirkung unserer Musikerinnen und Musiker gefordert“, so der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz, „doch mit einem speziellen Programm, das wir hierfür nutzen, sollte es ohne Schwierigkeiten möglich sein, dies jeweils nachzuhalten. Wir kennen das ja inzwischen auch aus anderen Lebensbereichen, wie beispielsweise  der Gastronomie.“ Musikalisch geht es nach dem langen Zeitraum der Unterbrechung aus Sicht von Wewel ohnehin jetzt erst einmal darum, langsam wieder zu beginnen und sich dann stetig zu steigern. „Das ist in der Musik so ähnlich wie im Sport: Nach einer längeren Auszeit kann man nicht einfach gleich wieder auf das volle Trainingsprogramm umschalten“, erläutert der begeisterte Tennisspieler Wewel. „Ich hoffe natürlich, dass die Musikerinnen und Musiker die probefreie Zeit für das regelmäßige Üben zuhause genutzt haben und jetzt nicht erst versuchen, sich verzweifelt zu erinnern, wo sie vor Monaten ihr Instrument abgestellt haben. Aber das werde ich dann ja sicher hören, wenn wir mit den Proben wieder beginnen“, lacht Wewel. Auftritte stehen in der nächsten Zeit bisher nicht auf dem Programm des Musikvereins 1929 Ketsch. „Abgesehen vom aktuellen Leistungsstand des Orchesters, den wir nun schnellstmöglich wieder auf die Höhe des früheren Niveaus bringen wollen, haben wir natürlich das Problem, dass es unter Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen keine Bühne gibt, die für den Musikverein groß genug wäre“, so Wewel. „Aber jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf den Wiederbeginn der Probearbeit!“  as

Musiker vorgestellt: Franz Hauns

Seit Jahrzehnten ein „Aushängeschild“ des Musikvereins 1929 Ketsch, der viele musikalische Entwicklungen wesentlich mit begleitet und gestaltet hat: Saxophonist Franz Hauns. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

„Wie? Der Franz Hauns ist gar kein Ketscher?“ – Nun, was eigentlich „ein Ketscher“ ist, das ist dabei noch eine ganz andere Frage. Jedenfalls sind manche überrascht, wenn sie erfahren, dass Franz Hauns nicht in Ketsch geboren und aufgewachsen ist. Das liegt dann vor allem daran, dass Hauns in Ketsch und in der Region seit Jahrzehnten höchst präsent ist. Nicht nur als Musiker, Instrumentallehrer und Vize-Dirigent des Musikvereins 1929 Ketsch ist Hauns äußerst aktiv; auch als langjähriger Kirchengemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Ketsch/Brühl und vor allem auch als Vorsitzender der Hospizgemeinschaft Schwetzingen hat sich Hauns engagiert und viel bewegt. – Geboren und aufgewachsen aber ist Hauns im Schwarzwald. Und vor nunmehr über 40 Jahren kam der junge Oberfeldwebel der Bundeswehr vom „TrspBtl 861 Achern“ in die Region und beruflich zum „TerrKdoSüd“ nach Heidelberg. Beim Territorialkommando Süd erfolgten dann auch die weiteren Beförderungen von Hauns zum Haupt- und zum Stabsfeldwebel. Aber Hauns kam nicht alleine, sondern mit seiner Frau und den gemeinsamen zwei kleinen Töchtern. Auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die gesamte Familie war für Hauns neben Kindergarten, Schule und guter Infrastruktur vor allem auch von Bedeutung, dass er Gelegenheit hat, dort seinem geliebten Hobby, der Musik, nachgehen zu  können. Bei der Suche in den Orten der Region fiel Hauns dabei natürlich die Gemeinde Ketsch ins Auge – mit einem stetig aufstrebenden Musikverein, der damals von Dieter Kaufmann, einem fast gleich alten Bundeswehrkollegen (Kaufmann war 1. Flügelhornist und Vize-Dirigent des Luftwaffenmusikcorps 2 in Karlsruhe) geleitet wurde. Die Wahl für Ketsch war dann schnell getroffen; und sehr kurz danach kam Hauns in den Musikverein, der zu dieser Zeit immer freitags im Saal der Gaststätte „Zum goldenen Lamm“ probte. Im Musikverein hatte sich auf Initiative von Dieter Kaufmann damals gerade ein mit zahlreichen jungen Musikern besetztes Saxophon-Register neu gebildet. Der erfahrene Saxophonist und Klarinettist Franz Hauns war hier genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und übernahm direkt die Führung des Registers. Auch heute noch, mehr als vier Jahrzehnte später, ist Franz Hauns der Registerführer im Saxophon-Satz. Gleichwohl schätzt es Hauns inzwischen, dass sich heute bei einem anstehenden Saxophon-Solo nicht automatisch alle Augen auf ihn richten. In den vergangenen Jahren sind viele sehr gute jüngere Musiker und Musikerinnen dazu gekommen und Hauns gibt diesen gerne die Gelegenheit, sich musikalisch zu präsentieren. Bei einem Vollblutmusiker wie Hauns, der das Führen beruflich gelernt hat, blieb es nicht aus, dass er fast automatisch in die Rolle eines der Vize-Dirigenten des Musikvereins 1929 Ketsch gelangte und bei zahlreichen Gelegenheiten die Leitung des Orchesters übernahm. Und dies nicht nur, wenn militärisch exakte Abläufe gefragt waren, wie etwa der Gedenkfeier am Vorabend des Volkstrauertages oder der Umrahmung des Festaktes des Landesschützenbundes in der Rheinhalle Ketsch. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Tanzmusiker hat Hauns auch im Unterhaltungsgenre ein „sicheres Händchen“ bei der Musikauswahl, wie er dies in den vergangenen Jahren immer wieder etwa auch beim Altennachmittag auf dem Ketscher Backfischfest bewiesen hat. Und fragt man Franz Hauns, wo er sich zuhause fühlt, dann sagt er: „Im Kreise meiner Familie – und ganz klar, ich bin ein Ketscher!“ as

