Wunschkonzert

Alexander Schulz, 1. Trompeter und Pressechef des Musikvereins 1929
Ketsch, freut sich , dass trotz der bestehenden Corona-bedingten Einschränkungen wieder
eine effektive Probearbeit möglich ist. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Freunde des Musikvereins 1929 Ketsch und regelmäßige Besucher des in diesem Jahr Corona-bedingt leider abgesagten 29er Musikfestes am letzten Juliwochenende kennen das „Wunschkonzert“ seit vielen Jahren als festen Bestandteil am Montagabend des dreitägigen Veranstaltungsprogramms. – Am vergangenen Freitagabend stand allerdings ein etwas anderes Wunschkonzert auf dem Programm: Dirigent Patrick Wewel hatte für die Gesamtprobe des Musikvereins in der Rheinhalle wieder eine Auswahl von Musikerinnen und Musikern aus verschiedenen Registern zusammen gestellt; diese sollten ihre Wunschtitel aus der „Grünen Mappe“ nennen, die dann nachfolgend auch aufgelegt und gespielt wurden. „Das war eine ausgezeichnete Idee“, so der 1. Trompeter und Pressechef Alexander Schulz. „Natürlich geht es dabei nicht darum, die Stücke zu erarbeiten.

Vielmehr erhält der Dirigent einen Überblick über die Lieblingsstücke mancher Musiker – und auch andere Musiker wundern sich hin und wieder, welche Werke sich noch in der scheinbar bekannten Repertoire-Mappe verstecken. Das betrifft besonders Werke, die vielleicht früher häufiger gespielt wurden oder solche, deren Aufführung von der Anwesenheit bestimmter Musiker, etwa als Solist oder Solistengruppe, abhängig ist.“ Mit einer solchen „Probe“ ist aber auch noch ein weiterer Effekt verbunden: Dirigent Wewel kennt aufgrund seiner langjährigen Dirigententätigkeit bei verschiedenen Blasorchestern eine Vielzahl von Werken und Arrangements. „Trotzdem kann es vorkommen, dass ein Orchester oder bestimmte Musiker ein Werk in einer ganz eigenen Art spielen, was einem einfachen und eigentlich gar nicht so bemerkenswerten Stück plötzlich einen besonderen Reiz verleiht. Der richtige Ton zur richtigen Zeit ist schon wichtig – aber Musik ist eben doch mehr, als nur das fehlerfreie Spielen der gedruckten Noten. Auch dem Dirigenten eröffnet dies dann eine neue Sichtweise auf ein Werk, wie es allein beim Studium der Partitur nicht möglich wäre“, erläutert Wewel. Schulz ist sich sicher, dass das eine oder andere Stück, das aufgrund des Wunschkonzerts in den Fokus des Dirigenten geraten ist, in den kommenden Proben noch näher betrachtet und dann auch detailliert erarbeitet werden wird. „Wenn wir Corona-bedingt zwar noch nicht wieder wie früher proben können, so freut es mich doch sehr, dass überhaupt wieder Proben möglich sind und wir diese Proben effektiv und sinnvoll nutzen können“, zeigt sich Schulz zufrieden. Und selbstverständlich hofft Schulz auch darauf, dass irgendwann wieder Auftritte möglich werden und die Musikerinnen und Musiker dann ihr Können und die Ergebnisse ihrer Probearbeit einem breiten Publikum präsentieren können.  as