Orga-Chef vermisst Planungssicherheit

Wie viele Musiker können maximal auf einer 9 x 5 Meter großen Bühne unter Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern zueinander platziert werden? – „Eine schöne mathematische Aufgabe, die ich vielleicht schon bald einmal meinen Schülern stellen werde“, so Stefan Strobel, der Orga-Chef des Musikvereins 1929 Ketsch, bei dem in solchen Momenten immer wieder der Berufsschullehrer durchschlägt. Dabei ging es eigentlich um eine ganz andere Frage, ob nämlich das traditionelle große dreitägige „29er Musikfest“ Ende Juli in diesem Jahr stattfinden kann oder nicht.

Die Vorplanungen für diese größte Veranstaltung des Musikvereins 1929 Ketsch in jedem Jahr laufen schon seit einiger Zeit, nur ist in diesem Jahr aufgrund der Corona-Maßnahmen kurz vor Beginn der „Planungsphase 2“ im Mai noch nicht einmal klar, ob das Fest überhaupt durchgeführt werden kann. „Der Schutz aller Beteiligten, gleich ob Musiker, Helfer oder Besucher, hat natürlich immer Vorrang“, so Strobel. „In diesen Tagen denkt zwar jeder nur an „Corona“, aber in allen anderen Jahren ist das nicht anders – genau dafür gibt es Hygiene-Vorschriften und die Lebensmittelüberwachung. Allein schon die Vorhaltung und die frische Zubereitung verderblicher Lebensmittel mitten im Sommer für eine Vielzahl von Personen ist eine Herausforderung, die nur mit viel Planung und einem Bewusstsein für die möglichen Risiken bewältigt werden kann.“ Strobel weiß, wovon er spricht, macht er seinen „Job“ als Orga-Chef des Musikvereins doch schon seit vielen Jahren.

 

Aktuell soll es bei den Corona-Maßnahmen erste Lockerungen geben; seit Montag gibt es dafür eine Art „Maskenpflicht“. Strobel sieht das alles mit Blick auf das „29er Musikfest“ recht nüchtern: „Ob die Blechbläser ihr Instrument mit einen Mund-Nase-Schutz spielen können, weiß ich nicht, aber als langjähriger Klarinettist weiß ich sicher, dass das die Holzbläser nicht können!“ Zudem sollen „Großveranstaltungen“ bis auf weiteres verboten bleiben – doch was ist denn eine „Großveranstaltung“? Eine Definition hierfür gibt es bisher noch nicht. „Schon für den Aufbau des Musikfests benötigen wir die Mithilfe einer Vielzahl von Personen, aber Stand heute ist es doch so, dass der Musikverein nicht einmal seine wöchentlichen Proben durchführen kann!“ Hinzu kommen die geltenden Abstandsregeln, die nicht nur für die Festbesucher gelten würden. Strobel denkt hier insbesondere auch an seine zahlreichen Helfer in der Küchenzeile, an den Getränkeausgabestellen und auf dem Bierwagen.

Orga-Chef Stefan Strobel sieht aufgrund der Corona-Krise in der nächsten Zeit erhebliche Einschränkungen für den Musikverein 1929 Ketsch im Auftritts- und Veranstaltungsbereich. – Foto: privat.

„Wir werden uns die Entwicklungen in Sachen Corona in den kommenden Wochen sehr genau anschauen“, so Strobel, „und im Laufe des Monats Mai müssen wir dann aber Entscheidungen treffen. Für einen Plan B oder Plan C sind wir ebenfalls offen. Wir wissen aber auch: Bei Musikern, Helfern und im Publikum haben wir zahlreiche Mitglieder von sog. Risikogruppen, so dass wir unsere Entscheidung hieran ausrichten werden.“