Wiederbeginn planen!

Der große Aufreger der vergangenen Tage im Blasmusikbereich in Baden-Württemberg dürfte vielen wahrscheinlich noch gar nicht bekannt sein: Wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ zuerst berichtet hatten, plant die Landesregierung, die Blasmusik „umzuressortieren“, so dass künftig nicht mehr das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) für die Blasmusik zuständig wäre, sondern das neue Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen. Nun, sachliche oder gar fachliche Gründe für eine solche Zuordnung dürften nur schwer zu finden sein – bei den Überlegungen geht es politisch wohl eher darum, einem neuen Ministerium mit zusätzlichen Zuständigkeiten mehr Gewicht zu verleihen. Das Problem liegt dabei jedoch an anderer Stelle, da nämlich nur die Blasmusik aus der bisherigen Zuordnung herausgenommen werden soll, der gesamte übrige Amateurmusikbereich jedoch weiter bei dem MWK verbleiben soll. Der Amateurmusikbereich hat besonders im süddeutschen Raum einen sehr hohen Stellenwert; zu diesem gehören neben der Blasmusik beispielsweise auch die Chöre und andere Orchestervereinigungen. Diese würden ebenso wie der halb-professionelle bis professionelle Blasmusikbereich beim MWK verbleiben, so dass sich eine Aufspaltung ergeben würde, die sachlich nicht zu rechtfertigen ist und zugleich organisatorische Veränderungen und Aufspaltungen in der bestehenden Verbandsstruktur (einschließlich der jeweiligen Spitzenverbände) nach sich ziehen müsste. – Entsprechend haben sich die verschiedenen betroffenen Verbände in ihren Stellungnahmen klar gegen eine Veränderung ausgesprochen. Die weitere Entwicklung in dieser Angelegenheit bleibt nunmehr abzuwarten.

Vize-Dirigent Franz Hauns wird den Taktstock wohl auch in diesem Jahr nicht beim beliebten Altennachmittag auf dem Ketscher Backfischfest schwingen können. – Aber wer weiß, ob sich im Herbst nach langer Zeit nicht vielleicht doch wieder eine Gelegenheit findet? – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Die weitere Entwicklung beim Musikverein 1929 Ketsch wird vor allem von Corona und den hierfür geltenden landesrechtlichen Regelungen bestimmt: Wann, in welchem Umfang und in welcher Form ganz normale Musikproben des Musikvereins künftig wieder zulässig sein werden, ist derzeit noch vollkommen ungewiss. Natürlich wollen die Verantwortlichen im Musikverein so schnell wie möglich zu einer geordneten Probetätigkeit zurückkehren. Eine vorausschauende Planung aber ist derzeit noch nicht möglich. Bei den aktuellen baden-württembergischen Corona-Modellprojekten mit wissenschaftlicher Begleitung sind Mitglieder des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg selbstverständlich mit dabei. Aufgrund der Projektlaufzeiten und der anschließenden Auswertungsphase ist hier aber eher nicht mit kurzfristigen Ergebnissen zu rechnen, die zeitnah zu weiteren Öffnungsschritten beitragen könnten. Ungeachtet dessen gibt es bereits erste Ausschreibungen für Fördermittel, die dazu beitragen sollen, mit gezielten Aktionen den Wiedereinstieg in den Probe- und Auftrittsbereich zu ermöglichen bzw. zu unterstützen. Trotz der schwierigen aktuellen Sachlage und der bestehenden Ungewissheit, nimmt der Musikverein 1929 Ketsch an diesen Ausschreibungen teil. „Was genau kommen wird, wissen wir nicht; aber sollte in dem entsprechenden Zeitraum tatsächlich etwas kommen bzw. möglich werden, dann wollen wir natürlich auf jeden Fall mit dabei sein“, so Pressechef Alexander Schulz recht pragmatisch. „Die passenden Konzepte dafür haben wir!“ Jetzt bleibt aber erst einmal abzuwarten, wer dann letztlich in Stuttgart zuständig sein wird.  as

Erste Proben in Aussicht?