Seinen Schülern zumindest will Strobel die mathematische Aufgabe etwas erleichtern: „Für die Berechnung soll vereinfachend angenommen werden, dass jeder Musiker nur ein „Punkt“ ist. – Die Bewegung eines Posaunisten nach vorne beim Spielen etwa oder der Umstand, dass ein Tubist vielleicht etwas fülliger ist als eine junge Querflötistin, müssen somit nicht berücksichtigt werden.“

Dank an Spender

Schatzmeister Wolfgang Wimmer freut sich über Spenden. „Diese sind immer auch ein Ausdruck der Anerkennung und Wertschätzung unserer Vereinsarbeit.“

Wolfgang Wimmer, seit vielen Jahren für die Finanzen im Musikverein 1929 Ketsch verantwortlich,
freut sich immer wieder, wenn er eine Spende verbuchen kann. „Eine Spende ist für uns nicht nur
eine Einnahme, sie ist zugleich ein Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung unserer
Vereinsarbeit“, so Wimmer. Und diese Vereinsarbeit kostet auch regelmäßig Geld, etwa für den
Kauf von Noten und Instrumenten, die Durchführung eines Jugendprobewochenendes in einer
Jugendherberge oder beispielsweise auch für den gebuchten Bus für die Fahrt zu einem auswärtigen
Auftritt. „Spenden erhalten wir von Einzelpersonen, Firmen oder anderen Einrichtungen, wie z.B.
Banken“, erläutert Wimmer. „Und als gemeinnützig anerkannter Verein sind wir berechtigt
Spendenquittungen auszustellen, so dass der Spender seine Spende im Rahmen der Steuererklärung
gegenüber dem Finanzamt geltend machen kann.“ Wimmer weist darauf hin, dass er mit Einnahmen
aus Spenden natürlich nicht im Voraus planen kann. Allerdings führen solche außerordentliche
Einnahmen dazu, dass notwendige Anschaffungen vielleicht früher getätigt werden können oder
auch einmal eine Anschaffung möglich ist, die über den Bereich des dringend Erforderlichen hinaus
geht. „In jedem Falle fördert und unterstützt eine Spende, ganz gleich in welcher Höhe, unsere
Vereinsarbeit. Wir bedanken uns bei allen Spendern für diese Hilfe.“
Mit gewissen Bedenken betrachtet Wimmer die aktuelle Corona-Situation. „Es ist ja nicht nur so,
dass uns Einnahmen wegfallen, wenn wir Veranstaltungen nicht durchführen können. Zusätzlich
werden wir wohl auch weniger Spendeneinnahmen haben, denn viele der kleineren Spenden
erfolgen bei oder in Zusammenhang mit unseren Veranstaltungen, bei denen die Spender vor Ort
sind und ihren Musikverein 1929 Ketsch hören und sehen. Das Frühjahrskonzert konnte schon nicht
stattfinden, und dass wir unser großes dreitägiges 29er Musikfest wie gewohnt Ende Juli in diesem
Jahr durchführen können, das sehe ich derzeit noch nicht!“
Sorgen bereitet dem Finanzchef des Musikvereins aber insbesondere auch der Stillstand der
Vereinsaktivitäten. Als aktivem Musiker fehlt nicht nur Wimmer die gemeinsame Probe am
Freitagabend in der Rheinhallengaststätte. „In einem Musikverein zu sein heißt, gemeinsam einem
Hobby nachzugehen, sich mit anderen Musikern auszutauschen und die Ergebnisse der Probearbeit
bei Auftritten einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Probearbeit und die Auftritte sind auch
wichtig für den Zusammenhalt innerhalb des Vereins. Ich hoffe, dass wir irgendwann zu einer
gewissen Normalität zurückkehren und dann zumindest wieder Proben abgehalten werden können“,
so Wimmer.   as