Hofft, dass er schon bald wieder erste Proben des Musikvereins 1929 Ketsch leiten kann: Chef-Dirigent Patrick Wewel. – Foto: Musikverein

Nein, die große Hektik bricht nicht aus beim Musikverein 1929 Ketsch, ob der ersten möglichen Proben, die derzeit vielleicht in Aussicht genommen werden könnten. – Natürlich warten die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins schon lange darauf, endlich wieder einmal gemeinsam proben zu können, aber die geltenden Regelungen ließen dies bisher nicht zu. Die jetzt von der Landesregierung mitgeteilten Regelungen ändern daran – ganz praktisch gesehen – nicht viel: Proben sind danach zunächst nur im Außenbereich möglich, wobei ein Abstand der Musiker von 2 Metern zueinander mindestens eingehalten werden muss. – Zur regulären Probezeit des Musikvereins (freitags, 20:00 bis 22:15 Uhr) ist bzw. wird es dann aber schon dunkel. „Der Sportplatz der SpVgg 06 wäre vielleicht eine Möglichkeit“, so Chef-Dirigent Patrick Wewel, „da gibt es zumindest ausreichend Platz und abends Flutlicht.“ Ganz ernst gemeint ist diese Aussage natürlich nicht, denn ca. 50 Musiker im 2-Meter-Abstand in Freien – da ist eine sinnvolle Probetätigkeit schon aus musikalisch-akustischen Gründen überhaupt nicht möglich. Wewel bringt das Problem auf den Punkt: „Wenn die 1. Flöte das Schlagzeug oder die Solo-Stimme im Flügelhorn nicht (zeitgerecht) hört, dann kann das nichts werden. Da kann der Wewel vorne noch so viel wedeln.“ Die Anzahl von 50 Personen wäre übrigens kein Hinderungsgrund, da Proben als „Kulturveranstaltung“ eingestuft werden und mit bis zu 100 Personen durchgeführt werden dürften. Interessanter für den Musikverein ist daher die Frage, wann und unter welchen Umständen wieder Proben in Innenräumen möglich werden. Dies dürfte voraussichtlich erst in der Öffnungsstufe 2 der Fall sein, wie der Blasmusikverband Baden-Württemberg mitgeteilt hat, der sich in diesen Fragen in engem Kontakt mit den zuständigen Ministerien befindet. Allerdings gilt dann auch hier, wie in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens, dass erst einmal nur nachweislich Genesene, vollständig Geimpfte oder tagesaktuell Getestete teilnehmen dürfen. Zwar sollen hier grundsätzlich auch vor Ort und unter Aufsicht durchgeführte Selbsttest zulässig sein, doch wäre damit in Anbetracht der großen Anzahl von Musikerinnen und Musikern eine erhebliche Kostenbelastung für den Musikverein verbunden, so dass diese Option eher ausscheidet. Trotz der aktuell schwierigen Situation im Amateurmusikbereich sieht der 1. Trompeter und Pressechef des Musikvereins 1929 Ketsch eine positive Entwicklung: „Dass jetzt überhaupt wieder konkret über die Möglichkeiten zur Durchführung von Proben gesprochen wird, ist schon einmal ein erster Schritt.“ Die Verantwortlichen im Musikverein wollen die sich künftig ergebenden Möglichkeiten in Absprache mit der Gemeinde Ketsch jedenfalls nutzen. Ziel ist eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Und wer weiß, vielleicht sind im Sommer oder im Herbst dann nicht nur Proben, sondern auch schon wieder erste Auftritte oder Konzerte möglich? Der Musikverein 1929 Ketsch arbeitet mit der gebotenen Vorsicht und Ruhe darauf hin und hofft, dass Chef-Dirigent Patrick Wewel schon bald wieder „seinem Instrument“, dem Orchester, die Einsätze geben kann.   as

Stille Verluste

An zahlreiche Folgen der Corona-Pandemie denkt man erst einmal gar nicht. Die Musikerinnen und Musiker des Musikverein 1929 Ketsch können aktuell noch immer nicht proben und noch ist eine Änderung dieses Zustands nicht absehbar. Auch Auftritte und Konzerte konnte der Musikverein seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 nicht mehr spielen. Auswirkungen hat das auch in ganz anderen, nicht-musikalischen Bereichen. „Vor einiger Zeit ging die Nachricht durch die Presse, dass die Brauereien ihre Bestände an Faßbier vernichten mussten, da das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war und dieses nicht mehr verkauft werden durfte“, erläutert der langjährige Orga-Chef des Musikvereins 1929 Ketsch, Stefan Strobel, die Problematik. „Genauso verhält es sich mit den Lebensmittelbeständen in der Gastronomie – und das ist auch im Musikverein ein Thema.“ Strobel verweist darauf, dass der Musikverein für die Durchführung seiner diversen Veranstaltungen üblicherweise zahlreiche Vorräte auf Lager hält. „Selbstverständlich ordern wir für jede größere Veranstaltung neu, entsprechend der erwarteten Besucherzahlen und Umsätze. Dabei greifen wir auch auf die Umsatzzahlen der vergangenen Jahre zurück und können daher in der Regel eine recht gute Abschätzung des Bedarfs vornehmen. Gleichwohl gibt es Unwägbarkeiten – und wenn ein Fest aufgrund idealer Witterung beispielsweise einen besonders guten Zulauf hat, dann müssen wir natürlich sicherstellen, dass wir nicht frühzeitig ausverkauft sind!“ Überwiegend handelt es sich hierbei um verpackte, länger haltbare Lebensmittel, wie Kaffee, Kaffeesahne, Ketchup, Senf, Fritieröl und ähnliche Dinge.

Tubist Clemens Dortelmann unterstützt Orga-Chef Stefan Strobel tatkräftig bei der Bestandsrevision und der notwendigen Entsorgung. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Bereits im vergangenen Jahr hatte Strobel im Herbst eine Revision der Bestände durchgeführt und dabei einiges aussortiert, was nicht mehr verwendet werden durfte. „Damals sind wir noch davon ausgegangen, dass sich die Situation im Jahre 2021 normalisiert und
wir unsere Veranstaltungen wieder durchführen können. Seitdem ist einige Zeit vergangen und noch immer ist nicht absehbar, wann und wie es konkret wieder weiter gehen kann.“ Strobel hat daher erneut eine Bestandsrevision vorgenommen und wurde dabei von Tubist Clemens Dortelmann tatkräftig unterstützt. „Abgesehen von der Arbeit, die man damit hat, ist es natürlich auch ein finanzieller Verlust für den Verein, denn auch die kleinen Beträge summieren sich. Vor allem aber sind mit den Veranstaltungen auch wichtige Einnahmen weggefallen, die sonst immer wesentlich zur Finanzierung der Vereinsarbeit mit beigetragen haben.“ Eine Vorhersage der weiteren Entwicklung ist aktuell noch nicht möglich, und so wartet Strobel erst einmal ab: „Sobald klar ist, wann und in welchem Rahmen der Musikverein 1929 Ketsch wieder auftreten und Veranstaltungen durchführen kann, werden wir die Bestände wieder auffüllen.“ Bevor der Musikverein wieder Auftritte absolvieren kann, muss aber erst einmal wieder gemeinsam geprobt werden können. „Musikalisch muss nach einer so langen Zeit der Unterbrechung einiges aufgeholt werden“, so Chef-Dirgent Patrick Wewel. „Und da kann man nicht einfach etwas ordern; da hilft tatsächlich nur üben, üben, üben!“ Wewel hofft, dass sich erste Schritte in Richtung Wiederaufnahme der Probetätigkeit spätestens zum Sommer hin abzeichnen.     as

„Rien ne va plus“

Die Verantwortlichen im Musikverein 1929 Ketsch hoffen, dass die Zeit des Stillstands bald vorbei ist und ein Neustart in Angriff genommen werden kann. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