Vielfältig im Musikverein aktiv: Alexander Schulz

Als es vor über 35 Jahren begann, war noch nicht absehbar, was daraus werden würde: Im Jahre 1983 meldete ihn seine Mutter, Ursula Schulz, im Musikverein 1929 Ketsch an, wo er zunächst eigentlich Klarinette lernen wollte. Der damalige Dirigent Dieter Kaufmann riet ihm jedoch zur Trompete – eine wegweisende Entscheidung, die Schulz bis heute nicht bereut. Nach mehreren Jahren Unterricht bei verschiedenen Trompeten-Lehrern kam er 1986 in das Gesamtorchester des Musikvereins. „Ich war richtig stolz, endlich im großen Orchester mitspielen zu dürfen“, weiß Schulz noch heute. Seit vielen Jahren schon ist er als 1. Trompeter eine wichtige Stütze seines Registers und des gesamten Orchesters. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und Repertoire-Sicherheit wird Schulz auch häufiger von anderen Orchestern aus dem Umkreis als Aushilfe angefragt.

Kümmert sich beim Musikverein schon seit über zwei Jahrzehnten um die Presse: Alexander Schulz. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch.

Aber Schulz ist im Musikverein 1929 Ketsch nicht nur als Musiker aktiv. Seit vielen Jahren ist er auch Inventarverwalter und präsentiert jährlich zur Generalversammlung den aktuellen Inventarbericht. – Vor allem jedoch kümmert sich Schulz in seiner Eigenschaft als Pressesprecher des Vereins um den Kontakt zu den Medien. Mehr als 20 Jahre bekleidet Schulz dieses Amt bereits und weiß, dass es nicht immer eine leichte Aufgabe ist, den Musikverein 1929 Ketsch regelmäßig und in angemessener Weise in den Medien zu präsentieren. „Die mit dieser Aufgabe verbundenen höchst unterschiedlichen Herausforderungen gefielen mir von Anfang an“, so Schulz. „Klar, dass es Höhen und Tiefen gibt; aber die Freude an der Arbeit überwiegt. Ich habe während meiner Zeit als Pressesprecher mit wechselnden Kolleginnen und Kollegen zusammen gearbeitet und habe auch jetzt wieder mit Janet Kaufmann als stellvertretender Pressesprecherin und Jugend-Pressesprecherin eine wirklich engagierte, tatkräftige und höchst zuverlässige Person an meiner Seite. Wir arbeiten sehr gut zusammen und unterstützen uns gegenseitig.“ Dabei kann man Schulz inzwischen auch außerhalb der Osterzeit in Sachen Presse als „alten Hasen“ bezeichnen, der über viel Erfahrung verfügt und natürlich beste Kontakte zu den verschiedenen regionalen Medien unterhält.

Besonderen Dank und Anerkennung für seine umfangreichen Aktivitäten im Musikverein 1929 Ketsch und als Mitglied des erweiterten Vorstandes erhielt Alexander Schulz bereits im Jahre 2011. Er wurde im Rahmen der Veranstaltung „Tag des Ehrenamtes“ der Gemeinde Ketsch geehrt und erhielt eine Urkunde für sein großes Engagement. „Dies war wahrlich ein Höhepunkt in meiner Laufbahn beim Musikverein 1929 Ketsch“, so Alexander Schulz über die erhaltene Würdigung. An ein Ende seines Engagements denkt Schulz noch lange nicht. „Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit allen Musiker- und Vorstandskollegen zusammen arbeiten darf, denn man kann wirklich sagen, der Musikverein 1929 Ketsch ist mein Leben“. as

Vereinsarbeit in Corona-Zeiten

Dass die regelmäßigen Freitagsproben von Jugend- und Gesamtorchester des Musikvereins 1929
Ketsch aufgrund der gebotenen Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Corona-Virus seit März
nicht mehr durchgeführt werden können, belastet die aktive Vereinsarbeit stark. Immerhin können
die Musikerinnen und Musiker wenn schon nicht zusammen, so doch zumindest zuhause an ihrem
Instrument üben. Es gilt, sich fit zu halten für die Zeit „danach“, die sicher irgendwann kommen
wird. Auch im Bereich der Organisation und der Vereinsverwaltung kann die unerwartet ruhige Zeit
ebenfalls sinnvoll genutzt werden, um Dinge aufzuarbeiten oder vorzubereiten, die sonst in der
Hektik liegen bleiben.

– Mit gewissen Bedenken blickt Wolfgang Wimmer, der Finanzchef des Musikvereins 1929 Ketsch in die Zukunft. Auch er ist aktiver Musiker und schon ein halbes
Jahrhundert mit dabei. Aber als „Herr der Zahlen“ hat Wimmer natürlich einen ganz eigenen Blick
auf die aktuelle Situation. Kürzlich erst hat er den Jahresabschluss für das Jahr 2019 gemacht, der
bei der – inzwischen auf einen noch unbestimmten Termin verschobenen – Jahreshauptversammlung
Ende April hätte präsentiert werden sollen. „Man sieht, dass wir in den vergangenen Jahren
ordentlich gewirtschaftet haben. Aber dabei darf nicht verkannt werden, dass neben den
Mitgliedsbeiträgen und dem jährlichen Vereinszuschuss der Gemeinde Ketsch gerade die eigenen
Einnahmen einen wesentlichen Teil unserer Finanzierung ausmachen. Und in diesem Bereich wird
es sicher Einschnitte geben, wenn etwa die Gagen für Auftritte wegfallen. Verschiedene
Veranstaltungen, bei denen der Musikverein 1929 Ketsch gespielt hätte, wurden für dieses Jahr
schon abgesagt. Nicht durchführen konnten wir auch unser eigenes Frühjahrskonzert im März –
neben dem Musikalischen auch finanziell ein doppelter Verlust, denn bei Konzerten konnten wir
neben den Eintrittsgeldern immer auch einen größeren Betrag in unserer Spendenkasse verbuchen.“
Unklar ist bisher, ob der Musikverein 1929 Ketsch sein traditionelles dreitägiges „29er Musikfest“
Ende Juli durchführen kann. „Dazu kann man heute noch nichts sagen“, so Wimmer. „Wir müssen
die weitere Entwicklung abwarten und werden dann zu gegebener Zeit entscheiden. Es wäre sicher
sehr schmerzhaft, wenn wir die Veranstaltung absagen müssten, denn jetzt müssen parallel die
Vorbereitungen auf das 29er Musikfest natürlich weiter laufen, da die erforderliche Vorlaufzeit für
ein so großes Fest erheblich ist.“ – In diesen schwierigen Zeiten ist es für Wimmer beruhigend, dass
der Musikverein über eine große Anzahl fördernder Mitglieder verfügt. „Die Fluktuation im
Musikverein ist recht gering, und das liegt nicht allein an dem niedrigen Jahresbeitrag von Euro 24,-
für Einzelpersonen bzw. Euro 36,- für Familien. Wer als förderndes Mitglied beitritt, der will damit
unsere Vereinsarbeit unterstützen und ist meist auch ein regelmäßiger Besucher unserer
Veranstaltungen und Auftritte.“
Als aktiver Musiker und Vereinsmensch hofft Wolfgang Wimmer, dass sich die Situation in den
nächsten Wochen zumindest etwas entschärft, damit zumindest wieder Proben des Musikvereins
möglich werden. „Aus dem Homeoffice zu arbeiten ist überhaupt kein Problem, aber in der Freizeit
würde man doch gerne seinem Hobby nachgehen, gemeinsam musizieren und dabei auch Freunde
treffen. Man vermisst die regelmäßigen Freitagsproben doch sehr.“

Auch ohne Orchester-Proben einiges zu tun

Was machen eigentlich die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Ketsch, wenn sie derzeit nicht gemeinsam proben können und auf keine Auftritte stattfinden? – Nun, sie üben natürlich weiter zuhause mit ihrem jeweiligen Instrument, denn abgesehen von dem bekannten Spruch „Übung macht den Meister“, ist es bei den Blasinstrumenten so, dass es für die Tonbildung entscheidend auf den Ansatz, die Lippenspannung und die Atemtechnik ankommt. Und wichtig hierfür ist regelmäßiges Üben. „Das kann man sich ähnlich wie im Sport vorstellen“, erläutert der 1. Trompeter Alexander Schulz.