„Nichts geht mehr“, so heißt die Ansage des Croupiers beim Roulette-Spiel, um Platzierungen der Einsätze zu beenden, wenn die Kugel rollt. – Wie bei vielen Vereinen, so ist auch beim Musikverein 1929 Ketsch das Vereinsleben Corona-bedingt in weiten Teilen zum Erliegen gekommen, da die gesamte musikalische Probe- und Auftrittstätigkeit ausgesetzt werden musste. Jetzt aber gibt es erste Anzeichen, dass sich die Situation langsam wieder entspannen könnte und zum Sommer hin dann auch Proben und Veranstaltungen wieder möglich werden könnten. Wann genau und in welchem Umfang eine solche Entwicklung eintreten könnte, ist aber derzeit noch ungewiss. „Wir rechnen nicht damit, dass alle Beschränkungen plötzlich wegfallen“, so Pressechef und 1. Trompeter Alexander Schulz. „Es dürfte sich eher um eine schrittweise Entwicklung handeln. Man wird bei den Öffnungen wohl vorsichtig sein und diese mit zusätzlichen Maßnahmen absichern.“ Für die Verantwortlichen im Musikverein 1929 Ketsch ist aber klar, dass man sich künftig im 2. Halbjahr bietende Möglichkeiten der Rückkehr zu einem „normalen Vereinsleben“ in jedem Falle nutzen möchte. Ohne Corona würde der Musikverein nach einer mehrmonatigen Freiluftsaison und seinem dreitägigen 29´er Musikfest Ende Juli sowie verschiedenen Auftritten auf dem Ketscher Backfischfest erst einmal in die Sommerferien gehen. „Der Plan wird in diesem Jahr definitiv anders aussehen, schließlich können schon seit November des vergangenen Jahres weder Proben noch Auftritte stattfinden. Eine Auszeit im August braucht es daher nicht“, erläutert Schulz die Überlegungen des Musikvereins. „Vielmehr geht es darum, im Rahmen des dann hoffentlich Zulässigen überhaupt erst einmal wieder neu zu starten.“ Konkret bedeutet dies, dass in diesem Jahr dann ganz bewusst auch keine Rücksicht auf die Schulferien- und Urlaubszeit genommen werden
wird. Wie dieser Neustart im Detail aussehen wird, ist natürlich noch völlig offen. Der Musikverein plant in viele Richtungen und ist insoweit auch für neue Probe-Formate und zusätzliche Angebote zur Unterstützung und Begleitung des Wiedereinstiegs offen. „Man wird sehen müssen, wie die Rahmenbedingungen sich darstellen“, so Schulz. „Ein Ziel wäre für uns, vielleicht bis zum Oktober langsam an das frühere musikalische Leistungsniveau heranzukommen und dann auch wieder erste Auftritte wahrzunehmen. Leicht wird das nicht, denn nach einer so langen Unterbrechung wird man nicht in wenigen Proben sozusagen „Von Null auf Hundert“ kommen – wobei auch noch vollkommen unklar ist, in welchem Umfang Proben überhaupt möglich sein werden.“ Wenn dies alles so klappen würde, wäre es für alle Beteiligten ein großer Erfolg. Denn natürlich sind die nächsten Ziele auch schon im Blick, und ab November würde Chef-Dirigent Patrick Wewel dann gerne mit der Probearbeit für das Frühjahrskonzert 2022 beginnen. „Ein wenig ist das in diesen Zeiten so, wie beim Roulette“, merkt Schulz an: „Man weiß nicht, welche Zahl fällt; die Unsicherheit ist groß. Aber mit der richtigen Zahl oder Kombination gewinnt man.“ Der Musikverein 1929 Ketsch will aber jedenfalls nichts dem Zufall überlassen und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. as

Chef-Dirigent Wewel gewinnt Jugend-Duell

Chef-Dirigent Patrick Wewel (oben links) war der „Stargast“ des Online- Treffens der Jugend des Musikvereins 1929 Ketsch am vergangenen Freitag. – Foto: Musikverein

Jugenddirigent Lukas Schilling freute sich gemeinsam mit Jugenddirigentin Lea Koch wieder über zahlreiche Teilnehmer beim MVK-Jugend-Online-Treffen mit Spiel und Spaß am vergangenen Freitagabend. Diesmal hatten die Jugenddirigenten ein Quiz rund um die Musik und die „blaue Mappe“ vorbereitet. Dazu muss man natürlich wissen, dass die „blaue Mappe“ ein wesentlicher Bezugspunkt für die musikalische Arbeit im Musikverein 1929 Ketsch ist. Denn in dieser „blauen Mappe“, die für jede Stimme eines Registers geführt wird, finden sich alle Musikstücke des laufenden Repertoires. Oder anders gesagt: Was nicht in der „blauen Mappe“ ist, das kann bei Auftritten auch nicht gespielt werden. „Der Umkehrschluss, dass alles gespielt werden kann, was in der blauen Mappe ist, ist allerdings auch nicht möglich“, schränkt Jugenddirigentin Koch ein. „Wenn langjährige Leistungsträgerinnen, etwa an der 1. Flöte, nicht mehr mit dabei sein können, weil sie vielleicht irgendwo eine Ausbildung oder ein Studium beginnen, dann ändert sich die Situation für die verbliebenen Musiker schlagartig. Plötzlich fehlt die Stimme, an der man sich bisher orientieren und auf die man sich immer verlassen konnte, wenn man selbst einmal nicht mehr genau wusste, wo man im Stück gerade war. Einer solchen Situation versuchen wir aber frühzeitig gegen zu steuern, indem jungen Musikerinnen frühzeitig bestimmte Stimmen und Solis übertragen werden. Zudem haben nicht immer alle Zeit, aber der Auftrittstermin steht und wir wollen immer ein gutes Programm abliefern.“