Bildunterschrift: 1. Trompeter Alexander Schulz weiß, wie die Musiker die probefreie Zeit sinnvoll nutzen können. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

„Wer wochenlang nur am Schreibtisch sitzt, kann keinen Marathon laufen. Das regelmäßige Üben ist das Training der Musiker. Und wenn man vielleicht einmal eine gewisse Zeit nicht so viel üben konnte, merkt man dies etwa bei einer Probe oder einem längeren Auftritt recht schnell, wenn dann der Ansatz nachlässt und es schwerer wird, die Töne sauber zu treffen.“

Aber auch neben dem Üben gibt es für die Musiker des Musikvereins Ketsch einiges zu tun. „Die probefreie Zeit nutzen viele Musiker, um ihre Instrumente gründlich zu reinigen und zu überholen. Vieles kann man als Musiker selbst machen, nur zu größeren Reparaturen müssen die Instrumente zum Instrumentenbauer in die Werkstatt. Ein wenig handwerkliches Geschick und Erfahrung gehört aber natürlich auch dazu“, so Schulz. – Und dann gibt es auch noch den großen Arbeitsbereich der Noten. Die probefreie Zeit bietet sich dazu an, endlich einmal die eigene Notenmappe „auf Vordermann“ zu bringen, die Mappe zu sortieren und beschädigte Notenblätter zu reparieren. Notenwart Klaus Zorn hofft, dass möglichst viele Musiker die Gelegenheit nutzen und hier Ordnung schaffen. Dann werden vermutlich auch wieder einige Notenblätter den Weg zurück ins Archiv finden, die z.B. nach einem Konzert in der Mappe „vergessen“ wurden.

Und auch die beiden Dirigenten Patrick Wewel und Julian Wittig sind keineswegs untätig, sondern machen sich derzeit viele Gedanken über die Programmgestaltung und Werke, die neu angeschafft oder wieder einmal aus dem Archiv geholt werden sollten.

„Wir wissen natürlich auch nicht was kommt“, so Schulz. „Aber wenn irgendwann doch wieder eine gewisse Normalität eintritt und Proben und Auftritte wieder möglich sind, dann wollen wir darauf jedenfalls bestens vorbereitet sein.“

„Freiluft-Saison“ im Wartestand

Wehmütig blickt der 1. Trompeter Alexander Schulz in Richtung der geschlossenen Rheinhalle, als er am vergangenen Sonntagnachmittag mit dem Fahrrad durch das Bruchgelände fährt. „Ich darf gar nicht daran denken“, so Schulz. „Die gesamten umfangreichen Vorbereitungen, die erfolgreiche Arbeit am Programm – und jetzt auch noch den ganzen Tag über der strahlende Sonnenschein. Ich bin mir sicher, wir hätten bei unserem Frühjahrskonzert wieder ein sehr großes Publikum gehabt und unser Jugend- und das Gesamtorchester bestens präsentieren können.“ – Dem Musikverein 1929 Ketsch ging es mit dem Frühjahrskonzert-Termin aber leider nicht anders als vielen anderen Vereinen, die ihre seit langem geplanten Veranstaltungen wegen der Maßnahmen gegen das Corona-Virus absagen mussten.

Ob bzw. wann das Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch in diesem Jahr in die Freiluft-Saison starten kann, ist derzeit noch offen. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch.

Auch die gesamten weiteren Planungen für die kommenden Wochen und Monate stehen unter dem Vorbehalt, dass die künftigen Entwicklungen in Sachen Corona-Virus diese zulassen. – Sicher ist bereits, dass die ursprünglich für Ende April vorgesehene Jahreshauptversammlung und der Ehrungsabend für langjährig verdiente Mitglieder und Musiker des Musikvereins 1929 Ketsch auf unbestimmte Zeit verschoben werden müssen.