Nun, derzeit stehen bekanntlich Corona-bedingt keinerlei Auftrittstermine an, aber das ist ein ganz anderes Problem und alle Beteiligten hoffen, dass sich die Situation demnächst wieder ändern könnte und bald schon wieder erste Proben möglich werden. „Und Auftritte dann hoffentlich auch, in welcher Form auch immer“, ergänzt Schilling. „Denn die Musiker proben, um ihr Können zu zeigen. Und was gibt es Schöneres, als den Applaus nach einem gelungenen Konzert?“

Bis es wieder soweit ist, haben sich Koch und Schilling für ein online-Meeting entschieden, um ihre Musiker zumindest gelegentlich wieder einmal zu sehen. Diesmal war ein ganz besonderer Gast mit dabei, nämlich Günther Jauch! – Zumindest nannte sich der Gast so, doch als das Bild eingeblendet wurde, war klar, dass es sich um Patrick Wewel, den Chef-Dirigenten des Gesamtorchesters handelt, der sich die Zeit genommen hatte, um wieder einmal bei der Jugend mit dabei zu sein. „Will man das Potenzial und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Orchesters beurteilen, muss man die Jugend kennen“, bringt Wewel das Thema auf den Punkt. „Die künftigen Musiker des Gesamtorchesters kommen überwiegend aus der eigenen Jugendarbeit – woher denn sonst?“ Und das bedeutet für Wewel einerseits, dass das Niveau des Gesamtorchesters so hoch gehalten werden muss, dass junge Musiker dies als ihr Ziel ansehen; und andererseits, dass die Jugendarbeit des Musikvereins stets aufmerksam begleitet und unterstützt wird.

Für viele überraschend, konnte Wewel das Quiz „blaue Mappe“ an diesem Abend (wenn auch knapp) für sich entscheiden und den Sieg holen. Das spornt die Jungmusiker nur noch mehr an, und sie fordern Revanche! Die Gelegenheit dazu wird sich in zwei Wochen wieder ergeben, wenn die Jugend des Musikvereins erneut gemeinsam online geht. as

Neustart im 2. Halbjahr?

Mehr als ein Jahr Corona, das hinterlässt sicherlich Spuren – nicht nur bei allen Menschen im
Berufsalltag, Schule und Freizeit, sondern auch bei den Vereinen. Denn in den Vereinen werden
gemeinsame Hobbys gepflegt und Gleichgesinnte getroffen. Vieles ist aufgrund der notwendigen
Maßnahmen zur Corona-Eindämmung schon seit langer Zeit nicht mehr möglich, was sehr
bedauerlich ist. – Umso wichtiger ist der Blick nach vorne und die Frage: Wie geht es weiter?
Darüber machen sich auch die Verantwortlichen im Musikverein 1929 Ketsch in Vorstand und
musikalischer Leitung viele Gedanken. „Gewissheit und Planungssicherheit gibt es bisher leider
meist nur in negativer Form“, so Pressechef Alexander Schulz. „Das heißt, man weiß dann, was in
der nächsten Zeit nicht geht!“ So sind weiterhin keine Proben und Auftritte möglich und bei
vorsichtiger Vorausschau dürfte das zumindest für den Rest des ersten Halbjahres 2021 wohl auch
noch so bleiben.

Hoffen auf einen intensiven musikalischen Neustart in der zweiten Jahreshälfte 2021: Die Musikerinnen und Musiker des Gesamtorchesters des Musikvereins 1929 Ketsch. – Foto (aufgenommen bei einem früheren Probewochenende): Musikverein

Und so plant der Musikverein 1929 Ketsch bereits für das zweite Halbjahr, auch wenn bisher noch
nicht feststeht, wann und wie die Probetätigkeit dann tatsächlich wieder starten kann. Die
Vorplanung ist aber wichtig, damit ein Neustart ohne große Zeitverzögerung erfolgen kann, sobald
dies möglich ist. Dabei rechnen die Verantwortlichen im Musikverein 1929 Ketsch damit, dass nach
der langen Zeit der Unterbrechung nicht einfach „ein Schalter umgelegt“ werden kann und alles
wieder wie vorher weiter geht. Vielmehr wird der Wiedereinstieg intensiv mit verschiedenen
Maßnahmen begleitet werden müssen, damit möglichst schnell Fortschritte erreicht werden und
eine Rückkehr in den „Normalbetrieb“ in absehbarer Zeit erfolgen kann. Welche Maßnahmen
konkret durchgeführt werden können, hängt natürlich entscheidend davon ab, was dann Coronabedingt
zulässig und zudem kurzfristig organisatorisch umsetzbar sein wird. Neben dem Angebot
von zusätzlichen Satz- und Registerproben, Probewochenenden und Instrumental-Workshops, steht
natürlich auch das Ziel im Raume, endlich wieder einen gemeinsamen öffentlichen Auftritt
durchzuführen. Das gilt selbstverständlich sowohl für das Gesamtorchester, als auch für das
Jugendorchester des Musikvereins 1929 Ketsch.
Das beliebte dreitägige „29er Musikfest/Blasmusikfest“ vor der Rheinhalle wird aber schon aus
musikalischen wie organisatorischen Gründen auch in diesem Jahr leider ausfallen. Die Gemeinde
Ketsch hat die bereits langfristig im Frühjahr 2020 vom Musikverein hierfür vorgenommene
Buchung der Rheinhallengaststätte vom 24.-26. Juli 2021 gerade kostenfrei storniert.
Für die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch heißt das, dass sie sich in den
nächsten Wochen noch intensiv alleine zuhause vorbereiten und regelmäßig üben werden , damit sie
dann gut vorbereitet sind, wenn die gemeinsame Probearbeit im zweiten Halbjahr hoffentlich
wieder beginnen kann.                             as