Eigentlich beginnt mit dem Monat Mai für den Musikverein 1929 Ketsch in jedem Jahr die „Freiluft-Saison“ mit zahlreichen Auftritten in Ketsch und Umgebung. Doch wissen die veranstaltenden Vereine und Einrichtungen bisher noch ebenso wenig, ob ihre geplanten Veranstaltungen tatsächlich durchgeführt werden können. Der Musikverein hat die Termine jedenfalls fest notiert und wartet ab, wie sich die Verhältnisse entwickeln.

Aktuell sind selbstverständlich auch keinerlei Proben von Jugend- oder Gesamtorchester möglich. Auch insoweit hoffen die Musikerinnen und Musiker auf eine baldige Normalisierung der Situation, damit sie dann wieder gemeinsam ihrem geliebten Hobby nachgehen können.

„Selbst wenn derzeit keine gemeinsamen Orchester-Proben möglich sind, so müssen die Musiker aber natürlich weiterhin an ihrem Instrument üben. Gerade bei einem Blasinstrument ist das regelmäßige Üben ungemein wichtig. Ich gehe davon aus, dass in diesen Zeiten mehr Musiker als sonst – oder häufiger als sonst – zuhause üben“, so Schulz, der zugleich um Verständnis hierfür bei den jeweiligen Nachbarn der Musiker bittet. as

Frühjahrskonzert 2020 abgesagt

Natürlich hatten auch die Verantwortlichen des Musikvereins 1929 Ketsch in den vergangenen Wochen die Nachrichten zum Corona-Virus sehr aufmerksam verfolgt und sich besonders mit dem Herannahen des Konzerttermins am 22. März viele Gedanken darüber gemacht, ob unter den gegebenen Umständen das Konzert überhaupt durchgeführt werden sollte. – Als dann in der vergangenen Woche noch plötzlich die Nachricht hinzukam, dass sich der neue Dirigent Patrick Wewel in der Konzertwoche kurzfristig einem operativen Eingriff unterziehen muss, war die Entscheidung sofort gefallen. Es erschien vollkommen unverantwortlich, den Dirigenten unmittelbar nach einer Operation einer solchen Belastung auszusetzen, wie sie mit einem Konzert verbunden ist. Allein schon deshalb konnte der geplante Konzerttermin nicht gehalten werden. Und auch unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen in Sachen Corona-Virus war die Konzertabsage die einzig richtige Entscheidung. Im Publikum wären sicher viele Personen gewesen, die Risikogruppen zugerechnet werden, es sich aber gleichwohl nicht hätten nehmen lassen, das Konzert zu besuchen, um ihren Musikverein zu hören oder etwa auch das Enkelkind im Jugend- oder dem Gesamtorchester spielen zu sehen.

„Eine Konzertabsage ist immer eine schwere Entscheidung. Monatelange Vorbereitungen und viel persönlicher Einsatz von Musikern und Helfern gehen dem Konzert voraus, das dann nicht stattfindet“, so die 2. Vorsitzende Nina Zorn.

„Die 2. Vorsitzende Nina Zorn hofft, dass sich der Musikverein bald mit seinem neuen Dirigenten Patrick Wewel dem Publikum präsentieren kann.“

„Wenn dann aber praktisch alles gegen ein Konzert spricht, fällt die Entscheidung doch eindeutig aus und wird auch von allen Verantwortlichen und Musikern mit getragen.“ – Entsprechend den Regelungen für Schulen in Baden-Württemberg hatte der Musikverein 1929 Ketsch dann auch gleich alle Probetermine des Jugend- und des Gesamtorchesters bis zum Ende der Osterferien abgesagt. Ob dann aber schon wieder reguläre Proben durchgeführt werden können, ist aktuell noch nicht absehbar und wird Mitte April entschieden. – Auch einen neuen Konzerttermin hat der Musikverein 1929 Ketsch bisher noch nicht festgelegt. Hier wollen die Verantwortlichen erst einmal die weitere Entwicklung in Sachen Corona-Virus in den nächsten Monaten abwarten. Wann wieder größere öffentliche Veranstaltungen durchgeführt werden können bzw. dürfen, ist derzeit offen. Und wenn es dann hoffentlich soweit ist, müssen natürlich auch erst einmal ein passender Termin und eine geeignete Räumlichkeit gefunden werden.