Kontakt mit „Stiller Post“

Hatten beim ersten „Jugend-online-Meeting“ mit den Jugendmusikerinnen und -musikern gemeinsam viel Spaß: Die Jugenddirigenten Lea Koch und Lukas Schilling (Mitte oben). – Foto: privat

„Für uns als Dirigenten war es einfach toll, endlich wieder einmal mit den Musikerinnen und
Musikern in Kontakt treten zu können“, beschreibt Dirigentin Lea Koch ihre Gefühle nach dem
ersten Jugend-online-Meeting am Freitagabend. Lukas Schilling ergänzt, dass man sich aufgrund
der Corona-bedingten Einstellung der Probetätigkeit bereits seit dem Herbst des letzten Jahres nicht
mehr treffen konnte. „Mehr als ein halbes Jahr – das ist besonders bei Kindern und Jugendlichen
eine sehr lange Zeit!“ Natürlich ging es zuerst einmal darum, wie es den einzelnen geht und was sie
in der letzten Zeit erlebt haben. Bei den meisten ist natürlich die Schule ein wichtiges Thema; hier
vor allem der kurzfristige Wechsel von Präsenz- zu Wechselunterricht, zum Homeschooling und
wieder zurück und die sich ständig ändernden Corona-Regeln. „Während die einen Schüler mit der
Situation besser umgehen können und vielleicht sogar Vorteile daraus haben, ist es für andere eine
große Belastung. Das ist individuell offenbar sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren
ab“, so Koch. „Eines aber haben alle gesagt, nämlich dass sie den persönlichen Kontakt und den
direkten Austausch miteinander vermissen, wie wir ihn sonst auch in unseren Proben immer gehabt
haben.“ Schilling weist darauf hin, dass den Musikproben in diesem Zusammenhang eine besondere
Stellung zukommt: „In der Jugendprobe treffen sich Kinder und Jugendliche verschiedener
Altersklassen und aus verschiedenen Schulen, die sich also sonst im normalen Alltag gar nicht
unbedingt begegnen. Sie alle verbindet das gemeinsame Hobby. Umso bedauerlicher ist es, dass
dieses Gemeinschaftserlebnis derzeit nicht möglich ist.“ – Immerhin haben alle Musiker ihren
Dirigenten versichert, dass sie ihr Instrument noch finden und sie dieses sogar (mehr oder weniger)
regelmäßig zuhause zum Üben nutzen. Das ist zumindest beruhigend, denn wenn irgendwann
wieder mit Proben begonnen werden kann, dann sollte der Einstieg recht schnell gelingen.
Aber natürlich wollte man an diesem Abend nicht nur Probleme wälzen, sondern gemeinsam etwas
spielen. In der ersten Runde hatten Koch und Schilling dafür das Spiel „GarticPhone“ vorbereitet:
Jeder musste sich einen Satz überlegen, den der nächste in der Reihe dann „malen“ musste. Dieses
Bild bekommt die nächste Person zu sehen und muss es beschreiben; das wiederum malt die
nächste Person, und so weiter. Das Spiel ist also eine Kombination von „Montags-Maler“ und
„Stille Post“ – und die Veränderungen (bis hin zur Unkenntlichkeit), die der Ausgangssatz bis zum
Schlusspunkt nahm, waren teilweise sehr lustig. Für die zweite Runde hatten Koch und Schilling
den Spielmodus „Imitation“ gewählt, bei dem mit immer kürzer werdendem Zeitlimit ein Bild
gemalt werden muss, das der nächste in der Reihe nach nur kurzer Ansicht möglichst akkurat
reproduzieren muss. Gefordert wird hier eine schnelle Auffassungsgabe, Kreativität bei der
Umsetzung der lustigen Motive und Geschick im Umgang mit der Computermaus.
Am Ende des kurzweiligen Abends waren sich alle einig, dass es sehr viel Spaß gemacht hat und
man sich bald wieder in dieser Art treffen will, solange Jugendproben nicht durchgeführt werden
können. Schilling peilt ein Treffen im Zwei-Wochen Rhythmus an und weist darauf hin, dass ein
gewisser zeitlicher Abstand wichtig erscheint, denn für praktisch alle Jungmusiker ist ein solches
online-Treffen noch ein weiteres Zoom-Meeting, für das sie zusätzlich Zeit vor Rechner und
Webcam verbringen müssen. „Vielleicht verteilen wir ja auch noch Übungsstücke für den freien
Freitagabend“, so Koch scherzhaft.  as