Einen kleinen Trost hat der 1. Trompeter Alexander Schulz auch in dieser schweren Zeit für alle Musiker parat: „Die intensive Probearbeit hat viel gebracht, auch wenn jetzt das Konzert nicht durchgeführt werden kann. Das betrifft – völlig unabhängig von den Werken – sowohl das Zusammenspiel der Musiker untereinander bzw. miteinander, als auch das Zusammenspiel zwischen Dirigent und Orchester. Die Musiker haben gelernt, welche musikalischen Vorstellungen der neue Dirigent Patrick Wewel hat und wie er diese in der praktischen Arbeit umsetzt; und Wewel hat mit der intensiven Probearbeit inzwischen ein Wissen um die konkreten Möglichkeiten, die er mit dem Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch umsetzen kann. – Und genau da werden wir ansetzen und fortfahren, sobald dies wieder möglich ist.“

.

Flyer:  Seite 1; Seite 2

Erfolgreiches Probewochenende

„… – 7 – 8 – 9 …“ – Orgachef Stefan Strobel nickt wohlwollend beim Abzählen der leeren
Getränkekästen. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung weiß Strobel, dass diese ein sicheres Indiz
sind für ein sehr gut besuchtes und intensives Probewochenende des Musikvereins. Insgesamt mehr
als 70 Musikerinnen und Musiker des Jugend- und des Gesamtorchesters des Musikvereins 1929
Ketsch haben von Freitag bis Sonntag unter der Leitung der Jugenddirigenten Lea Koch und
Andreas Gebhardt sowie der Dirigenten Patrick Wewel und Julian Wittig in der Rheinhalle an den
Werken für das diesjährige große Frühjahrskonzert des Musikvereins gearbeitet. Vollständig auf-
und am Ende wieder abgebaut wurde die Bühne mitsamt den Podesten, so dass die Orchester schon
unter genau denselben Bedingungen proben konnten, die dann auch am Konzerttermin gegeben sein
werden. „Das ist ungemein wichtig“, erklärt der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz,
„denn je nach Sitzanordnung der einzelnen Instrumente und Register klingt es anders – sowohl auf
der Bühne, was für die einzelnen Musiker und das Zusammenspiel von Bedeutung ist, als auch im
Saal, also der Gesamtklang, der beim Publikum ankommt.“ Die beiden Posaunisten Simon Krieger
und Lukas Schilling, die zugleich für die Technik beim Musikverein verantwortlich zeichnen,
veränderten immer wieder Scheinwerfer- und Beleuchtungseinstellungen, damit die Musiker auf der
Bühne im wahrsten Sinne des Wortes im besten Licht erschienen, ohne aber beim Blick auf die
Noten oder zum Dirigenten geblendet zu werden.