Die „Freitags-Maler“

Viele kennen sie noch aus dem Fernsehen, die Spiele-Show „Die Montags-Maler“. Aber selbstverständlich spricht überhaupt nichts dagegen, eine solche Idee aufzugreifen und an einem Freitagabend umzusetzen. Das jedenfalls dachten sich die beiden Jugenddirigenten des Musikvereins 1929 Ketsch, Lea Koch und Lukas Schilling, die ihre „Kleinen“ (und natürlich auch die Größeren und Großen) schon seit Monaten sehr vermissen, da bereits seit dem letzten November Corona-bedingt wieder keine Musikproben mehr durchgeführt werden können. Änderungen der aktuellen Situation sind derzeit leider auch noch nicht in Sicht, doch Koch und Schilling sehen das bei allem Bedauern als Ansporn und Aufgabe: „Wenn Probeaktivitäten und andere Veranstaltungen in Präsenz nicht möglich sind, dann müssen wir eben andere Wege gehen, um mit unseren Musikerinnen und Musikern in Verbindung zu bleiben.“ Mit einer großen Weihnachtsaktion und individuellen Mitteilungen sind sie auch in der zurück liegenden Zeit mit ihren Musikern in engem Kontakt geblieben. „Es fehlen aber die Gemeinschaftserlebnisse, die sich sonst etwa im Rahmen einer Freitagsprobe ganz von selbst ergeben“, so Schilling, der aktuell von gemeinsamen Ausflügen und Probewochenenden schon gar nicht mehr zu träumen wagt. Koch ergänzt, dass rein technisch eine „musikalische Online-Probe“ leider nicht möglich ist, so dass hier eine andere Lösung gefunden werden musste. „Entscheidend war für uns dabei, dass alle gleichzeitig teilnehmen können, wir untereinander und miteinander in Kontakt treten können und wir zudem auch gemeinsam agieren können; und da ist ein gemeinsames Spiel (auch wenn es keine Musik ist) sicher gut geeignet“, so Koch. Am kommenden Freitag werden sie diese Idee erstmals umsetzen. Koch und Schilling freuen sich darauf und rechnen mit großer Resonanz. „Wir haben es hier ja mit einer Generation zu tun, für die PC, Handy und Tablet eine Selbstverständlichkeit ist“, erklärt Schilling. „In Corona-Zeiten und aufgrund von Dauer-Home-Schooling k asönnte es eher schon sein, dass sie von Videokonferenzen genug haben. Aber hier setzen wir die Technik ja im privaten Bereich ein“, so Schilling optimistisch.

Weniger optimistisch – wenngleich aus ganz anderen Gründen – gab sich zu gleicher Zeit Pressechef Alexander Schulz. Dieser nämlich hatte ernsthafte Probleme mit seinem PC (bzw. Laptop) und war sich lange nicht sicher, ob er überhaupt über die geplante Spiele-Aktion des Jugendorchesters würde berichten können.

Auch wenn Pressechef Alexander Schulz seinen Laptop über die Jahre „lieb gewonnen“ hat: In nächster Zeit dürfte eine Neuanschaffung anstehen. – Foto: Musikverein1929 Ketsch

Schulz weiß gar nicht genau, wie viele Berichte er schon regelmäßig und immer rechtzeitig an die Redaktion der Ketscher Nachrichten gesandt hat, seit er vor vielen Jahren diese Position im Musikverein übernommen hat. Und seinen Laptop benutzt er dafür schon seit vielen Jahren. – Nun, genau das dürfte auch Teil des Problems gewesen sein, denn das Gerät wollte plötzlich einfach nicht mehr. „Mit den Jahren wird so ein Gerät einfach Teil der Familie“, so Schulz, der damit erklären will, warum er den Laptop nicht schon längst ausgetauscht hat. Diesmal jedenfalls war es noch einmal möglich, den Laptop „zu retten“, auch wenn der Techniker recht deutlich gemacht hat, dass sich Schulz dringend Gedanken über eine Neuanschaffung machen sollte.   as