Der 1. Trompeter Alexander Schulz weiß, dass die geforderten
Spitzenleistungen nur mit einem ausgezeichneten und stets bestens gewarteten Instrument
möglich sind. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Dem aufmerksamen Beobachter Strobel entging bei seinen Aufräumarbeiten auch nicht das
entspannte Lächeln des neuen Dirigenten Patrick Wewel, der nicht nur mit dem äußerst
erfolgreichen Verlauf des Probewochenendes, sondern auch mit dessen perfekter Organisation sehr
zufrieden war. – In der laufenden Woche sind neben den regulären Proben auch noch einmal
verschiedene Satz- und Registerproben angesetzt. „Es geht nur noch um kleine Details und ein paar
Stellen mit diffizilen Akkorden“, so Schulz, „aber genau das unterscheidet ein gutes von einem sehr
guten Konzert!“
Man darf also gespannt sein auf das große Frühjahrskonzert in der Rheinhalle, das am Sonntag,
22.03.2020, um 17:00 Uhr beginnt (Saalöffnung: 16:00 Uhr). Das Konzert wird eröffnet vom
Jugendorchester unter der Leitung seiner beiden Dirigenten Lea Koch und Andreas Gebhardt. Das
Gesamtorchester setzt das Programm unter der Leitung seines Vize-Dirigenten Julian Wittig fort,
bevor anschließend die offizielle Stabübergabe an den neuen Chef-Dirigenten Patrick Wewel
erfolgt. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen Café Kaufmann (Gutenbergstr. 51),
Kiosk Schmeißer (Scheffelstr. 1) und play&paper (Breslauerstr. 1) sowie an der Abendkasse.
Am Konzerttermin aktiv mit dabei ist dann natürlich auch wieder Stefan Strobel, der sich mit
seinem Organisations-Team um die Besucher kümmert und vor dem Konzert und in der Pause für
Getränke und kleine Speisen sorgen wird. as

„Endspurt“ bis zum Konzert

Noch etwas mehr als zwei Wochen sind es bis zum Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch am Sonntag, 22. März 2020, um 17:00 Uhr in der Rheinhalle Ketsch. „Die Vorbereitungen laufen mit verschiedenen Satz- und Registerproben schon seit einigen Wochen auf Hochtouren“, so 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz, „und mit dem großen Probewochenende vom 06.-08.03.2020 in der Rheinhalle setzen wir jetzt sozusagen zum Endspurt an. Klar, bedeutet das für jeden Musiker viel Arbeit. Und es kostet auch viel Zeit. Aber die Musik ist unser Hobby – und was gibt es Schöneres, als dann vor einem großen Publikum oben auf der Bühne zu sitzen und ein gelungenes Konzert abzuliefern?“, bringt Schulz die Motivation der Musiker auf den Punkt.

Bildunterschrift: Erarbeiteten unter der Leitung des neuen Chef-Dirigenten Patrick Wewel
vor dem Konzert gemeinsam die letzten Feinheiten: Satzführer Franz Hauns (rechts) und die
Mitglieder des Saxophon-Registers des Musikvereins. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch.

Nach der erste Registerprobe für das Trompetenregister hatte der neue Chef-Dirigenten Patrick Wewel u.a. weitere Registerproben für die Posaunen, die Saxophone und für die Bässe und die Rhythmusgruppe angesetzt. Auch im Rahmen des Probewochenendes stehen wieder mehrere Satzproben auf dem Plan. Für die Verpflegung der Musiker an dem langen Probewochenende zeichnet Orga-Chef Stefan Strobel mit seinem Team verantwortlich.

Das diesjährige große Frühjahrskonzert des Musikvereins 1929 Ketsch in der Rheinhalle wird vom Jugendorchester unter der Leitung seiner beiden Dirigenten Lea Koch und Andreas Gebhardt eröffnet. Das Gesamtorchester setzt das Programm unter der Leitung seines Vize-Dirigenten Julian Wittig fort, bevor anschließend die offizielle Stabübergabe an den neuen Chef-Dirigenten Patrick Wewel erfolgt. Traditionell zeigt der Musikverein 1929 Ketsch bei seinem großen Frühjahrskonzert den aktuellen Leistungsstand seiner Orchester und die Vielfalt seines Repertoires. Das Publikum kann sich auf einen anspruchsvollen und höchst abwechslungsreichen Konzertabend freuen. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen Café Kaufmann (Gutenbergstr. 51), Kiosk Schmeißer (Scheffelstr. 1) und play&paper (Breslauerstr. 1) sowie an der Abendkasse.